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3.3.3Dritte Phase – die Rücklage

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Die Anatomie des Körpers begrenzt den Ruderschlag. Sind die Beine gestreckt, die Arme angezogen und der Rollsitz am Ende der verfügbaren Rollbahn angekommen, geht der Schlag über in die dritte Phase, die Rücklage. Dies ist der hintere Umkehrpunkt des Ruderschlags.

Dabei wird der Oberkörper leicht nach hinten gelegt, aber auch hier locker und unverkrampft. Die Rücklage ist auch nur wenige Zentimeter weit, also so, als ob man sich an die Rückenlehne des heimischen Sofas anlehnt. Dabei ist die Körperhaltung weiter aufrecht, der Rücken ist nicht rund und die Schultern bleiben gerade, sacken also nicht in Richtung Körpermitte ab oder werden in Richtung Ohren hochgezogen

Die Hände sind beim Skullen etwa eine Daumenlänge vom Körper entfernt und auf Höhe des unteren Rippenbogens und werden auf dieser Höhe bei richtiger Einstellung des Stemmbretts seitlich neben den Körper gezogen. Beim Riemenrudern endet die Bewegung der Arme kurz vor dem Körper ebenfalls auf Höhe des unteren Rippenbogens.

Man zieht beim Skullen und Riemenrudern die Griffe also nicht mit Kraft nach oben zum Hals oder Kopf, sondern lässt sie ganz locker an den Körper herankommen. Durch diesen Weg der Hände ergibt sich, dass das Ruderblatt am Ende des Skulls nicht tief ins Wasser hineingezogen wird, sondern den gesamten Durchzug über knapp unter der Wasseroberfläche bleibt. So kann man die meiste Kraft hinter den Ruderschlag bringen, also den meisten Vortrieb erzeugen. Durch die Lage der Blätter im Wasser und den Platz, den man nun vor dem Oberkörper hat, kann man nun die Hände leicht nach unten drücken und das Blatt so aus dem Wasser herausheben.

Dieser Bewegungsablauf macht am Anfang wohl noch ein paar Probleme, denn hat man die Hände zu hoch an den Oberkörper geführt und ist damit das Ruderblatt doch tiefer im Wasser drin, fängt man sich schnell einen Krebs. So nennt es der Fachmann, wenn das Blatt im Wasser hängen bleibt, durch die Vorwärtsbewegung des Boots sich dann gerne im Wasser verkeilt und der Ruderschlag abrupt gestoppt wird. Aber auch das ist mit ein wenig Übung schnell erlernt und die Erfahrung zeigt dann dem Anfänger, wie es richtig gemacht wird.

Ein guter Trainer, der die Ausbildung von Anfängern durchführt, wird deshalb immer wieder darauf hinweisen, dass man zunächst mit möglichst wenig Kraft den Schlag ausführt. Man sollte erst mal das Gefühl dafür bekommen, wie das Ruderblatt im Wasser liegt und sich dort verhält. Durch die Bauart von Boot, Ausleger, Dolle und Skull bzw. Riemen ist immer dafür gesorgt, dass das Ruderblatt eigentlich optimal durch das Wasser geht.

Man braucht am Anfang nur ein wenig mit den Fingern am Griff zu ziehen, um diesen Verlauf kennenzulernen. Nach und nach wird dieser Vorgang mental verinnerlicht und man kann langsam auch die eigene Körperkraft einsetzen und so das Boot schneller machen.

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