Читать книгу SF Space Action Weltraum Abenteuer Paket Weihnachten 2018 - Antje Ippensen - Страница 30
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Als Captain Jerzy Loza erwachte, geschah das von einem Augenblick zum anderen. Verständnislos blickte er sich um. So schnell auch sein Erwachen erfolgte, so träge sickerten die Erinnerungen in sein Bewusstsein.
Noch immer befand er sich an Bord der MANAUS. Die Instrumente waren erloschen, desgleichen die Beleuchtung. Dennoch herrschte Licht. Es handelte sich um einen grünlichen Schein, der direkt aus den Wänden sickerte. Was verursachte ihn?
Jerzy Loza wollte sich erheben, doch die Glieder waren bleischwer. Er fiel zurück. Das weiche Pneumopolster fing ihn auf. Jerzy fühlte sich wie von einer schlimmen Krankheit geschwächt.
Oder als hätte mir etwas Energie entzogen!, durchzuckte es ihn.
Automatisch blickte er zur Energieanzeige.
Ja, sie funktionierte noch, arbeitete aber auf letzter Sparflamme.
Was sie wiedergab, war total entmutigend: die MANAUS hatte nichts mehr in den Speichern. Sie war vollkommen manövrierunfähig.
Jerzy Loza rang nach Luft. Sie erschien verbraucht. Wenn das Schiff keine Energie mehr hatte, konnte auch die Lufterneuerungsanlage nicht funktionieren.
Sein Blick ging zu den anderen. Von den acht Besatzungsmitgliedern insgesamt befanden sich mit Loza sechs in der Zentrale. Auch in sie kam jetzt Bewegung. Sie gaben sich genauso apathisch, wie ihr Chef das tat.
„Jerzy!“, sagte Werner Luy. Es war mehr ein Röcheln als ein Rufen.
Der Captain duzte sich mit seinem ersten Piloten. Werner und er hatten einst gemeinsam die Schule besucht. Ihre Voraussetzungen für die Ausbildung waren die gleichen gewesen. Trotzdem neidete ihm Werner die bevorzugte Stellung nicht. Sie waren Freunde geworden − zum zweiten Mal hier an Bord, nachdem sie sich jahrelang aus den Augen verloren hatten.
Jerzy Loza war ein Kapitän, der auch in Ausnahmesituationen den Überblick behielt und seine Mannschaft im Griff hatte. Das war das wichtige Unterscheidungsmerkmal zwischen ihnen. Werner Luy war der Spezialist, der sich um Details kümmerte, während Jerzy Loza als geborener Koordinator dafür sorgte, dass keiner im Team am anderen vorbeiplante.
„Kein Saft mehr auf den Leitungen!“, krächzte Loza unkonventionell zurück.
„Wo sind wir?“, fragte Werner Luy.
Jerzy deutete mit einer schwachen Handbewegung auf die erloschenen Bildschirme. Das sagte mehr als alle Worte.
Eine leichte Erschütterung pflanzte sich im Boden fort. Einer in der Zentrale mühte sich ab, seinen Sitz zu verlassen. Der automatische Gurt hielt ihn fest. Erst musste er umgestellt werden, bevor er sich manuell lösen ließ. Dazu hatte der Mann nicht mehr die Kraft.
Jerzy schaute ihm mit trüben Augen zu. Er sah, wie der Mann aus dem Sitz kippte und ausgestreckt am Boden landete. Alle Anstrengungen nutzten nichts.
Das grüne Leuchten in den Wänden verstärkte sich. Es drang in ihr Bewusstsein, wirkte beruhigend, einschläfernd.
Jerzy Loza wehrte sich verzweifelt dagegen. Er hatte die Grauensvision, dass dieses Leuchten all ihre Kräfte absaugte und sie dabei systematisch umbrachte.
Er fragte sich, welchem Gegner sie in die Hände gefallen waren. Sicher war, dass das Erlebte keine natürlichen Ursachen hatte.
Er wollte davor fliehen, doch das grüne Leuchten zerstörte seinen Willen und löschte alles Denken.