Читать книгу Die Missionen 151-160 der Raumflotte von Axarabor: Science Fiction Roman-Paket 21016 - Bernd Teuber - Страница 37

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Es dauerte gut zwei Stunden, bis der Großteil der Tiere wieder in ihre Käfige zurückgebracht worden war. Die Löwenarbeit verrichteten die beiden Frauen Ajla und Naomi, die mit ihren auf Paralyse eingestellten Strahlern jedes Lebewesen lähmten. Das erwies sich als die effektivste Möglichkeit, in möglichst kurzer Zeit den größten Erfolg zu erzielen. Den „Salamandern“ und „Gespenstern“ oblag es, die gelähmten Tiere jeweils in ihre Käfige zu bringen. Nachdem die Saurier und die gefräßigen kleinen Wiesel anscheinend an Bord ausgerottet worden waren, gab es zumindest von dieser Seite her keine Schwierigkeiten mehr.

Eine lästige Schwierigkeit galt es jedoch zu überwinden.

Der Verschlussmechanismus an jeder Tür erwies sich für menschliche Finger äußerst unpraktisch und kompliziert. Es gab einen Schieberegler, aber der war so fein und winzig konstruiert, dass ihn menschliche Finger nicht ohne Hilfsmittel bewegen konnten. Das traf übrigens auch auf die „Gespenster“ und „Salamander“ zu.

Das schloss die beiden Spezies aus, mit den Plünderern identisch zu sein.

Hurgut brachte es zur Sprache.

Jede Gruppe hatte sich einen Raum organisiert. Dorthin konnten sie sich zurückziehen und neue Kräfte für die kommenden Aufgaben sammeln.

Die vier sogenannten Chefs jeder Gruppe und einige Interessierte trafen sich in einem weiteren, unbesetzt gebliebenen Käfig. Dort wollten sie ihr weiteres Vorgehen besprechen.

„Wir haben das Chaos im Schiff beseitigt. Wenn wir die eigentlichen Tiere nicht dazurechnen, sind wir hier vier intelligente Spezies. Eine davon muss identisch mit den Plünderern sein!“

Kurze Zeit schwoll der Lärmpegel fast ins Unverträgliche hoch und manch einer bereitete sich für seine Kampfstellung vor, als gelte es bereits jetzt, einen erkannten Feind zu bekämpfen.

„Halt, so weit sind wir noch nicht“, beruhigte Hank die aufbrausenden Gemüter.

„Weshalb sollen sie nicht alle bei der Explosion ums Leben gekommen sein?“, meinte Ssilah, gab sich allerdings gleich die Antwort. „Es wäre unsinnig, wenn sich alle in der Zentrale aufgehalten hätten.“

„Wir sind es auf jeden Fall nicht!“, stellte Franz, der Salamander, fest. „Seht allein unsere Hände an. „Wir können die Schieberegler der Plünderer kaum bewegen. Weshalb sollten wir also Regler anbringen, die wir nicht bedienen können?“

Erwartungsvoll blickte er in die Runde. Vermutlich wartete er auf zustimmende Antworten.

„Dieses Argument trifft auf alle anderen auch zu“, bemerkte Hurgut.

„Mit Ausnahme der Vögel. Wir wissen ja noch nicht einmal, wie sich ihre Spezies nennt. Außer dass sie aus dem Zentrum kommen, haben wir noch nichts erfahren.“

„Das ist doch lächerlich!“, sprang Ssilah für die Vogelabkömmlinge ein. „Denen fehlt es doch eindeutig an Intelligenz.“

„Vielleicht spielen sie uns das nur vor. Schaut doch ihre Hände an – oder das, was sie anstelle von Händen haben.“

Der im Raum anwesende Vogelabkömmling fühlte sich sichtbar unwohl. Was jetzt wohl in seinem Gehirn vorgehen mochte? Eines war jedoch klar. Er war nicht imstande, seine Empfindungen in Worte umzusetzen. Jedoch spreizte er seine Flügel – oder das, was einmal Flügel gewesen sein mochten. Seine Arme konnte er immer noch zusammengefaltet an den Körper legen. An der Front des Mittelgelenks hatten sich Finger herausgebildet. Sie waren dreigliedrig. Doch ihnen fehlte der Daumen. Sie konnten also nichts festhalten, weil sie nicht über den sogenannten Klammereffekt verfügten. Dafür saßen an der Spitze ihrer Finger Saugnäpfe. Die machten die fehlenden Daumen mehr als wett, denn damit konnten sie jedes Ding, und war es noch so klein, fest in ihrem Griff halten.

Der Vogelabkömmling sprang unruhig auf. Sein Kopf auf dem langen Hals sprang unruhig vor und zurück. Ein deutliches Zeichen seiner Nervosität. Aber nicht nur Nervosität, er zeigte deutliche Anzeichen von Angst.

„Bin nicht Chef!“, sagte er schließlich und stellte sich vor den Ausgang, als suchte er nach einer Möglichkeit, jederzeit zu fliehen.

„Ist schon gut“, sagte Ajla beschwichtigend. „dich verdächtigen wir nicht. Dir fehlen sämtliche Voraussetzungen!“

Obwohl diese Aussage alles andere als schmeichelhaft war, sah der Vogelabkömmling dankbar zu Ajla.

„Vielleicht verstecken sie sich noch irgendwo im Schiff“, vermutete Franz.

„Wo denn?“, meinte Hurgut. „Wir haben das ganze Schiff auf den Kopf gestellt. Der Triebwerksraum ist ebenso luftleer wie die Zentrale.“

In diesem Augenblick meldete sich Arne. „Captain, wir haben ein Problem.“

„Verdammt, Arne, was ist denn jetzt wieder geschehen? Hast du Gordon wenigstens versorgt?“

„Der ist versorgt. Aber ein paar der kleinen Biester sind ihm offensichtlich ins Schiff gefolgt. Sie haben mich angegriffen.“

„Bist du verletzt?“, bellte Hank und griff in seine Tasche nach der nächsten Hulami-Blüte. Doch dort fand sich keine mehr. Das besserte seine Stimmung nicht unbedingt. „Sag schon endlich, was los ist.“

„Ich habe die Funkanlage zerstört, als ich mich verteidigt habe.“

„Oh verdammter Mist!“, fluchte Hank.

„Ich weiß, Captain, wir sollten längst wieder im Hyperraum sein. Aber wenn mir niemand hilft, brauche ich mindestens zwei Tage, bis wir die Flotte rufen können.“

„Sag gerade, du hast noch keinen Hilferuf abgesetzt!“

„So dringend war es bislang nicht“, bemerkte Arne. „Nein, ich habe noch keinen Notruf an die Flotte abgesetzt.“

„Ich könnte dich erwürgen. Ich komme gleich zurück!“, schimpfte er lautstark. Dass ihn ein anderer Grund so schnell in das Schiff zurücktrieb, ahnten nur Ajla und Naomi. Dass er bei der Reparatur der Funkanlage Hilfe leisten musste, war ihm ein willkommener Vorwand.

„Die Flotte kommt“, beruhigte Naomi Hurgut und Franz. Auf einen Tag wird es nun auch nicht mehr ankommen.“

Die Missionen 151-160 der Raumflotte von Axarabor: Science Fiction Roman-Paket 21016

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