Читать книгу SF Space Action Weltraum Abenteuer Paket Weihnachten 2018 - Antje Ippensen - Страница 37
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Für die drei Raumfahrer hatte der Weltraum längst seine Schrecken verloren. Sie fürchteten nicht mehr die grenzenlose Leere des Alls. Doch es war eine Sache, den Raum in der gepanzerten Zelle eines Raumschiffs zu durchkreuzen, und eine völlig andere Sache, plötzlich schutzlos diesem absoluten Nichts Auge in Auge gegenüberzustehen.
Die drei erwarteten, im nächsten Moment von einem gewaltigen Sog aus dem Hangar gerissen zu werden, um sich in der grenzenlosen Leere zu verlieren, die sich nur hundert Meter vor ihnen plötzlich auftat.
In der Tat wurde die sie umgebende schroffe Kraterwand an einer Seite unterbrochen. Ein riesiges Loch reichte als direkte Verbindung nach draußen. Bisher hatte die MANAUS die Sicht dorthin verborgen. Obwohl es ihnen eigentlich hätte gleich auffallen müssen, denn das Loch war wesentlich größer als das Schiff. Bequem hatte es hereingelotst werden können.
Der erwartete Sog blieb aus.
Zischend ließ Jerzy Loza die angestaute Luft aus seiner Lunge entweichen. Er zwang sich, seinen Blick auf die Druckanzeige seines Anzugs zu lenken.
Keine Veränderung!
Auch der Außendruck so normal wie auf der Erde!
Die drei blickten sich verständnislos an.
Es gab eine einleuchtende Erklärung: Sie sahen ein projiziertes Bild!
Jerzy Loza verließ seinen Platz und ging auf die gähnende Öffnung zu. Jetzt, da sich seine Nerven wieder einigermaßen beruhigt hatten, bemerkte er den leichten Schleier, der die Sicht zu den Sternen trübte.
Vielleicht doch keine Projektion, sondern eine gewaltige Sichtscheibe, überlegte er.
Näher und näher kam er der Stelle. Er umging das Schiff, begleitet von David Bates und Percy Clapton.
Dann musste er die Feststellung machen, dass er sich in allem geirrt hatte. Er stieß weder gegen einen Bildschirm noch gegen eine Sichtscheibe. Ein Kraftfeld hielt ihn auf. Direkt hinter dem Schiff begann es.
Funken tanzten über seine Raummontur. Es war der einzige Effekt, der bei der Berührung mit dem Kraftfeld entstand.
Jerzy Loza warf sich gegen das Hindernis. Er wurde prompt zurückgestoßen.
Das Kraftfeld erschien ihm als Schutz unzureichend. Falls es zusammenbrach, würden sie mitsamt dem Schiff hinausgerissen werden.
Jerzy schaute zur MANAUS hinauf. Möglicherweise war es besser, sie begaben sich wieder an Bord und warteten ab, was sich ereignete.
Doch es blieb bei diesem Gedanken. Forscherdrang hielt ihn besessen. „Jetzt wissen wir wenigstens, wie sie uns hereingebracht haben!“, sagte er.
David Bates runzelte die Stirn. „Wir könnten anhand der Konstellationen bestimmen, wo wir uns befinden!“
Jerzy sah ihn fast mitleidig an.
„Ist bereits geschehen, Bates! Ich tippe auf die Nähe des Mars! Weit haben wir uns von unserem Ziel nicht entfernt. Wir wurden abgefangen und direkt hierhergebracht.“
Percy Clapton schüttelte missbilligend den Kopf.
„Dann würde nur einer der beiden Marsmonde in Betracht kommen: Phobos oder Deimos!“
Jerzy zuckte die Achseln. Er sagte nichts mehr, setzte sich vielmehr in Bewegung, um zu den Maschinen zurückzukehren oder was immer das im Hintergrund des Kraterhangars war.
Ein Geräusch ließ ihn herumfahren.
Das Kraftfeld blieb nicht der einzige Schutz vor der Leere des Alls. Eine Felsplatte schob sich gerade aus der Wand und schloss die Öffnung. Fasziniert schaute Jerzy zu, bis der Vorgang abgeschlossen war. Danach konnte man nicht mehr erkennen, wo sich die Öffnung befunden hatte. Nahtlos fügte sich die Platte ins Gesamtbild.
„Jetzt geht mir auf, wieso ich noch keine Tür entdecken konnte!“, sagte David Bates.
„Eine solche wird offensichtlich ebenso perfekt getarnt.“
Percy Clapton zeigte auf die technische Anordnung.
„Meines Erachtens gibt es nur dort einen Ausweg aus dieser Halle. Falls wir uns auf Phobos befinden, wie ich inzwischen fest glaube, existieren auch andere Krateröffnungen und auch Verbindungen dahin. Seit Langem wissen wir, dass Phobos ausgehöhlt ist. Die besonderen Masseverhältnisse deuten darüber hinaus auf eine gewisse Künstlichkeit hin, obwohl diese immer energisch bestritten wurde. Man hat nur nicht bedacht, dass die äußere Form sehr wohl natürlich sein kann.“
„Moment!“, warf der Captain ein, „ich frage Werner Luy, was er davon hält. Vielleicht hat sich die Energiereserve inzwischen etwas erholt. − He, Werner, hörst du mich?“
Keine Antwort.
Captain Jerzy Loza versuchte es noch mehrmals. Ohne Erfolg. Im Funk blieb alles tot.
Es hätte ihnen gleich auffallen müssen. Die an Bord zurückgebliebenen hatten sich nicht ein einziges Mal an ihren Gesprächen beteiligt. Das war zumindest ungewöhnlich.
In Jerzy Loza krampfte sich alles zusammen. Was war an Bord passiert, dass sich die Männer nicht meldeten?