Читать книгу Was wirklich zählt - Barbara Stöckl - Страница 35
S c h o k o e n g e l
ОглавлениеIm Kaufhaus Tyrol in Innsbruck kann man bis Weihnachten einen ganz besonderen Engel bewundern: einen Engel im Rollstuhl, geschaffen zugunsten von Marianne (H)engel und ihren Aktivitäten für Menschen mit Behinderung rund um das Elisabethinum, eine wertvolle Einrichtung für schwerbehinderte Kinder. Die Konditorenmeister und Berufsschullehrer der TFBS St. Nikolaus Christian Kaltenbacher und Jürgen Innerbichler haben zusammen mit 20 Lehrlingen mehr als 25 Stunden daran gearbeitet, 9 Kilogramm Schokolade wurden verarbeitet. Jedes Detail wurde liebevollst gestaltet, kein anderes Material verwendet, Räder, Flügel, Zöpfe, Körper, jede winzigste Verzierung aus purer Schokolade! »Amora« wurde er getauft, der Engel der selbstlosen Liebe.
Dieses besondere Stück, das später versteigert werden soll, wurde der Öffentlichkeit präsentiert. Große Kinderaugen bestaunten den Schokotraum, Fotografen, Kaufhausbesucher waren gekommen, als das Unglück geschah: Der Flügel aus weißer Schokolade war plötzlich abgebrochen! Der Konditormeister wusste Rat, rührte schon die Schokomasse, um das Missgeschick zu korrigieren. Doch noch bevor der Flügel angeklebt wurde, war klar: Der abgebrochene Flügel macht aus einem Weihnachtsengel von vielen erst einen ganz besonderen Engel, und der Schokorollstuhl wird ihm helfen, sein Handicap zu überwinden, weil er mit einem Flügel ja nicht fliegen kann. Der Tiroler Schokoengel im Rollstuhl lässt uns begreifen, welche Besonderheit eine Behinderung sein kann. Das ist bei Engeln so. Und bei Menschen.