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“Sie können sich in der Kolonie Kala-Dar frei bewegen, aber halten Sie sich an die Gesetze”, sagte Captain Sunfrost zum Abschluss einer kleinen Ansprache in einem der Aufenthaltsräume der STERNENKRIEGER. Da nicht die gesamte Besatzung in diesem Aufenthaltsraum Platz hatte, wurde das Ganze auch übertragen. Die Kommunikation innerhalb des Schiffes arbeitete schon fast wieder einwandfrei. Allerdings bot sich einem ansonsten ein deprimierendes Bild. Die Zerstörungen an Bord der STERNENKRIEGER waren immens.

Dr. Ash Trent, der Schiffsarzt meldete sich nun zu Wort. Sein Gesicht hatte schon die ganze Zeit über eine skeptische Miene gezeigt. “Wenn ich das richtig verstanden habe, dann werden wir den Bewohnern dieser Kolonie die Erlaubnis geben, unsere genetischen Informationen nach Gutdünken zu benutzen, Captain.”

“Das ist korrekt, Dr. Trent. Allerdings haben wir kaum eine andere Wahl und bei der Mannschaftsbefragung hat es niemanden gegeben, der Einwände erhoben hat. Sie auch nicht.”

“Weil die Alternative darin bestünde, auf unbestimmte Zeit hier zu bleiben und einem ungewissen Schicksal entgegenzusehen.”

“Ja, das könnte man in der Tat so zusammenfassen.”

“Trotzdem würde ich mir gerne vorstellen, was das konkret bedeutet. Die Yroa scheinen eine fortgeschrittene Biotechnologie zu betreiben und sich durch Klonen zu vermehren.”

“Das ist richtig.”

“Das bedeutet, es wäre möglich, dass die noch unbesiedelten Bereiche dieser Kugelsphäre mit Klonen unserer Besatzungsmitglieder bevölkert werden.”

Bruder Guillermo mischte sich nun ein. “Ich denke eher, dass sie ihre eigene DNA mit Sequenzen aus unserer anreichern”, sagte der Olvanorer-Mönch. “Ich habe natürlich ebenfalls Scans von den Yroa angefertigt und ihre DNA aufgezeichnet. Und auch wenn ich leider bisher nicht dazu gekommen bin, diese auch nur ansatzweise vollständig zu sequenzieren, lässt sich doch schon eins mit Sicherheit sagen: ihre DNA gleicht einem hybriden Flickenteppich. Da wurden ganz sicher sehr unterschiedliche Elemente miteinander kombiniert. Und da genetische Diversität für die Yroa offenbar eine sehr wichtige Rolle spielt, kann man sich ungefähr vorstellen, wozu sie unsere Daten verwenden werden. Zur Modifizierung ihrer eigen DNA nämlich.”

“Fakt ist aber, dass wir damit rechnen müssen, dass gewissermaßen Nachfahren von uns in dieser Kolonie leben werden”, schloss Dr. Trent.

“In rein biologischer Hinsicht könne man das so bezeichnen”, gab Bruder Guillermo zu.

“Wie ich schon sagte, haben wir keine andere Wahl, als die Bedingungen zu akzeptieren, zu denen man uns hier zu helfen bereit ist”, sagte nun Van Doren. “Auch wenn Ihnen dabei offenbar nicht wohl ist, Dr. Trent.”

“Ich habe nur versucht, die Dinge zu Ende zu denken”, sagte Trent. “Bis in die letzte Konsequenz. Übrigens - was das Angebot der medizinischen Behandlung angeht, so dürfte es momentan keinen Fall geben, mit dem wir nicht selbst an Bord klarkommen würden.”

“Aber es gibt keinen Grund, einem Besatzungsmitglied die möglicherweise bessere Behandlung in der Kolonie zu verweigern, nur weil das die Ehre des Schiffsarztes eventuell kränkt, Dr. Trent.”

“Wir haben ein paar Leichtverletzte. Während des Beschusses durch die Canyaj gab es jedoch in Sektor 4 eine Explosion, die fünf Tote gefordert hat. Nur - denen wird auch die Yroa-Medizin nicht helfen können.”

“Man müsste unsere Gastgeber einfach fragen”, schlug Bruder Guillermo vor. “Ich halte es nicht für ausgeschlossen, dass die fortgeschrittene Biotechnologie der Yroa auch dazu in der Lage ist.”

“Captain, ich darf Sie daran erinnern, dass die STERNENKRIEGER zum Territorium der Humanen Welten gehört - und nicht etwa zur Genetiker-Föderation, auf deren Welten bekanntermaßen einiges mehr erlaubt ist.”

“Ich vergesse keineswegs, dass die STERNENKRIEGER ein Schiff des Space Army Corps der Humanen Welten ist”, erwiderte Sunfrost ruhig. “Und Sie brauchen mir keineswegs vorzuhalten, was das bedeutet.”

“Dann bin ich ja froh, Captain.”

“Allerdings befinden wir uns, wie Sie vielleicht auch festgestellt haben, ziemlich weit vom irdischen Sektor entfernt. Und ganz gleich, was unsere 50.000 Lichtjahre entfernte Regierung dazu sagen mag, wir müssen uns an die Gegebenheiten anpassen, die wir hier vorfinden.”

“Ich habe nur meine Meinung dazu geäußert, Captain”, sagte Dr. Ash Trent. “Und das mache ich wie immer, ohne dabei ein Blatt vor den Mund zu nehmen.”

“Sie sind eingehend instruiert”, schloss Sunfrost. “Ich hoffe, dass wir unserer Reise bald fortsetzen und diesen Ort in besserer Verfassung wieder verlassen können, als wir ihn betreten haben.”


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