Читать книгу SF Space Action Weltraum Abenteuer Paket Weihnachten 2018 - Antje Ippensen - Страница 41

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Captain Jerzy Loza war total verwirrt. Er fuhr herum. Bates war hinter ihm aufgetaucht. Geblendet hatte er ihn angerempelt. Und jetzt erschien auch Percy Clapton. Sobald sich das Tor in diese Welt geöffnet hatte, gab es kein Zurück mehr.

„Wo sind wir hingeraten?“, ächzte Bates.

Gottlob, dachte Jerzy Loza, auf diese Distanz funktioniert der Helmfunk einwandfrei!

„Es handelt sich wahrscheinlich um eine Art Energiezentrale unserer Gastgeber. Die Lichtfülle ist so groß, dass sich die Helmscheiben verdunkeln.“

„Habe ich auch schon festgestellt!“, brummte Bates. „Als würden die uns absichtlich blenden!“

Percy Clapton keuchte: „Der Rückzug ist abgeschnitten!“

Jerzy drängte sich an Bates vorbei.

„Ich habe es vorhin auch schon versucht. Lassen Sie mich wieder ran!“ Er tastete mit den behandschuhten Händen die Wand ab − genauso, wie er es auf der anderen Seite getan hatte.

Seine Bemühungen wurden diesmal belohnt. Der Durchgang öffnete sich endlich.

Jerzy zeigte sich mit dem Ergebnis höchst zufrieden. Er nickte seinen Männern zu, obwohl die das nicht sehen konnten.

„Die einzige Schwierigkeit besteht darin, dass wir diesen Durchgang verlieren, sobald wir uns tiefer in die Halle begeben. Einer von euch muss als Wache bleiben!“

Keiner fand sich bereit. Jerzy Loza blieb nichts anderes übrig, als einen zu bestimmen.

„Sie, Clapton!“ Ehe der Mann protestieren konnte, begründete er es: „Sie kamen als Letzter nach, reiner Zufall. Einer ist so gut wie der andere.“

Percy Clapton zerdrückte einen Fluch zwischen den Zähnen.

„Bleiben wir in Funkverbindung, Captain?“

„Ja, wir versuchen es wenigstens. Leider führen wir keine der empfindlichen Instrumente mit uns, wie sie an Bord eines Schiffes üblich sind. Möglich, dass auch hier jenes Kraftfeld herrscht.“

Jerzy winkte Bates zu. Der Raumfahrer sah es undeutlich.

„Wir durchqueren diese Halle. Irgendwann müssen sich unsere Gastgeber ja melden.“

Clapton meinte: „Langsam gewinne ich den Eindruck, wir sind einer aus unbekannten Gründen erwachten Automatik zum Opfer gefallen! Ich wünsche euch jedenfalls viel Glück!“

„Danke, Clapton, wir werden es hoffentlich nicht brauchen!“

Mit diesen Worten machte sich Jerzy Loza auf den Weg. David Bates wich nicht von seiner Seite.

Sehr vorsichtig mussten sie sich bewegen.

Vor ihnen tauchte ein riesiger Schatten in der ungeheuren Lichtfülle auf. Der Boden stampfte wie unter den Schritten eines Giganten.

Sie umrundeten den Schatten. Als sie ihn passiert hatten, blickten sie zurück. Aus dieser Richtung war das Licht nicht ganz so grell.

Eine unförmige Maschine, verkleidet mit einem unbekannten Material. Sie arbeitete, obwohl sich an ihrer Oberfläche nichts veränderte.

Jerzy Loza schauderte es unwillkürlich. Er schritt mit Bates weiter.

Noch mehrere dieser Maschinen standen ihnen im Weg. Sie waren von unterschiedlicher Größe und unterschiedlicher Form.

Nach einer Viertelstunde erreichten die beiden das Ende der Halle.

Unterwegs machten sie immer wieder halt und riefen nach Percy Clapton. Störungen überlagerten die Verbindung, doch kam sie jedes Mal zustande.

Auch jetzt versuchten es die beiden Raumfahrer.

Percy Clapton antwortete, wobei seine Stimme stark verzerrt klang: „Sir, das Licht nimmt ab! Haben Sie es schon bemerkt?“

„Nein, Clapton. Bei uns hat sich nichts verändert. Wir sind am Ende der Halle angelangt und suchen nach einem Ausweg.“

Auch hier tastete Jerzy Loza die Wand ab. Sie war metallverkleidet und wies eine schwache Strukturierung an ihrer Oberfläche auf.

Bates suchte ebenfalls die Wand ab. So vergingen einige Minuten.

„Sir!“, tönte es in den Helmlautsprechern. „Die Intensität des Lichtes nimmt weiter ab!“

Jerzy Loza schaute herum. Ja, er konnte die Behauptung Claptons bestätigen. Aus der blendenden Helligkeit schälten sich die Maschinen. Die Seitenwände waren übersät mit unverständlichen Bedienungselementen und Großanzeigen. Alles erschien sauber, wenn nicht sogar steril.

Bates zupfte seinen Captain am Ärmel.

„Haben Sie eigentlich schon mal auf die Druckanzeige gesehen?“

Loza holte es nach.

Er erschrak. Jetzt wurde ihm bewusst, dass es in der Halle absolut keine Atmosphäre gab.

Keine Atmosphäre? Aber wieso konnten sie dann das Stampfen und Arbeiten der Maschinen hören?

Er musste sich verbessern. Es gab ein Medium als Träger der Schallwellen, nur handelte es sich dabei nicht um atembare Luft. Die herrschende Atmosphäre war sehr dünn.

Und jetzt erkannte Jerzy Loza den Grund seines anfänglichen Irrtums, bei dem er ein Vakuum angenommen hatte: Die Druckanzeige spielte verrückt. Sie änderte in unregelmäßigen Abständen ihre Wertung. Da der von den Außenlautsprechern aufgenommene Schall jedoch kontinuierlich blieb, konnte nur ein Fehler des Instruments zugrunde liegen.

Loza besah sich die Messanzeige von Bates.

Das gleiche Ergebnis!

Die Schlussfolgerung wollte Jerzy Loza überhaupt nicht gefallen: Es gab auch hier Kraftfelder, die sich solchermaßen äußerten! Nichts war mehr verlässlich.

Ob sich diese Kraftfelder auch negativ auf ihre Gesundheit auswirkten?

„Clapton, hören Sie mich?“

„Ja, Sir, was ist?“

„Sehen Sie nach Ihrer Druckanzeige! Geben Sie den ermittelten Wert durch und fügen Sie auch die Analyse der hier herrschenden Atmosphäre hinzu!“

Percy Clapton antwortete prompt: „Erheblicher Unterdruck. Es handelt sich um ein Gemisch verschiedener Edelgase, die in dieser reinen Form nicht auf der Erde vorkommen.“

„Genauer!“, befahl Jerzy Loza.

Percy Clapton kam dem Wunsch nach.

„Und Sie glauben, dass das Instrument einwandfrei funktioniert?“, fügte Loza die entscheidende Frage hinzu.

Das war der Fall.

Der Defekt blieb auf Bates und Loza beschränkt.

Für den Captain war das alles andere als ermutigend. Seine Hände tasteten weiter über die Wand, bis er trotz des Handschuhs einen elektrischen Schlag bekam. Erschrocken zog er seine Hand zurück.

Plötzliche Dunkelheit gähnte ihn an. Kälte schlug ihm entgegen.

Kälte?

Es musste sich um Einbildung handeln, denn der Spezialanzug glich jede Temperaturschwankung ohne zeitliche Verzögerung und vollautomatisch aus.

Etwas warnte Jerzy Loza, die Dunkelheit zu betreten. Dennoch tat er es. Hinter sich wusste er David Bates.

In diesem Augenblick übertrugen die Außenlautsprecher eine Stimme. Sie sagte: „Treten Sie ruhig näher!“

Wie betäubt folgten sie der Aufforderung.

Mehrmals rief Percy Clapton nach ihnen. Eine Antwort blieb aus. Auch als Percy Clapton die Sendeleistung seines Funkgerätes erhöhte, änderte sich daran nichts. Im Funkbereich war alles tot.