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Sechster Januar

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Wir schreiben den sechsten Januar. Es war ein Wintertag. Das sollte wohl jeder wissen. Im Dezember begann der Winter. Im März wird der kalendarische Winter enden. Der Januar war der erste volle Monat, der im kalendarischen Winter lag. Es war ein schöner Wintertag. Am Himmel war keine Wolke. Keine kleine und keine große. Keine helle und keine dunkle. Der Himmel war strahlend blau. Nur die Sonne war am Himmel zu sehen.

Da nur die Sonne schien, konnte es heute weder regnen noch hageln. Auch der Schnee konnte nicht vom Himmel fallen. Musste er auch nicht. Es lag genug Schnee am Boden. Genug für alle. Für Rentner. Für junge Erwachsene und für Kinder.

Die Kinder hatten besonders viel Spaß. Es war zwar kalt, doch dagegen gab es Winterschuhe, eine dicke Jacke, Mütze und Handschuhe. Damit konnten die Kinder rodeln gehen. Natürlich durfte der Schlitten nicht fehlen. Ohne Schlitten rodelte es sich schlecht. Ein halbwegs guter Ersatz war eine Gefriertüte. Mit einer Gefriertüte konnte auch den Berg hinab gerodelt werden. Nicht so gut wie mit einem Schlitten. Aber besser also ohne Hilfsmittel zu rodeln.

Dank dem Schnee konnten die Kinder auch einen Schneemann bauen. Im Vorgarten, hinter dem Haus und auf einer Wiese. Die Kinder begannen mit einem kleinen Schneeball. Diesen rollten sie zu einer großen Kugel. Fertig war der Unterkörper vom Schneemann. Nun folgte die Mitte. Wieder wurde ein kleiner Schneeball geformt. Dieser wurde wieder zu einer Schneekugel gerollt. Doch diese Schneekugel war kleiner als die Erste. Die Mitte des Schneemannes musste schließlich kleiner sein, als das untere Drittel. Anders ging es nicht. Anders hätte der Schneemann komisch ausgesehen. Nachdem die zweite Schneekugel fertig war, wurde diese auf die erste gesetzt. Dann wurde der Kopf des Schneemannes gerollt. Diese Schneekugel kam dann auf die zweite. Fertig war der Mann aus Schnee. Es fehlte nur noch die Verzierung.

Dazu wurden die Eltern angebettelt. Die Kinder brauchten eine Möhre, ein paar Stücke rabenschwarzer Kohle, einen Hut und idealerweise einen Schal. Der Schal wurde um den Hals des Schneemannes gewickelt. Nun konnte er sich nicht erkälten. Vor Niederschlag war der Schneemann dank dem Hut geschützt. Die Kohlestücke wurden zu Augen und Mund des Schneemannes. Die Möhre wurde die Nase des Schneemannes. Fertig war der Schneemann nun vollkommen.

Während die Kinder die Schneekugeln für den Schneemann rollten, konnten die Eltern einen kleinen Spaziergang machen. Den schönen Wintertag nutzen. Auch sie verließen nur selten das Haus ohne Mütze, Schal und Handschuhe. Draußen war es einfach zu kalt, um ohne diese Sachen spazieren zu gehen. Erwachsene nutzen die Zeit. Vor allem Rentner waren mehr als eine Stunde im Sonnenschein unterwegs. Sofern sie Zeit hatten. Wer natürlich auf die Enkel aufpassen musste, ging eher weniger spazieren. Das Enkelkind wollte beschäftigt werden. Ein einfacher Spaziergang reichte nicht.

Die meisten Großeltern gingen mit den Enkelkindern spazieren. Doch es war kein normaler Spaziergang. Hinter sich zogen Oma und Opa einen Schlitten. Auf diesem saßen ihre Enkelkinder. Mit den Enkelkindern ging es quer übers Land. Bis die Großeltern keine Kraft mehr hatten. Bis die Kinder genug hatten. Dann ging es zurück. Zurück nach Hause. Dort wurde eine leckere heiße Schokolade getrunken und etwas später ging es ins Bett. Für alle. Für die Kinder. Für die Erwachsenen und für die Rentner.

Erzählen-AG: 366 Geschichten

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