Читать книгу Was wirklich zählt - Barbara Stöckl - Страница 39

G r o ß e rL e h r e r

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Eine Weihnachtsgeschichte: Der zehnjährige Mohammad flüchtete mit seiner Mutter und seinem Onkel aus Syrien, am Weg nach England kam seine Mutter in Frankreich bei einem Unfall ums Leben. So kam er zu Verwandten in Österreich. Er lebt mit seinem Onkel in Wiener Neustadt, an allen Ecken und Enden fehlt das Geld. Bald brauchte Mohammad winterfeste Schuhe. Das erzählte er einem Schulfreund. Und dieser Freund, Jimmy Marton-Lindenthal, wurde aktiv. Er nahm sich kurzerhand ein Kochbuch von Jamie Oliver zur Hand, suchte ein Keksrezept aus und begann zu backen. Mit den fertigen Keksen zog der Schüler durch die Stadt und verkaufte sie, um Geld für Mohammad zu sammeln. Aufgrund der großen Nachfrage halfen bald auch andere mit. Mohammad bekam seine Winterschuhe.

Und doch ist das nicht das Ende der Geschichte. Jimmys Mutter Anna Katharina postete auf Facebook beschämt: »Ich habe sogar ein bisschen ein schlechtes Gewissen. Denn Jimmy musste erst mal mich überzeugen, da ich anfangs skeptisch war, ob so eine kindliche Idee zur Solidarität funktionieren kann. Großartig, wie er uns allen gezeigt hat, wo ein Wille, da auch ein Weg. Ich bin echt stolz auf dich, Jimmy!« Eine Keksaktion kann freilich nicht alle Probleme lösen, aber Mohammads Freund hat es einfach begriffen. Neben mir lebt jemand, der keine Schuhe für den Winter hat. Also muss ich etwas tun. Großartig! Naiv? Mit Naivität alleine werden wir die Welt nicht besser machen. Aber ohne Naivität geht’s ganz sicher nicht! Wie sang einst Herbert Grönemeyer so treffend: »Gebt den Kindern das Kommando …!«

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