Читать книгу Heimathäppchen – So backt NRW - Anja Tanas - Страница 8
BURGER BREZEL
ОглавлениеDieses goldbraune, mehrfach geschlungene knusprige Backwerk aus süßem Teig wird schon seit über 200 Jahren im Raum Solingen in Handarbeit hergestellt und heutzutage unter anderem in der alten Herzogsresidenz Schloss Burg an die zahlreichen Touristen verkauft. Die Burger Brezel mag manch einem Feinschmecker ganz pur etwas zu trocken sein, daher wird sie vorm Genuss gern in Kaffee eingetunkt – der Einheimische sagt auch gezoppt. Auch diese Backwerke gehören zur Bergischen Kaffeetafel dazu und haben zu festlichen Anlässen ihren großen Auftritt. Die Bedeutung der Brezeln erkennt man auch daran, dass 1989 den Burger Brezelbäckern ein Denkmal gesetzt wurde.
Wer aber hat das Kulturgut erfunden? Darum rankt sich folgende Geschichte:
Um 1795, zu Zeiten des ersten Koalitionskriegs, war auch die Gegend rund um Solingen von Franzosen besetzt. Ein verwundeter französischer Soldat wurde bei einem Bäcker in Burg an der Wupper untergebracht und zeigte diesem das kunstvolle Winden der Brezeln. Der Teig wird zu einem dünnen Strang gerollt, diesen wirkt der Bäcker durch die Luft und schlingt ihn dabei geschickt um einen „Schnackenstock“. Einst waren viele Bäcker des Handwerks mächtig, eine Maschine kann die Arbeit nicht übernehmen. Heute gibt es aber nur noch wenige Betriebe, die die Brezel herstellen, sie ist quasi vom Aussterben bedroht, was Slow Food Deutschland e.V. dazu veranlasste, sie in die „Arche des Geschmacks“ aufzunehmen.