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HALVE HAHN

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Ein halber Hahn? Nein, mit Geflügel hat das Gericht nichts zu tun, nicht einmal im Entferntesten. Alles, was Sie für diesen typisch kölschen Kneipensnack benötigen, ist ein halbes Röggelchen, also das typische Roggenbrötchen aus der Domstadt, aufgeschnitten, mit Butter bestrichen und mit einer Scheibe mittelaltem Schnittkäse aus Holland belegt. Diese kreative Kost wird traditionell mit Zwiebeln, Senf, sauren Gurken und einer Prise Paprikapulver gegessen. Wie das schnöde Käsebrot einen solch untypischen Namen bekam, lässt sich nicht ganz klar nachvollziehen, es gibt verschiedene Erklärungen. Die meisten glauben jedoch einem Mann namens Wilhelm Vierkötter. Als Senior im Jahr 1913 erinnerte er sich an eine rund 30 Jahre zurückliegende Geburtstagsfeier, zu der er Freunde in ein Gasthaus in Köln eingeladen hatte. Die Geschichte teilte er dann in einem Leserbrief an eine Zeitung mit. Er hatte seine Gäste verschaukeln wollen und den Kellner, auch Köbes genannt, beschworen, anstatt der bestellten halben Hähnchen doch einfach diese Käsebrötchen zu servieren. Es soll viel gelacht worden sein damals, und der Begriff Halve Hahn wurde fortan nun seines eigentlichen Sinnes beraubt. Andererseits wird auch überliefert, dass schon zuvor ein Brötchen mit günstigem Handkäse so genannt wurde, dieses konnte sich die arme Bevölkerung gerade noch so leisten. Als der Sauermilchkäse dann durch Schnittkäse ersetzt wurde, blieb die Bezeichnung bestehen. Oder aber es hat mit dem kölschen Dialekt zu tun. Ist einem ein Röggelche, das ja als Doppelbrötchen gebacken wird, zu viel und man bestellt nur ein halbes, sagt man hier: „Darf ich en halven hann?“


Heimathäppchen – So backt NRW

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