Читать книгу Was wirklich zählt - Barbara Stöckl - Страница 37

Wenn man heute in der Welt nach einer moralischen Instanz sucht, fallen einem nicht viele Namen ein. Er ist diese weltberühmte Persönlichkeit, die uns Vergebung gelehrt hat, die für unermüdlichen Kampf, politischen Scharfsinn und ungebrochene Menschlichkeit steht: Nelson Mandela. Geboren wurde er als Rolihlahla Mandela. »Rolihlahla« bedeutet »Unruhestifter«, wörtlich »am Ast eines Baumes ziehen«. Und das tat er. Bis er dafür ins Gefängnis kam. 46664 war Mandelas Nummer als Häftling in Robben Island. Insgesamt 27 Jahre saß er dort für seine Überzeugungen. Er nutzte selbst diese Zeit, um zu studieren, politische Debatten zu führen. Das Gefängnis erhielt sogar den Beinamen »Mandela-Universität«.

Aus dem Häftling Nummer 46664 wurde schließlich der erste schwarze Präsident Südafrikas, der sich selbst bei der Verleihung des Friedensnobelpreises 1993 als »gewöhnlichen Menschen, der unter außergewöhnlichen Umständen zu einem politischen Führer geworden ist« bezeichnete. Rachegelüste waren ihm fremd. Der weißhaarige Mann mit dem gütigen Lächeln wollte eine »Regenbogennation« für alle. Schwarz und Weiß, Einheimische und Fremde. Eine Vision, die immer wieder herbe Rückschläge erlitt. Sein Leben gibt uns aber Auskunft darüber, dass nichts so bleiben muss, wie es ist. Alles ist möglich, auch das Unmögliche: »Wenn man ein Herz berührt, ist jeder fähig, sich zu verändern«, sagt Mandela.

Rolihlahla fehlt dieser Welt.