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2 URSPRUNG, HISTORIE UND ENTWICKLUNG

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Blickt man auf die Sportszene unserer Tage, dann finden sich viele Sportarten, deren Ursprung in der reinen Freude an der Bewegung, der Verwendung von Alltagsgegenständen für die Freizeit, in der Lust auf Spiel und Spaß und natürlich auch im Wettbewerb mit anderen liegen. Etwas anders sieht es bei den Wassersportarten aus, deren Ursprünge meist schon tausende Jahre zurückliegen und wohl ursprünglich so gar nichts mit Freizeitvergnügen zu tun hatten. Spätestens als die Menschen der Frühzeit erkannten, dass Pflanzen und Bäume auf dem Wasser schwimmen und man sich sogar daraufsetzen konnte, ohne unterzugehen, war die Fortbewegung auf dem nassen Element erfunden.

Mit einfachen Paddelschlägen mit den Händen kam man vorwärts und lange, bevor in der Antike der Grieche Archimedes die physikalischen Hebelgesetze definierte, hatten die Menschen erkannt, dass sie mit Hilfsmitteln wie Ästen und Stämmen von Bäumen diese Vorwärtsbewegung beschleunigen und erleichtern konnten. Die Grundlagen der Ruderbewegung beruhen also auf diesen Erfahrungen der Urmenschen und wenn man heute bei Wikipedia sich über die Hebelgesetze informiert, findet man eben das Rudern als anschauliches Beispiel, wie Physik hier wirkt:

„Beim Rudern findet das Hebelgesetz Anwendung, indem die Sportler durch eine große Kraft am kurzen Ende einen weiten Weg am langen Ende des Ruders zurücklegen, was zu einer großen Geschwindigkeit führt. Auch wenn es auf den ersten Blick anders erscheint: Das Ruder ist ein einseitiger Hebel. Last und Kraft greifen auf der gleichen Seite an. Der Drehpunkt, hier auch Stützpunkt genannt (der Punkt, an dem sich der Hebel abstützt), liegt am Ruderblatt. Weil die Bewegung des Bootes der eigentliche Zweck ist, kann das eingetauchte Ruderblatt als Drehpunkt betrachtet werden, um den sich das Boot bewegt, also in die Wirkrichtung der angreifenden Kraft geschoben wird. Das Ruder ist an der sogenannten Dolle am Boot befestigt; sie ist lediglich der Angriffspunkt der Last, nicht der Drehpunkt des Hebels. Die genaue Lage des Drehpunktes hängt davon ab, wie stark das Ruder im Verhältnis zum Boot verankert ist: Stützt sich das Ruderblatt von einem Felsen ab, liegt dort der Drehpunkt; beim Rudern in der Luft ist die Dolle der Drehpunkt.“

Klingt kompliziert, ist aber in der Praxis ohne große Mühen anwendbar und nachvollziehbar.

Das wussten wohl auch schon die Erbauer von sehr alten Bauwerken, wie den Steinkreisen im englischen Stonehenge, deren Entstehungszeit irgendwo zwischen 10.000 und 5.000 Jahren vor Christus von Wissenschaftlern zugeordnet wird. Die dort im Süden der britischen Insel aufgestellten Steine stammen aus einer Region weiter nördlich und sind nach Funden von Bootsresten offenbar rudernd oder paddelnd aus der Region des heutigen Wales küstennah über die Irische See in die Nähe ihres Aufstellungsorts gebracht worden. Auch wenn all das noch nichts mit dem Rudern als Sport zu tun hatte, so kann man dennoch diese Epoche der frühzeitlichen Menschen als Meilenstein für diese Fortbewegungsart auf dem Wasser ansehen.

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