Читать книгу Erzählen-AG: 366 Geschichten - Andreas Dietrich - Страница 9

Vierter Januar

Оглавление

In den letzten Tagen spielte das Wetter verrückt. Erst war es relativ mild mit wenig Niederschlag, dann wurde es über den Jahreswechsel kalt. Bitterkalt und es fing zu schneien an. Nicht ein bisschen. Nicht ein wenig. Es schneite den ganzen Tag. Morgens und abends. Mittags und in der Nacht.

Die Kinder freuten sich. Nicht so sehr über die kalten Temperaturen, sondern über den Schnee. Sie konnten rodeln gehen. Schneemann bauen und eine Schneeballschlacht führen. Die Erwachsenen machten mit - aus Liebe zu ihren Kindern. Die Erwachsenen halfen beim Schneemann bauen. Kugel eins, zwei und drei. Sie zogen den Schlitten zum Rodelberg und wieder zurück. Sie unternahmen mit den Kindern einen kleinen Spaziergang und führten dabei eine kleine Schneeballschlacht.

Doch dies änderte sich heute. Schnee war immer noch zu sehen. Dieser lag überall. Teilweise auf der Straße, ganz sicher auf dem Land. Die Wälder waren alle noch schneebedeckt. Doch die Natur nagte daran. Heute waren Plusgerade angesagt. Der Schnee sollte schmelzen. Niederschlag sollte als Regen fallen.

Die Temperatur in der Nacht, vor allem die Temperatur des Bodens, lag unter null Grad. Dies konnte zusammen mit dem Niederschlag gefährlich werden. Der Wetterdienst warnte schon vor Glätte. Vor allem in den Morgenstunden.

Wie vorgewarnt, so kam es auch. Am Morgen war es glatt. Der Winterdienst versuchte, so gut wie es geht, der Glätte Herr zu werden. Sie fuhren hier und da. Streuten überall. Doch sie konnten nicht überall zur gleichen Zeit sein. Viele mussten noch mit Einschränkungen rechnen. Der Winterdienst versuchte erst einmal die Straßen zu streuen. So dass die Autos wenigstens durch die Stadt kamen. Dann konnte auch der Nahverkehr fahren. Bei der Glätte aber stellten sie den Betrieb ein. Es war viel zu gefährlich. Für den Busfahrer und die Fahrgäste. Für die Insassen und die anderen Verkehrsteilnehmer.

Es fuhr kein Bus. Es fuhr keine Bahn. Die Busse und Bahnen versuchten, einen Platz zu finden, an dem keiner behindert wurde. Denn auch wenn es glatt war, auch wenn der Nahverkehr den Betrieb einstellte, andere waren unterwegs. Mit Auto. Zu Fuß. Mit Fahrrad.

Wer am heutigen Morgen mit dem Rad unterwegs war, fuhr aber selten. Wenn, dann nur kurz bis zum ersten Sturz. Danach ging auch der Radfahrer zu Fuß. Es war viel zu gefährlich. An vielen Stellen war es glatt. Besonders auf Brücken und freiem Gelände. Damit war Verspätung vorprogrammiert. Für jeden. Die Schüler kamen nicht zur Schule, weil der Bus nicht fuhr. Der Arbeitnehmer kam nicht zur Arbeit, weil es keinen Sinn machte, bei der Glätte mit Auto loszufahren.

Die Glätte blieb natürlich nicht ewig. Einige wenige Stunden später war es so warm, dass das Glatteis fast von selbst ging. Der Winterdienst hatte die meisten Straßen und Wege gestreut. Der Nahverkehr nahm seinen Betrieb wieder auf. Etwas verspätet kamen die Schüler in der Schule an. Sie verpassten die erste Stunde, weil sie statt den Bus die eigenen Füße nutzten. Statt den Bus zu nutzen mit Papas Auto gefahren wurden. Natürlich erst als die Glätte verschwunden war. Wenn es relativ sicher war, auf den Straßen unterwegs zu sein.

Nachdem das Kind an der Schule abgesetzt wurde, fuhren die Eltern zur Arbeit. Am Nachmittag waren sie dann wieder zu Hause. Pünktlich, nachdem auch die Kinder aus der Schule kamen.

Erzählen-AG: 366 Geschichten

Подняться наверх