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WashingtonsWashington, George Farewell Address

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Am Ende von WashingtonsWashington, George zweiter Amtsperiode schien sich eine unüberbrückbare Kluft zwischen Republicans und FederalistsFederalists aufzutun, die noch dazu NeuenglandNeuengland (s.a. Nordosten, Regionen) immer mehr dem Rest der Union entfremdete. Ungeachtet aller Bitten lehnte der PräsidentWashington, George, der des Dauerstreits müde war und dessen Kräfte nachließen, eine erneute Kandidatur ab. In seiner Abschiedsbotschaft vom September 1796 warnte er die Landsleute eindringlich vor dem „Parteiengeist“, der, geschürt durch ausländische Mächte, das Überleben der Nation gefährde. Bei dieser Verurteilung des Parteienwesens kam eine intellektuelle Begrenzung zum Vorschein, die der Präsident mit den meisten Zeitgenossen teilte: Er nahm für sich und seine Freunde in Anspruch, nur dem Gemeinwohl zu dienen, und reservierte das Etikett „Partei“ für den politischen Gegner. In der Praxis hatte sich während seiner Administration schon das erste amerikanische Zweiparteiensystem herausgebildet. Dennoch verhallte die Farewell Address nicht ungehört: WashingtonsWashington, George Ratschlag, mit Europa so viel Handel wie möglich zu treiben, sich aber nicht in europäische Streitigkeiten hineinziehen zu lassen und Bündnisse nur im Notfall, keineswegs aber auf Dauer zu schließen, blieb bis weit ins 20. Jahrhundert hinein außenpolitische Richtschnur aller amerikanischen Regierungen.

George WashingtonWashington, George hatte es in seiner achtjährigen Präsidentschaft verstanden, Maßstäbe zu setzen und Präzedenzfälle zu schaffen, die das Amt dauerhaft prägten. Alle seine Schritte – die Zusammenstellung eines Kabinetts, der Gebrauch der „PatronagePatronage“ bei der Postenvergabe, das Verhalten gegenüber dem Kongress und dem Supreme CourtSupreme Court, die Anwendung des Vetos, die Reisen durch alle Staaten der Union, die Empfänge und Teekränzchen, die er und seine Frau Martha in PhiladelphiaPhiladelphia gaben, und vieles mehr – wurden mit höchstem Interesse verfolgt und kommentiert. Besondere Prärogativen beanspruchte WashingtonWashington, George für die Planung und Durchführung der Außenpolitik sowie in militärischen Angelegenheiten. Das zeigte sich etwa bei der Neutralitätserklärung 1793, beim Vorgehen gegen die Whiskey RebellionWhiskey Rebellion und bei der Entsendung von Sonderbotschaftern nach LondonLondon und MadridMadrid. Auch die Beziehungen zu den IndianernNative AmericansKriege regelte er nahezu in eigener Regie, teils auf diplomatischem Wege, teils durch militärischen Druck. Einige Stämme erkannten WashingtonWashington, George als „Großen Vater“ an und schickten Abgesandte zu Verhandlungen in die Hauptstadt; andere widersetzten sich dem Vordringen weißer Siedler und suchten Rückhalt bei den BritenGroßbritannienJunge Republik in KanadaKanadaJunge Republik. Nach einigen demütigenden Niederlagen amerikanischer Truppen befahl Washington 1794 General „Mad Anthony“ WayneWayne, Anthony, mit einer besser gerüsteten Armee den Souveränitätsanspruch der Union im Nordwest-TerritoriumNordwest-Territorium durchzusetzen. In der Schlacht von Fallen Timbers errang WayneWayne, Anthony einen entscheidenden Sieg über die Stämme des OhioOhio-Tals und zwang sie 1795 im Frieden von GreenvilleFrieden von Greenville (1795), weiteres Territorium zur Siedlung freizugeben. Als Gegenleistung sagten die Vereinigten Staaten jährliche Geldzahlungen zu und verzichteten auf den Anspruch, Land durch Eroberung erwerben zu können. Das Problem der AfroamerikanerAfroamerikaner sprach WashingtonWashington, George als Präsident nie öffentlich an; nur sehr vorsichtig ließ er privat durchblicken, dass er sich auch für den SüdenSüden eine von den Einzelstaaten per Gesetz beschlossene graduelle Emanzipation der Sklaven erhoffe. Im Testament, das er kurz vor seinem Tode 1799 niederschrieb, verfügte er die Freilassung aller auf Mount VernonMount Vernon lebenden Sklaven beim Tod seiner Frau Martha. So konnte er wenigstens das eigene Gewissen von einer moralischen Last befreien, die er selbst wie die meisten seiner Landsleute nach der Revolution aus dem politischen Bewusstsein verdrängt hatte.

Für die weißen Amerikaner und ihren noch ungefestigten Staat war es von größtem Wert, dass WashingtonsWashington, George persönliche Integrität und seine Verfassungstreue außer Frage standen und dass er den Bürgern die Möglichkeit bot, sich nicht nur interesse-, sondern auch gefühlsmäßig mit der Bundesregierung zu identifizieren. Die Verehrung als pater patriae und der beginnende WashingtonWashington, George-Kult, der bald Realität und Fiktion vermischte, waren ihm eher lästig, aber er nahm sie in Kauf, um die Präsidentschaft zu einem Symbol der nationalen Einheit zu machen. Wie sehr ihm das gelungen war, wurde bei seinem Tod 1799 offenbar, der die Menschen überall im Land ungeachtet ihrer parteipolitischen Orientierung zu Trauerfeiern vereinte. Dauerhaft eingeprägt hat sich Henry LeesLee, Henry Nachruf, WashingtonWashington, George sei „der Erste im Krieg, der Erste im Frieden und der Erste im Herzen seiner Landsleute“ gewesen.

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