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8 Xedexs Plan

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Nach seiner Rückkehr, die noch im Zeichen des Erlebten stand, ehelichte der Graf Lady Aimi, eine hübsche doch temperamentlose Frau. Temperament war auch nicht die Eigenschaft die von einer Ehefrau verlangt wurde. Söhne, Nachkommen, das war es was erwartet wurde. Und Lady Aimi, Spross einer verarmten doch kinderreichen Familie schien bestens dafür geeignet.

Legitime Nachkommen festigten ein Imperium, nicht die Bastarde die er, davon war er überzeugt, allerorts zurückgelassen hatte.

Die Kleine von Ars jedoch beschäftigte ihn zu seiner Belustigung mehr als jede andere Frau, und es waren derer viele die ihn begegnet waren. Überall und mühelos hatte er seine Abenteuer. Leichte Beute…. Keinen Mann lieben Frauen mehr als den, den sie gleichzeitig fürchten und bewundern, er war sich dessen wohl bewusst. Seiner Ausstrahlung von sinnlicher Gewalt und Leidenschaft, die ihm wie eine hypnotische Aura umgab, konnte bisher noch keine widerstehen.

Auch die kleine Gazelle würde eine leichte Eroberung werden, daran hegte er keine Zweifel.

Ein Spiel auf Leben und Tod wie es ihm damals schien. Der Tanz mit der Gefahr, den dieses sonderbare Mädchen anscheinend genauso liebte wie er selbst. Ihr Ritt, angeschmiegt an das glänzende Fell eines ihm unbekannten Raubtieres, eine Art Geparde wie er später erfuhr, haftete tief verwurzelt in seiner Erinnerung.

Dass Hendrex im Größenwahn eines Eroberers dieses schöne Tier tötete lag nicht in seinem Sinne.

„Sich Respekt verschaffen bei den Eingeborenen“, meinte Hendrex gelangweilt. „Diese Dakuai sind mir etwas zu selbstsicher, sie sollen wissen wer ihr neuer Herr ist.“ All das ging Xedek nun durch den Kopf. Auch das ungläubige Staunen Hendrex’, als er ihn so nebenbei mitteilte, nun, selbst im Falle einer eventuellen Zusammenarbeit mit Tomo, er doch nicht mehr der allmächtige Befehlshaber von Ars werden würde, zu dem er ihn an jenen morgen noch zu überreden versuchte. Er hatte andere Pläne.

„Ich werde mich auf Marab konzentrieren.“

Das Angebot des Imperators, Marab wieder als Lehen zu verwalten, kam buchstäblich in letzter Minute.

Der Wohlstand seiner Heimat war Schnee von gestern, die Ressourcen auf Herso erschöpft. Die Minen nur noch Relikte einer vergangenen besseren Zeit. Neue Quellen mussten erschlossen werden, dessen war sich der jungen Grafen schon lange bewusst. Und nun dieser Glücksfall… Marab. Ars konnte warten…, zu ungewiss.

„Xedek…, das könnt Ihr nicht machen“, war das einzige das er mit ungläubigem Entsetzen, als er von dessen geänderten Plänen erfuhr, hervorstoßen konnte.

Er hatte sein Leben schon darauf eingerichtet. In der Erwartung bald das ganz große Geld zu machen, hatte er sich dazu hinreißen lassen sich enorm zu verschulden. Schulden die er nun nicht mehr zurückzahlen konnte. Er würde selbst als Leibeigener enden, wenn er sie nicht in der vereinbarten Zeit beglich. Angst schnürte ihm die Kehle zu.

„War es die dumme Geschichte mit dem Tier? Ich werde es wieder gut machen, sagt mir nur was ich tun soll?“ Seine Fistelstimme überschlug sich, er war einem Zusammenbruch nahe.

„Keine Panik mein Alter, deine „Heldentat“ hat meine Pläne nur um Hundertachtzig Grad verändert. Ich glaube auf lange Sicht gesehen werden sie die lukrativeren sein, und auch du wirst nicht leer ausgehen. Außerdem“, fügte Xedek besänftigend hinzu „wissen wir doch gar nicht was an der ganzen Geschichte des vermeintlichen Reichtums wirklich dran ist.“

In das feiste Gesicht schien wieder etwas wie Farbe zu kommen, doch ganz überwunden schien der Schock noch nicht zu sein, er saß zu tief. Zu schnell wurde er mit einer Wahrheit konfrontiert die er sonst gerne, als „Kontrollmaßnahme“ bei anderen benutzte.

Mehr zu sich selbst als an den Fettwanst gerichtet meinte Xedek, der nun wieder auf dem bequemen Ledersessel Platz genommen hatte: „ohne Kollaboration der Dakuai gehen wir, sogar wenn das Land eine Goldgrube sein sollte, leer aus. Mit Einschüchterung und Drohung ist diesen Leuten, sollte ich sie richtig einschätzen, nicht beizukommen.“ Belustigt blickte er dabei auf sein Gegenüber.

„Du wirst deinen Allerwertesten nach Marab bewegen…“

Das erneute Entsetzen in Hendrex’ Augen war nicht zu übersehen, was bei seinem Gesprächspartner jedoch nur ein weiteres amüsiertes Grinsen hervorrief.

„Das Klima auf Marab wird deiner Sinusitis gut tun.“

„Wie meint Ihr das?“

„Dass du dort endlich deine chronische Erkältung los wirst.“

„Ich bin nicht Erkältet“, meinte erstaunt Henderex.

„Und warum klingt es dann so als ob deine Nase verstopft wäre?“

„Erlaubt, dass ich Euch korrigiere, man spricht heute so… das ist Schick“, erwiderte Hendrex affektiert.

„Hab ich da etwas verpasst…?“

Amüsiert zog Xedek dabei, eine Braue hoch. Eigentlich war es ja diese quakende Fistelstimme die ihn seit Wochen schon den letzten Nerv raubten. Das alleine war ein guter Grund ihn los zu werden.

„Auf Marab kannst du damit sicher punkten…“

Die Ironie in Xedeks Worten war nicht zu überhören. Hendrex verzog beleidigt das Gesicht, doch dann dachte er an Marab.

„Marab ist die Hölle…, wollt Ihr mich wirklich dorthin schicken?“

„Dir bleibt wohl nicht anders übrig. Oder meint du, ich wüsste nichts von deinen abermaligen Schulden? Du alter Lüstling…, dieser Planet wird dich auf andere Gedanken bringen.“

„Ich in meiner unendlichen Güte werde dich mit meiner Schwester, Lady Karmi vermählen.“ Diese Worte fand Xedek so belustigend das er in schallendes Gelächter ausbrach.

„Du hast die Wahl, ich zwinge dich nicht.“

Hendrex saß wie versteinert, wie schon mehrmals in den letzten Wochen.

„Was erwartest du von mir?“ In seiner Panik bemerkte er nicht dass seinen Worten jegliche Logik fehlte.

„Das du mit ihr das eheliche Lager teilst, du Narr. Was sonst wohl erwarte ich von dir.“ Diese tragisch komische Gestalt und die Idee dass diese nun bald sein Schwager sein würde zwangen ihn erneut ein Lachen ab.

„Keine Angst mein Alter, in ein paar Tagen, gleich nach der Hochzeit wirst du den Posten auf Marab übernehmen.“

Hendrex hätte nie gedacht, dass diese Botschaft ihn einmal mit Freude erfüllen könnte. Zarte junge Wesen waren nach seinem Geschmack, auch Knaben, doch eine Frau im fortgeschrittenen Alter…! Hendrex fröstelte.

Aufgewühlt von den Ereignissen der letzten Tage und Wochen kam er gar nicht auf den Gedanken auch weiterhin nur eine Figur im Spiel eines immer noch Mächtigeren zu sein.

Welchen Nutzen kann ich daraus ziehen, war auch gleich sein nächster Gedanke, als er wieder klar denken konnte.

„Graf Hendrex“, diese Worte zerflossen wie Honig auf seinen Lippen.

Xedeks Plan kam nicht von ungefähr. Seiner Schwester war mit dieser Heirat der Weg für eine eventuelle Verbindung mit einem rivalisierenden Haus versperrt. Und auch der Kindersegen, der ihm letztendlich doch noch hätte gefährlich werden können.

Konsequenzen von Seiten Hendrex befürchtete er nicht, zumal dieser nun bereitwillig darauf einging das Kommando auf Marab zu übernehmen - um seine Instinkte zu befriedigen, das war Xedek klar. Solange dieser seine Begierden befriedigen und genug Geld anhäufen konnte, hatte er ihn unter Kontrolle. Politische Ambitionen traute er diesem perversen Klops nicht zu.

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