Читать книгу Die Missionen 151-160 der Raumflotte von Axarabor: Science Fiction Roman-Paket 21016 - Bernd Teuber - Страница 12
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Es war im Grunde genommen ganz einfach – und gewissermaßen gleichzeitig unmöglich, weil es eben um einen Supermutanten ging: Daomir trat aus der Wand hinter dem Supermutanten. Dieser bemerkte im gleichen Moment etwas und reagierte reflexartig mit seinen Superfähigkeiten.
Damit hätte er wahrlich eine ganze menschliche Armee mit einem einzigen Schlag besiegen können, doch Daomir hatte gar nicht vor, ihn direkt anzugreifen. Also ging die Abwehr des Supermutanten komplett ins Leere.
Daomir tat nämlich etwas völlig anderes, Unerwartetes. Auf jeden Fall unerwartet für den betreffenden Supermutanten: Er fuhr in diesen hinein, um im nächsten Augenblick seine Form zu verfestigen.
Innerhalb des Körpers des Supermutanten wohlgemerkt!
Das war so, als würde in dessen Innern eine ziemlich heftige Explosion stattfinden. Und da diese Explosion tatsächlich von innen kam und beinahe jegliche Zelle betraf, aus dem der Körper des Supermutanten bestand, zerfetzte es diesen in eine Milliarde Fetzen.
Das ergab eine ungeheure Sauerei, im wahrsten Sinne des Wortes. Und Sekundenbruchteile später war Daomir wieder immateriell und flatterte als halb durchsichtiges Schemen davon, durch die Wände, durch den Boden, bis tief hinunter, wohin ihm niemand folgen konnte, auch nicht der fähigste Supermutant.
Um ihn dort unten zu treffen, hätte man schon den gesamten Laborkomplex in die Luft jagen müssen. Und sogar das hätte er in diesem immateriellen Zustand überlebt. Davon war er jedenfalls überzeugt.
Und so verharrte er in der ewigen Finsternis, ohne atmen zu können, obwohl der Atemreflex sich auch bei ihm einfach nicht unterdrücken ließ. Eine endlose Qual mithin, die er in Kauf nehmen musste, weil es ihn nicht wirklich umbringen konnte. Aber die Supermutanten hätten ihn andererseits durchaus vernichten können.
Auch davon war er fest überzeugt.
Seine Parasinne reichten aus, um zu erfahren, wie es über seinem Kopf weiterging. Zumindest vage, denn eigentlich reichte sein reiner Ortungssinn nur etwa zehn Meter weit, nach wie vor. Alles, was darüber hinaus lag, wurde diffus, halbwegs unwägbar. Und nur wenn es entsprechend groß war, konnte er es wahrnehmen. So groß wie beispielsweise das Aufgebot, als ein Alarm ausgelöst wurde und drei Supermutanten ihren Posten verließen, um hier nach ihrem Kumpan zu sehen, beziehungsweise nach dem, was von ihm übriggeblieben war.
Sogar sie erschraken bei diesem Anblick, der sich ihnen bot. Es gab halt nur noch eine blutige Masse, im gesamten Raum gleichmäßig verteilt.
Was war ihm widerfahren?
Sie wirkten ratlos. Daomir bekam das mit, obwohl sie sich normalerweise perfekt gegen ihn abschotten konnten. Aber sie waren jetzt innerlich so aufgewühlt, dass ihre Blockade nicht mehr ausreichend wirkte. Die Supermutanten, die keinerlei Mitgefühl kannten und sogar zu sinnlosem Sadismus neigten, waren zwar nur erschüttert, weil es sich um einen der Ihrigen handelte, aber immerhin: Sie waren erschüttert!
Daomir wunderte sich ein wenig darüber. Andererseits dachte er daran, dass die Supermutanten ja untereinander immer wieder in engem Gedankenkontakt standen. Dadurch lernten sie sich gegenseitig in einem Maße kennen, wie es unter Menschen niemals möglich gewesen wäre. Sie mussten sich fühlen wie Einzelteile eines großen Ganzen. Und das erzeugte sogar bei Superpsychopathen wie ihnen anscheinend so etwas wie Mitgefühl, zumindest was die eigene Art betraf.
Und dann machten sie sich erst einmal auf die Suche nach der Ursache der Explosion, die den Supermutanten in Fetzen gerissen hatte.
Ohne Erfolg, wie sie sich bald frustriert eingestehen mussten. Denn sie fanden keine Ursache trotz ihrer Superfähigkeiten.
Daomir fürchtete schon, sie könnten den einen fragen, von dem er seine Fähigkeit hatte, durch Wände gehen zu können. Er hatte schon darüber gegrübelt, wie man diese Fähigkeit nennen könnte. Wie es aussah, gab es keinen anderen Mutanten, der dies vermochte. Auch nicht unter den Supermutanten. Aber anscheinend wusste dieser eine ebenfalls nicht, wie er das überhaupt bewerkstelligen konnte. Obwohl Daomir die Möglichkeit nicht ausschließen konnte, dass er immerhin in der Lage gewesen wäre, seine Kumpane auf die richtige Spur zu bringen.
Jetzt zwar noch nicht, aber spätestens beim zweiten Fall dieser Art!