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Zwölfter Januar

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Ein neues Jahr hat begonnen. Elf Tage und ein paar Stunden ist es nun alt. Ich wollte mehr Sport treiben. Jede Woche. Doch es funktionierte nicht.

Die Idee war nicht schlecht. Ich hatte mir vorgenommen, einmal in der Woche Sport zu treiben. Ich wusste noch nicht genau was. Ich wollte einmal in der Woche laufen gehen. Das war eine Möglichkeit. Wenn ich nicht zum Laufen kam, wollte ich mit dem Rad zum Bahnhof fahren. Es gelang mir nicht.

Es war eine dumme Idee. Vielleicht auch nur naiv. Im Sommer konnte ich Fahrrad fahren. Da war das Wetter relativ schön. Es war oft sonnig und es war warm. Jetzt im Winter war es kalt. Es gab viele Leute, die mit dem Rad fuhren. Ihnen schien die Kälte nicht viel auszumachen. Gut, die Radfahrer, die ich sah, trugen eine Mütze. Die Mütze hielt den Kopf warm. Die Radfahrer trugen auch Handschuhe. Besonders die Hände mussten geschützt werden. Das sah ich ein. Das merkte ich. Meine Hände wurden schnell kalt. Schneller als alles andere. Ab und zu fuhr ich ja mit dem Rad. Im letzten Herbst. Es war kalt. An den Händen spürte ich es zuerst.

Die Radfahrer, die ich im Winter sah, trugen natürlich auch eine dicke Winterjacke. Ob die Radfahrer unter der Jacke nur ein Shirt trugen oder noch einen Pullover, das weiß ich nicht. Wenn es bitterkalt war, konnte ein Pullover gut sein. Bei leichten Minustemperaturen brauchte ich selten einen Pullover, wenn ich im letzten Jahr unterwegs war. Anfangs war mir zwar kalt. Doch nach wenigen Minuten wurde es warm. Zu warm für mich. Ich begann zu schwitzen. So trug ich beim nächsten Mal keinen Pullover mehr.

Die Kälte hinderte mich nicht daran, mit dem Rad in diesem Jahr zu fahren. Der Niederschlag war eher das Problem. Durch den Schnee Fahrrad zu fahren, war auf den ersten Blick nicht so schlimm. Wenn es nur eine leichte Schneedecke war, konnte ich ganz gut mit dem Rad fahren. Je höher der Schnee lag, desto schwieriger wurde es. Irgendwann war es besser, mit dem Bus zu fahren. Vor allem dann, wenn ich etwas später zur Arbeit musste. Im Schnee gab es viele Spuren. Das Rad schlitterte hin und her. Her und hin. Es machte keinen Spaß. Am nächsten Tag fuhr ich mit dem Bus.

Erst als der Schnee nicht mehr fiel, wollte ich es noch einmal versuchen. Doch weiterer Niederschlag kam mir in die Quere. Es war kein Schnee. Es war Regen. Der Regen traf auf gefrorenem Boden. Es wurde glatt. Teilweise auch spiegelglatt. Wenn ich dies schon zu Fuß merkte, brauchte ich nicht mit dem Rad fahren.

Blieb mir also nur noch das Laufen. In der Woche hatte ich dazu keine Zeit. Ich musste früh los. Ich kam spät wieder nach Hause. Das Abendessen musste ich auch vorbereiten. So kam ich nicht zum Laufen. Weder morgens noch abends. Blieb nur noch das Wochenende. Doch da hatte ich auch kaum Zeit. Ich musste samstags einkaufen. Da ich kein Auto besaß, lief ich immer zweimal. Brachte das Eingekaufte nach Hause und fuhr wieder zum Einkaufszentrum. Frühstück, Mittagessen und Abendbrot mussten auch vorbereitet werden. Teilweise auch für die nächste Woche. Sonntags war Badezeit. Ausruhen wollte ich mich auch noch.

Ich hatte keine Zeit zum Laufen, weder in der Woche noch am Wochenende. Wirkliche Lust hatte ich auch nicht. Wenn es warm ist, werde ich öfter mit dem Rad fahren. Das nehme ich mir jetzt vor. Ob es dazu kommen wird? Ich weiß es nicht. Mehr als es mir vornehmen, kann ich nicht, oder?

Erzählen-AG: 366 Geschichten

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