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Dritter Januar

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Mittlerweile schreiben wir schon den dritten Januar. Ein Wintertag, wie er im Buche steht. Es ist kalt und es schneit.

In den letzten Tagen fielen die Temperaturen allmählich. Ende des letzten Jahres war es noch relativ mild, ganz sicher aber über null Grad Celsius. Auch in der Nacht. Doch zum neuen Jahr fielen die Temperaturen in den Keller. Null Grad Celsius wurden nicht einmal mehr am Tage erreicht. Auch zur Mittagszeit waren es Minusgrade.

Im letzten Jahr fiel kaum Niederschlag. Nicht als Schnee und selten als Regen. Doch auch dies änderte sich zum neuen Jahr. Aus wenig Niederschlag wurde viel. Aus Regen wurde Schnee. Viel Schnee. Es schneite morgens und abends. Es schneite tagsüber und in der Nacht.

Dies freute die Kinder. Endlich konnten sie Schlitten fahren. Endlich rodeln gehen. Für die Schulkinder natürlich erst nach der Schule. Vorher ging es nicht. Vorher mussten sie aufstehen, frühstücken und zur Schule gehen.

Der Weg zur Schule sollte nicht so einfach sein. Schnee war überall. Der Winterdienst leicht überfordert. Es schneite die ganze Zeit und das Personal und Material des Winterdienst war begrenzt. Er konnte nicht überall sein. Nicht überall den Schnee räumen. Vorrang hatten die großen Straßen, die Ampelübergänge und Fußwege, die nicht von anderen geräumt wurden.

Jeder Hausbewohner in der Stadt musste vor seinem Haus räumen. Achten, dass der Schnee nicht überhand nahm oder jemand zu Fall kam. Diese Stellen musste der Winterdienst glücklicherweise nicht räumen. Sonst wäre er sicherlich überfordert gewesen - sofern das Personal und Material nicht erhöht würde.

Aber zurück zu den Kindern, die rodeln wollten. Vor der Schule konnten sie nicht. Während der Schule auch nicht. Jeder Schüler musste in der Schule sein. Dem Unterricht folgen. Sei es Mathe, Deutsch oder Englisch. Sei es Biologie oder Chemie. Arbeitslehre oder Informatik. Geschichte oder politische Bildung.

Natürlich gab es zwischen den einzelnen Stunden eine kleine, zweimal am Tag auch eine große Pause. Eine Frühstückspause und eine Mittagspause. Doch in dieser Zeit mussten die Schüler auf dem Schulgelände bleiben. Aus Sicherheitsgründen. Und selbst wenn die Schüler das Schulgelände hätten verlassen können, in der Nähe gab es keinen Rodelberg. Der Schlitten war zu Hause. Rodeln war so fast unmöglich.

Blieb also nur die Möglichkeit, bis nach der Schule zu warten. Aber auch dann gab es noch Stolpersteine. Die Schüler hatten unterschiedlich Schluss. Die Schüler der ersten Klasse in der Regel früher, als die Schüler der dritten Klasse. Die einen mussten nach der Schule in den Hort, die anderen durften nach Hause.

Wer in den Hort musste, hatte relativ wenig Möglichkeiten, rodeln zu gehen. Erst, wenn sie zu Hause waren, sollte es funktionieren. Der Schlitten war schließlich zu Hause. Da hatten die Schüler, die nach der Schule nach Hause gehen konnten, bessere Chancen.

Aber auch nur, wenn die Eltern nicht zu Hause waren. Waren diese zu Hause, wurde darauf bestanden, erst die Hausaufgaben zu machen. Dann konnten diese Schüler rodeln gehen. Einige allein. Einige mit Freunden und bei einigen Kindern waren die Eltern dabei. Zogen sogar den Schlitten, auf dem die Kinder mit Handschuhe, Schal und Mütze saßen. Dabei hatten sie natürlich auch Winterjacke, Hosen und Winterschuhe an.

Auf dem Rodelberg, beim Schlittenfahren hatten die Kinder viel Spaß. Bis es dunkel oder früher Abend war. Dann ging es nach Hause. Abendessen und dann ins Bett.

Erzählen-AG: 366 Geschichten

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