Читать книгу Die Missionen 151-160 der Raumflotte von Axarabor: Science Fiction Roman-Paket 21016 - Bernd Teuber - Страница 22

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Es war sicherlich die seltsamste Zentrale, die Tom Sawlster je gesehen hatte. Obwohl er möglicherweise nicht allzu viele zu Gesicht bekommen hatte in seinem bisherigen Leben.

Erst einmal schnappte er mehrmals nach Luft. Nicht nur, weil er völlig überrascht war, sondern vor allem, weil er tatsächlich vorübergehend keine Luft mehr bekommen hatte. Denn im Gegensatz zu Daomir musste er atmen, um zu leben, und genau das war innerhalb der engen Beobachtungsphase leider nicht möglich.

Immer noch keuchend und mit weit aufgerissenen Augen sah er sich um.

Was waren das für seltsame Menschen hier?

„Mutanten!“, entfuhr es ihm.

Aber es waren keine Mutanten, wie er sie je gesehen hatte. Soviel stand fest. Aus einem anderen Bereich als dem, in dem er für die Mutantenversorgung zuständig war?

Aber wieso dann diese Raumschiffszentrale? Zumindest sah die eine Seite danach aus, obwohl alles andere nicht im Geringsten an so etwas erinnerte.

Und dann dieser Gestank, der unwillkürlich einen Würgereiz auslöste...

„Willkommen an Bord!“, sagte der Echsenmensch, während er sich vom Boden erhob.

Da waren noch mehr Mutanten, die sich jetzt erhoben.

Tom Sawlster wandte sich mit einem fragenden Blick an Daomir. Seine Lippen bildeten Worte, die allerdings nicht laut wurden.

Daomir schüttelte den Kopf.

„Bist du dir eigentlich darüber im Klaren, Tom, dass du der einzige Überlebende bist, einmal abgesehen von mir?“, fragte er ihn tonlos.

Tom Sawlster begriff nicht sofort. Doch dann erinnerte er sich an das tosende Inferno, in dem er sich befunden hatte, obwohl es ihm seltsamerweise nichts hatte anhaben können. Ja, das war trotzdem die reinste Hölle gewesen. Aber wieso hatte sie ihm nichts anhaben können?

„Du – du hast mich gerettet?“, stammelte er ungläubig.

„Ja, das habe ich!“ Daomir nickte. Dann wies er in die Runde. „Und bevor du ersticken konntest, haben diese uns beide hierher an Bord teleportiert.“

Kaum hatte er ausgesprochen, drängte er Tom beiseite. Der Laborant begriff nicht sogleich, wieso er das tat, bis der Hauptbildschirm aufflammte und ein hochdekorierter Admiral der Raumflotte von Axarabor darauf auftauchte. Jetzt waren Tom und Daomir außerhalb des Erfassungsbereiches.

„Was, bei Setna, ist dort unten passiert?“, bellte der Admiral anstelle einer Begrüßung.

Kommandant Xirr erklärte es ihm:

„Die Supermutanten sind geflohen und haben die gesamte Laboranlage zerstört.“

„Sie – sie haben alle dort umgebracht, ihre eigenen Leute, die ganzen Wissenschaftler, die für sie arbeiteten?“, stammelte der Admiral jetzt ungläubig.

„Ja, rund fünfzig gefangene Mutanten einschließlich. Und was die Wissenschaftler betrifft, mit Verlaub: Um diese ist es sicherlich nicht schade.“

„Aber sie hätten ihr unschätzbares Wissen...“, wollte der Admiral einwenden, doch Xirr unterbrach ihn brüsk:

„Genau deshalb wurden sie ja von den Fliehenden zurückgelassen und getötet. Die Supermutanten sind eben als einzige geflohen, wie es aussieht. Ihnen war es letztlich egal, ob die Wissenschaftler dabei drauf gehen. Offenbar haben sie von außerhalb den eindeutigen Befehl dazu erhalten, während einer kurzfristig durchgeführten Séance. Sonst hätten sie so nicht handeln können. Ich habe Ihnen ja schon erklärt, dass die Supermutanten konditioniert sind.“

„Aber wieso überhaupt haben sie das getan? Ich meine, wir sind doch weit genug entfernt, so dass sie uns nicht orten konnten.“

„Das haben sie sicherlich auch nicht. Jedenfalls gehen wir immer noch davon aus. Es gibt wohl einen anderen Grund: Sie hatten dort unten, innerhalb der Laboranlagen einen sogar für Supermutanten tödlichen Feind, der einen nach dem anderen von ihnen eliminieren konnte.

Hätten sie ihn zu fassen bekommen, hätten sie ihn besiegt, aber anscheinend war ihr Kommando davon ausgegangen, dass dies mit einem zu großen Risiko verbunden gewesen wäre. Und mit der kompletten Zerstörung werden sie wohl auch ihren Todfeind dort unten vernichtet haben.“

Das war zwar eine glatte Lüge, doch Daomir verstand durchaus, wieso Xirr das behauptete: Seinetwegen! Sonst würde er Daomir und den Laboranten unweigerlich an die Flotte ausliefern müssen, und das wollte Xirr offensichtlich nicht.

Ungerührt fuhr der Echsenmensch indessen fort:

„Die Supermutanten sind für das Adakoni-Kartell von unschätzbarem Wert. Jeder einzelne von ihnen. Zwar waren die fünfzig unglücklichen Mutanten, die durch die Selbstzerstörung leider allesamt umgekommen sind, ebenfalls von großem Wert, aber nicht mehr für das Kartell. Sie durften nicht von ihrem Gegner aktiviert werden.“

„Unfassbar, diese Gnadenlosigkeit!“ Der Admiral zeigte sich ehrlich erschüttert.

Das war eigentlich auch jeder an Bord des namenlosen Schiffes: Zutiefst erschüttert. Vor allem Daomir, der es so empfand, als hätte er letztlich auf ganzer Linie versagt.

Aber hatte er das wirklich?

Zumindest hatte er zwei Personen retten können: Sich selber und den Laboranten Tom Sawlster. Der war zwar ein Mitglied des Kartells, aber er war zu den gefangenen Mutanten immer gut gewesen, wie Daomir aus eigener Erfahrung wusste. Nicht nur, weil dies zu seinen Aufgaben gehört hatte.

Die Missionen 151-160 der Raumflotte von Axarabor: Science Fiction Roman-Paket 21016

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