Читать книгу Die Missionen 151-160 der Raumflotte von Axarabor: Science Fiction Roman-Paket 21016 - Bernd Teuber - Страница 14
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Nach einer Weile der qualvollen Atemlosigkeit verließ Daomir endgültig diesen Bereich, der sich als möglicherweise tödliche Falle für ihn erwiesen hätte. Er widmete sich einem anderen Bereich. Gab es überall inzwischen Fallen für ihn, die dann zuschnappten, wenn er sich zeigte?
Die Supermutanten mussten nach wie vor davon ausgehen, dass er die sedierten Mutanten in ihren Käfigen befreien wollte. Vielleicht um von diesen unterstützt zu werden. Was er ja nicht wirklich vor hatte. Er musste ja vielmehr damit rechnen, dass jeder Befreiungsversuch für die betreffenden Mutanten tödlich ausgehen würde.
Auch in diesem Bereich, in den er jetzt einzudringen begann, gab es einen Supermutanten, der all seine Fähigkeiten dafür einsetzte, zielgenau den Raum mit den Gefangenen zu überwachen. Natürlich auch alles darum herum, aber eben am intensivsten den Gefangenenbereich.
Daomir überlegte, ob er es wagen konnte, genauso vorzugehen wie die ersten beiden Male. Inzwischen existierten zur beinahe lückenlosen Überwachung der immerhin ziemlich weitläufigen Laboranlagen nur noch dreizehn Supermutanten. Normalerweise hätte ja schon eine Handvoll völlig genügt. Wäre es nicht gegen das Phantom gegangen wohlgemerkt.
Er näherte sich bis auf zehn Meter. Jetzt konnte er alles vor sich, bis zu diesem Supermutanten hin, genauestens beobachten. Als könnte er es mit eigenen Augen sehen. Obwohl er in einer dicken Betonwand steckte.
Im nächsten Moment spürte er, dass der Supermutant auf ihn aufmerksam wurde. Er richtete jedoch nicht seine Kräfte gegen Daomir, sondern widmete dem Phantom nur seine erhöhte Aufmerksamkeit, um gleichzeitig alle anderen Supermutanten auf ihn aufmerksam zu machen.
Es gab ja unter ihnen die Teleporter, die praktisch in Nullzeit hierher springen konnten. Sie waren auch in der Lage, innerhalb von Sekundenbruchteilen nicht nur sich selbst sondern gleichzeitig mit ihnen noch weitere Supermutanten in diesen Bereich zu teleportieren, um Daomir einzukreisen.
Das Phantom hatte keine andere Wahl, als sich wieder blitzschnell absinken zu lassen, durch die feste Materie hindurch, die für ihn keinerlei Hindernis bildete, tiefer als zehn Meter unterhalb des Bereiches, in dem tatsächlich beinahe gleichzeitig fünf Supermutanten auftauchten.
Durch den einen wussten sie genau, wo Daomir zu finden war. Dachten sie zumindest. Aber Daomir war dort nicht mehr. Er wich tief unterhalb der Szene blitzschnell zur Seite hin aus, bis er sich unmittelbar unter dem Supermutanten befand, den er hatte töten wollen.
Jetzt waren alle abgelenkt. Auch sein Opfer.
Daomir schoss regelrecht nach oben. Es gab für ihn keine Beschleunigungskräfte in diesem Zustand. Er konnte beinahe so schnell sein wie ein Gedanke, fuhr in sein Opfer hinein, verfestigte sich gleichzeitig zumindest teilweise.
Es genügte, um die nächste grausige Detonation auszulösen.
Doch noch während im wahrsten Sinne des Wortes die Fetzen flogen, war er auch schon wieder abgesunken, nur knapp verfehlt vom Gegenschlag der Supermutanten, die natürlich sofort sich auf ihr neues Ziel einstellen konnten.
Eben trotzdem zu langsam für sie!
Daomir sank noch tiefer, bis in eine Tiefe hinab, in der es bereits unangenehm heiß war, mehrere hundert Meter unterhalb der Oberfläche.
Er wich seitlich aus, bis er den Großbereich der ausgedehnten Laboranlagen komplett verlassen hatte.
Er hatte Angst. Deshalb ging er so vor. Obwohl er bisher so erfolgreich gewesen war, durfte er niemals die Lernfähigkeit der Supermutanten unterschätzen.
Wie würden sie sich zu schützen versuchen? Welche Möglichkeiten hatten sie überhaupt noch dafür?
Er konnte das nicht einmal ahnen, weil er nicht wusste, über welche Fähigkeiten die einzelnen Supermutanten verfügten. Hatte man sie gar ganz besonders anhand ihrer einzelnen Fähigkeiten ausgesucht, um die Laboranlagen zu sichern?
Es fehlten ihm jegliche Informationen hierzu. Also musste er praktisch blind planen. Vielleicht war es für ihn ja inzwischen sogar ein tödliches Risiko, wenn er sich nur in ihre Nähe wagte?
Und wie sollte er das herausfinden, ohne sich in ihre Nähe zu wagen?
Er schwebte langsam wieder aufwärts. Wohlgemerkt außerhalb der ausgedehnten Laboranlagen. Um letztlich den festen Boden zu verlassen.
Aber auch oberhalb der Oberfläche war es für ihn nicht besser, denn die Atmosphäre hier war hochgiftig. Der geringste Atemzug wäre für einen normalen Menschen tödlich gewesen. Ja, ein Mensch hätte sich ohne Schutzkleidung keine zehn Sekunden hier aufhalten können. Vor allem nicht im Regen, der jetzt gerade niederprasselte und nicht etwa aus Wasser, sondern aus reiner Säure bestand.
Daomir musste ein Phantom bleiben, um davon nicht betroffen zu sein. Und nach wie vor quälte ihn der Atemreflex in einem Maße, dass er wirklich glauben musste, jeden Augenblick den qualvollen Erstickungstod sterben zu müssen.
Seine Unsterblichkeit verhinderte es zwar, doch es war eine unvorstellbare permanente Folter für ihn.
Langsam schwebte er näher, dicht über dem Boden bleibend. Und genau dies war der Augenblick, an dem ihn ein fremder Gedanke erreichte:
„Bitte nicht erschrecken!“
Er sollte nicht erschrecken? Aber was blieb ihm denn sonst übrig?