Читать книгу Rudern - Arno Boes - Страница 19

3.2.3Skulls und Riemen

Оглавление

Ohne Boote geht es also nicht beim Rudern. Ohne Riemen oder Skulls aber auch nicht, und deshalb wollen wir hier diese etwas genauer betrachten. Wie bei den Booten war auch bei den Rudern Holz der ursprüngliche Werkstoff. Inzwischen hat hier der Kunststoff die Überhand gewonnen, nur selten findet man noch Holzskulls oder -riemen auf dem aktuellen Markt der Werften und Bootsbauer.

Geblieben ist die generelle Bauform. Sie besteht aus dem Schaft, der an einem Ende mit dem Griff endet. Am anderen Ende ist das Ruderblatt montiert. Schaft und Griff gingen bei den aus Holz gefertigten Rudern meist nahtlos ineinander über. Wurden dafür ursprünglich massive Holzkörper genutzt, wurden im 20. Jahrhundert nach und nach die Schäfte aus einzelnen Teilen verleimt, sodass sich innen ein Hohlraum bildete. Das sollte vor allem Gewicht ersparen, denn ein leichtes Skull oder ein leichter Riemen lässt sich natürlich viel leichter in der Ruderbewegung führen, als massives Holz.

Das Ruderblatt war am Ende des Schafts eingeleimt und sollte möglichst gut im Wasser liegen sowie wenig Widerstand durch entsprechende Strömungsformen beim Durchzug bieten. Gleichzeitig musste es aber der Kraft des Durchzugs standhalten. Ähnlich wie bei den Booten wurde auch die Form der Blätter immer wieder überarbeitet, neue Erkenntnisse über Kraft- und Strömungsverläufe durch teilweise nur millimeterweise Veränderungen eingebaut.

Waren die Blätter in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts meist lang und schmal, änderte sich das mit den Europameisterschaften 1959 im französischen Macon. Dort kamen erstmals bei einer großen internationalen Meisterschaft große, schaufelähnliche Ruderblätter zum Einsatz, die zwar von den Ruderern einiges an Kraft verlangten beim Durchzug, dennoch aber enormen Vortrieb erzeugten und damit die Boote deutlich schneller machten. Schon bei den ein Jahr später stattfindenden Olympischen Spielen von 1960 sah man fast alle Mannschaften mit dieser Blattform antreten. Sie heißt bis heute das Macon-Blatt.

Die nächste Stufe im Ruderbau nahm die Entwicklung mit dem Einsatz von Kohlefasern für die Schäfte. Auch das brachte weitere Ersparnis beim Gewicht, was Einfluss auf die Rudertechnik und die möglichen Schlagzahlen im Rennen hatte. Ende des 20. Jahrhunderts verschwand bei den Topteams das Holz fast völlig bei Skulls und Riemen. Nur noch die Griffe bestanden aus dem natürlichen Werkstoff, sie wurden in die röhrenförmigen Schäfte aus Kunststoff- und Kohlefasern eingesteckt und mit Klebstofffixiert.

Den letzten großen Schritt bei der Entwicklung von Riemen und Skulls gab es vor den Olympischen Spielen von 1992. Da nutzten erstmals die internationalen Mannschaften in einem Topwettkampf die neue Form der asymmetrischen Ruderblätter. Setzte bis dahin der Schaft des Ruders quasi mittig am Ruderblatt an, so verschob sich der Ansatzpunkt bei den neuen Ruderblättern nach oben, was den Rudern selbst eine Ähnlichkeit mit einem Hackebeil gab. Schnell hatten sie dann auch diesen Namen weg. Ebenso war aber auch klar, dass man damit die Kraft noch besser ins Wasser bringen konnte. Heute hat sich diese Blattform in allen Bereichen durchgesetzt.


Abb. 5: Der Aufbau von Riemen (oben) und Skulls mit Bezeichnung der einzelnen Teile (Zeichnung: Oskar Loewe)

Rudern

Подняться наверх