Читать книгу Erzählen-AG: 366 Geschichten - Andreas Dietrich - Страница 7

Zweiter Januar

Оглавление

Nachdem die meisten Menschen den gestrigen, freien Tag genossen haben, mussten viele heute wieder arbeiten. Dies sollte für viele nicht so einfach sein, denn es hatte seit gestern geschneit.

Kein Problem, könnte sich jetzt jemand denken, es gibt ja den Winterdienst. Nur wenn der Winterdienst zu wenig Leute hat oder insgesamt schlecht arbeitet, sind die Probleme da.

Die Menschen, die mit dem Auto zur Arbeit fahren, haben anfangs ein kleines Problem. Sie müssen erst einmal ihr Auto vom Schnee befreien. Die Frontscheibe, die Seitenscheiben und die Heckscheibe. Doch das reicht noch nicht. Das Dach muss auch noch vom Schnee befreit werden, sonst wäre eine der Scheiben schnell wieder schneebedeckt.

Danach konnte es für den Autofahrer oder die Autofahrerin losgehen. Die Straßen waren zwar nicht schneefrei, doch es war relativ einfach zur Arbeit zu fahren. Für einen Radfahrer war es hingegen nicht so einfach.

Er musste sein Fahrrad nicht vom Schnee befreien, sofern dieses im Keller oder in der Garage stand. Doch die Strecke zur Arbeit war viel schwieriger zu meistern, als bei einem Autofahrer. Der Radfahrer musste auf dem Radweg fahren. Auf der Straße wäre es zu gefährlich. An einigen Stellen gab es aber keinen Radweg, da musste dann doch die Straße genutzt werden. Dies wäre nicht das große Problem. Straße und Radweg waren relativ gut vom Schnee befreit. Wenn wir mal über die Spurrillen hinwegsehen, die die Autos auf der Straße hinterließen. Diese waren nicht schön, ließen das Rad schlingern, aber das große Problem war es nicht.

Der Übergang zwischen Straße und Radweg war das Problem. Keiner kam auf die Idee, das im Winter auch Radfahrer unterwegs sind und diese immer wieder einmal vom Radweg auf die Straße oder umgekehrt wechseln mussten. Auch an Ampeln hatten die winterfesten Radfahrer ihre Probleme. Durch die Autos wurde der Schnee an den Straßenrand befördert. Dort wurde er an dem Ampeln nicht entfernt. An manchen Ampeln war es nicht so schlimm. Ein Radfahrer konnte durch diesen Schneehaufen fahren, an anderen Ampeln nicht. Dort war der Schneehaufen zu groß, um hindurch zu fahren.

Der Radfahrer stieg ab und schob sein Rad über die Ampelkreuzung. Auf der anderen Seite angekommen, stieg er wieder aufs Rad und fuhr weiter. Bis zur nächsten Ampel oder eine Stelle, die nicht schneebefreit war.

Der Winterdienst kann morgens um acht Uhr ja nicht überall sein. Erst Recht nicht, wenn es seit sieben Stunden kaum schneite. Der Winterdienst muss auch einmal schlafen und dies macht er meist in der Nacht. Dann, wenn auch die anderen schlafen. Allerdings steht der Winterdienst eine Stunde früher auf. Ab sechs Uhr ist er auf den Beinen. Mit sieben Fahrzeugen für eine Kleinstadt. Wobei drei davon für die Fuß- und Radwege gedacht sind. Die restlichen vier Autos kümmerten sich um die Straßen in der Stadt. In erster Linie um die Bundesstraße, die durch diese Kleinstadt führte. Sofern es heute nicht mehr schneien sollte, ist der Winterdienst optimistisch, bis zum späten Abend die meisten Straßen, Fuß- und Radwege vom Schnee befreit zu haben. Dann sollte ein relativ sicheres Durchkommen für alle in der Stadt gewährleistet sein.

Erzählen-AG: 366 Geschichten

Подняться наверх