Читать книгу SF Space Action Weltraum Abenteuer Paket Weihnachten 2018 - Antje Ippensen - Страница 34
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Ben steuerte auf einen Mann zu, der sich in der Nähe aufhielt. Er war damit beschäftigt, gelangweilt in der Gegend herumzublicken.
Ben fasste ihn kurzerhand an der Schulter und drehte ihn so weit herum, bis sie sich in die Augen blicken konnten.
Professor Hallstrom erschrak. Gemeinsam mit Frank lief er hinüber.
Sie bekamen gerade mit, dass Ben sagte: „Jetzt passen Sie mal gut auf! Entweder höre ich in den nächsten zwanzig Sekunden eine plausible Erklärung für Ihre Schnüffelei, oder ich setze Ihnen ein Horn zwischen die Augen.“
Der Fremde brachte sogar ein Grinsen zuwege.
„Ich will verdammt sein, wenn ich mich jemals ungeschickt angestellt habe. Allen Respekt! Sie haben eine gute Beobachtungsgabe.“
Das verschlug selbst Ben die Sprache. Der Fremde machte überhaupt keine Anstalten zu leugnen.
Er streifte Bens harten Griff ab und streckte leutselig seine Rechte aus.
„Mein Name ist Vance Morris!“ Niemand ergriff seine Rechte, weshalb er sie wieder zurücknahm. Aber er schien nicht eingeschnappt zu sein. „Sie fielen mir auf, das ist alles. Schon zweimal in den letzten Jahren. Der Zufall brachte uns hier wieder zusammen.“
„Hier waren wir in den letzten Jahren nicht!“
Hallstrom hatte es übernommen, sich mit diesem ominösen Mister Morris zu unterhalten.
Ben betrachtete nachdenklich seine mächtigen Fäuste.
„Ich habe Sie damals auch nicht hier gesehen. Leider verlor ich Sie aus den Augen. Sie verschwanden jedes Mal spurlos“, sagte Morris bereitwillig.
Ben blickte auf.
„Jetzt wissen wir immer noch nicht, warum Sie uns beschatten! Glauben Sie mir, wenn ich jedem Menschen, dem ich schon einmal begegnet bin, nachlaufe wie ein zweiter Schatten, habe ich eine ganze Menge zu tun.“
Morris wurde schlagartig ernst.
„Es steckt natürlich mehr dahinter. Sie waren irgendwie in die Geschehnisse um die Trenganer und die Ukilionen verwickelt. Außerdem sind Sie nicht registriert. Einmal jedenfalls erwischte ich Sie dabei.“ Er deutete auf ihre Erkennungsmarken. „Meines Erachtens handelt es sich um perfekte Fälschungen!“
Die drei Zeitreisenden warfen sich bestürzte Blicke zu. So weit musste es ja einmal kommen. Sie waren aufgefallen. Wie viel wusste man inzwischen über sie?
„Und Sie operieren ganz allein?“, erkundigte sich Frank vorsichtig. Morris konnte wieder lächeln. „Nicht ganz, aber das gehört nicht hierher. Ich möchte nicht darüber sprechen. Dafür möchte ich etwas anderes: Ihre nähere Bekanntschaft machen!“
„Und wenn wir nicht erpicht darauf sind?“, fragte Ben lauernd.
Morris zuckte die Achseln und antwortete liebenswürdig: „Es wäre zumindest ein Fehler!“
Hallstrom ließ seine Blicke kreisen. Er konnte nichts Verdächtiges entdecken, doch durfte nicht ausgeschlossen werden, dass dieser Morris Verbündete in der Nähe hatte. Gewiss war er nicht allein gekommen.
Es fragte sich nur, ob er sie vielleicht in eine Falle locken wollte, weil man in aller Öffentlichkeit nicht an sie herankam.
Der Vertreter einer Behörde war Morris auf keinen Fall. Dann hätte er anders gehandelt.
Hallstrom wollte schon ablehnen, aber Ben kam ihm zuvor.
„Sie haben recht, Morris. Einen solchen Fehler können und wollen wir nicht machen − wo Sie so nett und freundlich sind.“
Er klopfte dem Mann auf die Schulter, dass der halb in die Knie ging und das Gesicht verzog. „Alte Freunde sind wir zwar nicht, aber wir verstehen uns, nicht wahr?“ Frank und Professor Hallstrom kannten Ben gut genug, um zu wissen, dass der Ingenieur nicht auf diese Art seine Sympathien für jemand bezeugte.
„Worauf warten wir noch, Morris?“, fragte Ben. „Wir sind bereit. Wohin soll es gehen?“
Morris schritt einfach voraus. Hallstrom benutzte die Gelegenheit für eine Rüge an Ben: „Das nächste Mal handeln Sie nicht so eigenwillig!“
Und Frank hakte nach: „Warum hast du nicht gesagt, dass wir beobachtet werden?“ Ben blickte von einem zu anderen. Dann sagte er in aller Unschuld: „Wie hätte ich denn wissen können, dass ihr es nicht selber gemerkt habt? Ich war jedenfalls nicht ganz sicher. Erst als der Kerl immer noch auf seinem Platz stand, nachdem wir ausgiebig gespeist haben, wurde ich aufmerksam und ...“
„Wer hat ausgiebig gespeist?“, fiel ihm Frank ins Wort. „Anders ausgedrückt: Einer von uns hat wie ein lebendiger Müllschlucker alles Erreichbare in sich hineingeschaufelt.“ Ben fluchte und blieb Morris hart auf den Fersen.
Ihr Führer blickte sich nicht ein einziges Mal zu ihnen um. Sie fragten sich, wohin er sie wirklich brachte.
Hallstrom dachte an eine Falle. Ben und Frank hegten ähnliche Gedanken.
Sie widmeten sich verstärkt ihrer Umgebung. Vorsichtshalber lockerten sie ihre Paralyzer, jene Betäubungswaffen, die vollkommen geräuschlos arbeiteten und deren Wirkung man stufenlos verstellen konnte.
Damit wähnten sie sich gegen einen möglichen Angriff gewappnet.