Читать книгу Halo - Alfred Broi - Страница 9
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Оглавление"Ja!" Di Maria konnte sich eines erfreuten Aufschreis natürlich nicht erwehren. Zusätzlich riss er kurz die rechte Faust in die Höhe. Dabei war ein breites Grinsen auf seinem Gesicht zu sehen, während er sich bewusst war, dass viele der Anwesenden ihn neidisch anstarrten - allen voran natürlich Mario Spinelli. Sein italienischer Konkurrent saß stocksteif auf seinem Sessel, der Kopf tiefrot eingefärbt, der Blick starr auf ihn gerichtet.
Atmen! dachte José amüsiert. Du musst atmen!
Deutlich waren Spinellis pulsierende Adern an der Stirnseite zu erkennen und fast meinte di Maria, seine mahlenden Kieferknochen noch aus der Entfernung von rund fünf Metern und trotz der vielen Nebengeräusche hören zu können.
"Gratuliere!" McNally war zu ihm getreten und klopfte ihm sanft auf die Schulter, während er sich auf den Sessel neben ihn setzte.
Di Maria nickte seinem alten Freund mit einem weiteren Lächeln zu, wobei er sich nur schwer von dem Anblick Spinellis lösen konnte. "Danke!"
"Aber eigentlich war es doch eher langweilig!"
"Wieso?" José war überrascht und schaute McNally jetzt doch direkt an.
Sein Gegenüber lächelte und zuckte mit den Schultern. "Es war doch klar, dass deine Jungs gewinnen würden!"
"Ach ja?" José zog die Augenbrauen in die Höhe. Für ihn hatte das nicht immer so ausgesehen. Die letzte Stunde hatte ihm wieder einmal viel Nerven gekostet, was aber doch auch Sinn und Zweck dieser Angelegenheit war und di Maria es eigentlich mehr genossen hatte, als dass es ihn wirklich gestresst hätte.
"Ihr hattet keine echte Konkurrenz!" erwiderte McNally mit einem Grinsen. "Meine Leute haben gefehlt!"
Di Maria nickte. "Die Leiden des Gastgebers!"
"Was bin ich froh, wenn ich das nächste Mal wieder auf dieser Seite sitzen darf!" Plötzlich verlor er sein Lächeln. "Du bist doch nicht dran, oder?"
"Nein!" meinte José mit einem breiten Lächeln. "Wir sind bei Spinelli!"
"Na Gott sei Dank!" McNally atmete hörbar aus. "Dann nervt der wenigstens nicht ständig so rum!"
Di Maria nickte, erhob sich und klopfte jetzt McNally auf die Schulter. "Und wir laufen nicht Gefahr, dass er irgendwann an seinen Niederlagen erstickt oder - noch schlimmer - explodiert!" Er musste leise lachen.
Sein Gegenüber tat es ihm gleich. "Da hast du natürlich vollkommen recht!"
"Würdest du mich jetzt bitte entschuldigen? Ich muss mit Marco...!" Er deutete auf seinen Fahrer, der sich die ganze Zeit über still im Hintergrund gehalten hatte. "...reden!"
"Natürlich!" McNally nickte. "Wir sehen uns später noch!" Und damit mischte er sich unter die anderen Gäste.
Als sein Gesprächspartner gegangen und klar war, dass di Maria ihn sprechen wollte, trat Marco zu ihm.
Di Maria wies ihn an, einen seiner Männer zum Ziel zu schicken, um das Paket abzuholen. Außerdem sollte er das Team auszahlen und Frank Palmer eine Nachricht von ihm überbringen.
Danach nahm er noch einige Glückwünsche der anderen Teilnehmer entgegen, doch hielt er dabei zielstrebig auf die Verbindungstür in den angrenzenden Wohnraum zu. Als er ihn allerdings betreten hatte, musste er feststellen, dass Sarah Hudson bereits nicht mehr anwesend war.
Schade, dachte er, denn er hätte sich gern noch weiter mit ihr unterhalten. Doch konnte er verstehen, dass sie gegangen war. Es war wirklich schon sehr spät.
Aber er hatte ja ihre Nummer und würde sie auch nutzen.
Erneut wurde ihm dabei bewusst, dass die Anziehungskraft, die er bei dem Gedanken an sie verspürte, nicht körperlicher Natur war - obwohl sie unzweifelhaft umwerfend schön und hochgradig attraktiv war. Doch er vermisste die unzähligen, konstruktiven und kontroversen Gespräche mit seiner verstorbenen Frau jeden Tag derart schmerzlich, dass er unheimlich froh war, wieder eine gebildete, intelligente und schlagfertige Frau vor sich gehabt zu haben.
Er freute sich daher schon auf ein gemeinsames Abendessen und Konversation bis zum Morgengrauen.
Er war sicher, er würde es genießen.