Читать книгу Großband #9 - Chronik der Sternenkrieger: Wo die Erhabenen wohnen: Acht Sternenkrieger Romane - Alfred Bekker - Страница 55
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Corporal Raggie S. Terrifor hielt sein Gauss-Gewehr mit beiden Händen. Ob es sinnvoll war, die Waffe in dieser Umgebung überhaupt einzusetzen, war ihm nicht ganz klar. Die Kollateralschäden konnten unter Umständen verheerend sein. Aber für den Fall der Fälle standen ihm ja außerdem noch ein Nadler und ein Thermostrahler zur Verfügung.
Terrifor trug einen schweren Kampfanzug.
Die anderen Space Marines, die eingeteilt waren, das Wrack der STERNENKRIEGER zu bewachen, ebenfalls.
“Corporal, ich glaube, wir haben ein Problem”, sagte Bell. Der Space Marine hatte den Helm seines schweren Kampfanzugs zurückgeklappt. Aus diesem Grund benutzte er auch nicht den Helmfunk.
Terrifor wusste, was Bell meinte.
Zweihundert Roboter unterschiedlichster Gestalt waren aus dem Landefeld emporgewachsen. Sie waren aus Formenergie. In geschlossener Formation näherten sie sich nun dem Wrack der STERNENKRIEGER.
“Hat man Sie darüber informiert, was das soll, Corporal?”, fragte Jones, ein anderer Space Marine.
“Da haben wir gerade die Enterung des alten Kastens durch die Canyaj verhindern können und jetzt das hier”, murmelte unterdessen Space Marine Söderbäck. Sie hatte ihren Helm gerade wieder über den Kopf geklappt und wohl nicht bedacht, dass der Helmfunk automatisch eingeschaltet war.
Terrifor klappte ebenfalls seinen Helm herunter.
“Commander, hier bahnt sich eine kleine Krise an”, meldete er an den Ersten Offizier, der in Abwesenheit des Captains das Kommando führte.
“Bin unterwegs”, gab Van Doren zurück.
Wenig später trat Commander Steven Van Doren durch eine der Außenschleusen. Bruder Guillermo und Chefingenieur Lieutenant Erixon folgten ihm.
“Was immer hier auch vor sich gehen mag, mich hat darüber niemand informiert”, sagte Terrifor.
“Uns auch nicht”, meinte Van Doren.
Die Roboter-Kolonne stoppte.
“Es gibt hier verdächtige Veränderungen im Infrarotbereich”, meinte Erixon. Er ließ den auf menschliche Betrachter kalt und teilnahmslos wirkenden Blick seiner Facettenaugen über die Formenergie-Roboter schweifen. “Das Energieniveau dieser Dinger steigt.”
“Könnte das damit zu tun haben, dass sie bewaffnet sind?”, fragte Terrifor.
“Die sind nicht bewaffnet, Corporal”, korrigierte ihn Erixon. “Es ist vielmehr so, dass sich diese Mechanismen in Waffen verwandeln können ...”
Einer der Roboter trat vor. Er hatte einen silberfarben schimmernden Körper von annähernd humanoider Form. Allerdings mit dem Unterschied, dass sich neben dem Haupt-Armpaar noch ein paar weitere Extremitäten ausgebildet hatten, die ihm ein recht groteskes Aussehen gaben. Manche dieser Extremitäten veränderten sich. Sie wurden größer oder kleiner. Oder sie formten Hände oder Saugnäpfe aus, nur um sie schon in der nächsten Sekunde wieder verschwinden zu lassen.
Einer weiterer Roboter trat vor.
Er hatte keine humanoide Gestalt, sondern glich eher einer fünfbeinigen Spinne mit zahlreichen weiteren Armen, deren Zweck für den Betrachter nicht so ohne Weiteres auf den ersten Blick zu bestimmen war.
Wir sind hier, um die Instandsetzung des Schiffswracks zu beginnen, meldete sich eine Gedankenstimme. Wird eine Authentifizierung des Auftrags gewünscht? Wir bieten dazu mehrere Verfahren an.
“Sollen wir die wirklich an Bord lassen?”, fragte Terrifor. “Die dringen in unsere Köpfe ein ...”
“Das nennt man wohl telepathische Kommunikation”, sagte Bruder Guillermo. “Ich denke, wir sollten diese Roboter einfach tun lassen, was ihr Auftrag ist.”
“Können Sie den Captain erreichen?”, fragte Terrifor.
“Leider nicht”, sagte van Doren. “Sunfrosts Kommunikator reagiert im Moment nicht. Aber ich denke, Bruder Guillermo hat recht.”
“Bin gespannt, was dabei herauskommt”, meinte Erixon.
“Sie werden einfach ein Auge auf die Reparaturarbeiten dieser Hilfskräfte haben, Lieutenant”, sagte van Doren.
Der infrarotsichtige Gen-Optimierte mit den Facettenaugen nickte langsam. “Die haben eine wirklich fantastische Technik ... Ich frage mich, was diese wechselnden Wärmemuster zu bedeuten haben ...”
Wir sind nicht instruiert worden, Ihnen dazu Erklärungen zu geben, nahm Erixon dann die Gedankenbotschaft des fünfbeinigen Roboters wahr. Allerdings hat man uns instruiert, Ihnen die technischen Modifikationen zu erläutern, die gegebenenfalls bei der Instandsetzung Ihres Wracks durchgeführt werden müssen.
“Na, da bin ich ja ziemlich gespannt”, sagte Erixon. “Ist es vielleicht auch möglich, sich mit dir normal zu unterhalten?”
Sie meinen damit: auf akustische Art und Weise, schloss der Fünfbeiner.
“Um präzise zu sein, ja. Ihre Gedankenübertragung ist für uns ...”
“Nervig!”, sagte Terrifor.
“... ungewohnt”, schloss Erixon.
Es wäre durchaus möglich, auf akustische Sprache umzuschalten. Allerdings ginge diese auf Kosten der Genauigkeit, da nicht jedes KI-System unserer Roboter bereits genug Sprachmaterial Ihres Idioms sammeln konnte, um damit eine fehlerfreie Kommunikation zu gewährleisten. Im technischen Bereich geht allerdings Exaktheit und Genauigkeit vor allem anderen.
“Von dieser Seite habe ich das bisher nicht betrachtet”, gab Erixon zu.
Dann tun Sie es jetzt. Ihr Bord-System steht nämlich vor gravierenden Veränderungen und Anpassungen.