Читать книгу Großband #9 - Chronik der Sternenkrieger: Wo die Erhabenen wohnen: Acht Sternenkrieger Romane - Alfred Bekker - Страница 46
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Auf dem Hauptbildschirm der STERNENKRIEGER erschien das Gesicht von Fairoglan.
“Wir haben unser Ziel erreicht”, sagte er. Dabei benutzte er die Standardsprache der Humanen Welten.
Telepathische Fähigkeiten sind beim Erlernen einer Sprache sicher sehr praktisch, dachte Sunfrost.
“Was geschieht jetzt, Fairoglan?”, fragte Sunfrost.
“Ich schlage ein Treffen vor, Captain. Ich denke nämlich, dass der Aufenthalt der Besatzung hier in der Kugelsphäre von Kala-Dar etwas länger dauern wird. Ich nehme außerdem an, dass Sie Wert darauf legen, dass Ihr Schiff wieder instand gesetzt und in einen flugfähigen Zustand versetzt wird. Auch darüber sollten wir uns unterhalten und natürlich über die Regeln, an die sich Ihre Besatzung während Ihres Aufenthaltes in der Kugelsphäre zu halten hat.”
“Ja, das klingt vernünftig”, sagte Sunfrost.
“Es freut mich, dass wir in diesem Punkt einer Meinung sind.”
“Wo und wann treffen wir uns?”
Ich würde mich ungern in Anwesenheit seines Klonzweitlings mit ihm treffen, dachte Sunfrost. Die Augen des Yroa verengten sich ein wenig. Seine Mimik blieb fast unbewegt und doch hatte Sunfrost in diesem Augenblick das Gefühl, sehr genau zu wissen, dass er genau dasselbe dachte wie sie. Auch er wollte offenbar ein Treffen in Anwesenheit seines übermächtigen Klonzweitlings vermeiden.
Wir sind wohl beide zu anfällig für Shafors telepathische Manipulationen, überlegte Sunfrost.
“Wir treffen uns auf neutralem Boden zwischen den Schiffen”, kündigte Fairoglan an. “Nur wir beide.”
“Ich würde gerne einen Begleiter mitbringen”, sagte Sunfrost.
“Weil Sie mir misstrauen?”
“Sie sind telepathisch begabt, ich nicht.”
“Das ist korrekt.”
“Deswegen brauche ich einen Begleiter, der nötigenfalls sicherstellt, dass ich nicht manipuliert werde.”
“Sie wissen, dass das unmöglich ist. Davon abgesehen versichere ich Ihnen, dass meine Begabung vermutlich zu schwach ist, um selbst eine mental so minderbegabte Spezies wie die Ihre effektiv und auf Dauer manipulieren zu können.”
“Diesen Eindruck hatte ich bei unserer ersten Begegnung nicht.”
Fairoglan schien zunächst etwas unschlüssig darüber, wie er auf diese Bemerkung reagieren sollte. Auf seiner bis dahin vollkommen glatten Stirn erschien eine Falte, die Sunfrost bis dahin dort nicht bemerkt hatte. Er wog den Kopf etwas nach rechts. Die Muskeln oberhalb seiner Augen bewegten sich. Wenn er Augenbrauen gehabt hätte, so hätten sie sich in diesem Moment zweifellos gehoben. Bei dem, was er nun sagte, benutzte er seine eigene Sprache und ließ sie durch das Translatorsystem in der STERNENKRIEGER übertragen. “Ich nehme Ihre Bemerkung als Kompliment”, sagte Fairoglan. “Um ehrlich zu sein, bisher haben nicht viele über meine mentalen Eigenschaften so gesprochen wie Sie eben. Und auch wenn mir bewusst ist, dass Ihre Urteilskraft aufgrund Ihrer eigenen telepathischen Unbegabtheit kaum irgendeine Relevanz zukommt, erkenne ich doch die freundliche Absicht darin an. Bringen Sie also mit, wen immer Sie zu diesem Treffen mitbringen möchten.”
“Ich danke Ihnen”, gab Sunfrost zurück.
Die Verbindung wurde unterbrochen. Das Gesicht des Yroa verschwand von Hauptschirm auf der Brücke der STERNENKRIEGER.
Sunfrost wandte sich an Bruder Guillermo. “Normalerweise würde ich Sie jetzt mitnehmen ...”
“Normalerweise?”, echote der Olvanorer-Mönch.
“In diesem Fall lege ich weniger auf Ihre empathischen Fähigkeiten Wert als vielmehr darauf, dass jemand in meiner Nähe ist, der Extraterrestriern mit einem Maximum an Vorsicht gegenübertritt.” Sunfrost wandte sich in Richtung von Lieutenant Commander Robert Ukasi. “Ich dachte an Sie, Mister Ukasi.”
“Gegenüber irgendeiner telepathischen Beeinflussung bin ich auch machtlos, fürchte ich”, sagte Ukasi.
“Aber Sie würden sich bis auf das Äußerste dagegen wehren.”
“Worauf Sie sich verlassen können, Captain.”
Sunfrost sah Van Doren an. “Sie haben die Brücke, I.O...”
“Aye, aye, Captain.”