Читать книгу Die Missionen 151-160 der Raumflotte von Axarabor: Science Fiction Roman-Paket 21016 - Bernd Teuber - Страница 17

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Das Phantom wagte sich in den Bereich mit den verletzten Mutanten. Er wusste ja schon, dass die drei Supermutanten sie übel zugerichtet hatten. Er selbst war davon nur deshalb verschont geblieben, weil er dieselben Fähigkeiten besaß, so dass der Angriff an ihm gewissermaßen abgeprallt war. Dafür hatte ihn dann anschließend der eine Supermutant mit seiner Fähigkeit der Phasenverschiebung getötet. Obwohl er sicherlich überhaupt nicht wusste, dass diese Fähigkeit so hieß. Und er war nicht unsterblich, wie Daomir, der über den Tod hinaus diese Fähigkeit von ihm regelrecht geerbt hatte.

Ihn hatte er ja bisher vermeiden müssen, diesen Supermutanten. In der Annahme, dass dieser der einzige gewesen wäre, der ihn unmittelbar verfolgen konnte. Egal wohin.

Zwar würde sich der Supermutant im Felsgestein unterhalb der Laboranlagen nicht lange halten können, weil er atmen musste, im Gegensatz zu Daomir, aber es würde ihm Zeit genug bleiben, ihn für alle anderen Supermutanten regelrecht zu markieren. Und wenn alle Supermutanten sich gleichzeitig auf ihn konzentrierten, würde er ihnen garantiert wehrlos ausgeliefert sein.

Das war letztlich ja auch der Grund für die Crew, vorerst hier nicht selber einzugreifen. Zumindest nicht unmittelbar. Die Supermutanten durften noch nicht einmal ahnen, dass es sie überhaupt gab. Sonst würden sie nach der Séance, wenn die Crew entsprechend geschwächt war, die Gelegenheit nutzen und sie allesamt auslöschen, einschließlich wohl ihres namenlosen Schiffes.

Daomir war dies alles klar, und dennoch wagte er es, sich dem betreffenden Supermutanten bis unter zehn Meter zu nähern. Es war sein Test. Wenn er schief ging, war er verloren. Falls nicht...

Er wusste zwar noch nicht, wie er danach vorgehen wollte, aber es würde sich zeigen. Darauf jedenfalls verließ er sich.

Noch näher heran. Bis auf fünf Meter. Daomir als das Phantom sah alles plastischer als er es mit seinen menschlichen Augen je vermocht hätte.

Der Supermutant fühlte sich sicher. Er befand sich bei den sedierten Mutanten. Inzwischen waren alle außer Lebensgefahr. Sie heilten rasch, aber nicht rasch genug, um inzwischen wieder gesund sein zu können. Das würde wohl noch ein wenig länger dauern.

Aber das Phantom war ja nicht ihretwegen hier, sondern wegen des Supermutanten.

Es war das erste Mal, dass er diesen genauer betrachten konnte. Der Supermutant hatte sich nur teilweise in eine Phasenverschiebung geflüchtet. Für das Phantom war es kein Problem, ihn sich genau anzusehen, aus der eigenen Phasenverschiebung heraus. Ein mittelalt anmutender Mann mit zynisch nach unten gezogenen Mundwinkeln. Seine Augen schienen zu glühen.

Es war die pure Bosheit, die aus diesen Augen sprach. Die Wissenschaftler hatten ihm Schreckliches angetan, um ihn zum Supermutanten werden zu lassen. Er hatte dabei die Fähigkeiten mehrerer Mutanten übernommen, die dabei elend ums Leben gekommen waren. Das, gepaart mit der perfekten Konditionierung auf die Belange des Adakoni-Kartells, hatten ihn zu diesem Teufel in menschlicher Gestalt werden lassen. Zu diesem Sadisten.

Daomir würde niemals wieder vergessen können, wie dieser Supermutant ihm voller Vergnügen das noch pochende Herz aus der Brust gerissen hatte. Niemals wieder!

Aber wie sollte er jetzt ausgerechnet diesen Supermutanten ausschalten?

Bis jetzt hatte dieser ihn noch nicht bemerkt. Soviel zumindest stand fest. Also durfte Daomir sich noch näher heran wagen.

Obwohl der Supermutant die Phasenverschiebung selber beherrschte, war Daomir ihm darin überlegen. Weil er durch die Crew gelernt hatte, sie intensiver zu nutzen. Das würde der Supermutant selbst niemals wagen. Zu groß war noch seine Unsicherheit, die eigene Fähigkeit betreffend. Denn es gab keinerlei Vergleichsmöglichkeit für ihn, um entsprechende Lehren zu ziehen und mögliche Risiken für ihn selbst zu vermeiden. Er wusste nämlich von niemandem, wie diese Fähigkeit überhaupt funktionierte. Weil er bislang der Einzige geblieben war, der diese Fähigkeit beherrschte, übernommen von einem Mutanten, der längst nicht mehr lebte.

Und genau das war der Ansatzpunkt: Der andere Mutant war dabei gestorben. Also musste es auch möglich sein, diesen Supermutanten hier zu töten. Nicht wie die anderen, indem er in seinen Körper fuhr und in diesem teilmaterialisierte. Zumindest hatte er es sich bislang so erklärt. In Wahrheit verließ er ja nur teilweise die Phasenverschiebung, tauchte dabei in das Raum-Zeit-Kontinuum zurück, wie jemand, der sich anschickte, seinen Kopf über die Wasseroberfläche tauchen zu lassen.

Genau dieses würde hier jedoch nicht funktionieren können.

Blieben die sonstigen Fähigkeiten Daomirs, wie beispielsweise das Erzeugen einer tödlichen Druckwelle. Aber dafür war der Supermutant in diesem Zustand, in dem er sich derzeit befand, zu immateriell. Die Druckwelle würde wirkungslos verpuffen. Vielleicht würde sie sogar die hier gefangenen Mutanten verletzen? Das konnte und wollte Daomir sowieso nicht riskieren.

Blieb das verzehrende Feuer. Aber wenn der Supermutant innerhalb seiner Phasenverschiebung darauf ebenfalls immun reagierte? Damit war auf alle Fälle zu rechnen.

Trotzdem schoss Daomir als das personifizierte Phantom jetzt vor. Nicht, um in den Körper des Supermutanten zu fahren, sondern um unmittelbar vor ihm zu stoppen.

Schlagartig erkannte der Supermutant ihn.

Eine winzige Schrecksekunde entstand, in der noch keiner der anderen Supermutanten erfuhr, was hier geschah.

Und dann tat Daomir etwas, was er niemals für möglich gehalten hätte, vor dem Kontakt mit der Crew. Hatte ihm die Crew denn nicht gesagt, dass sie die Phasenverschiebung ebenfalls beherrschte, allerdings nur innerhalb ihrer Séance, wenn sie alle miteinander zu einer geistigen Einheit verschmolzen waren? Dabei konnten sie sogar ihr gesamtes Schiff mitnehmen in diese Phasenverschiebung. Auch über die Dauer der Séance hinausgehend.

Genau dies tat Daomir jetzt: Er nahm den völlig überraschten Supermutanten in seine eigene Phasenverschiebung hinein und neutralisierte dadurch die Phasenverschiebung des Supermutanten zwangsläufig.

Jetzt musste es schnell gehen, damit der Supermutant keine Gelegenheit bekam, sich auf diese für ihn völlig unerwartete Situation einzustellen und zu versuchen, aus der Phasenverschiebung Daomirs wieder zu fliehen, indem er erneut eine eigene Phasenverschiebung erzeugte.

Es war wie eine Art Dimensionsblase, in dem sich beide Mutanten befanden: Daomir und der Supermutant. Und Daomir wandte die beiden tödlichen Fähigkeiten „verzehrendes Feuer“ und „tödliche Druckwelle“ gleichzeitig an. In voller Stärke. In diesem in sich abgeschlossenen Minibereich der Beobachtungsphase, wie er sie nannte. Obwohl er sich damit selber tötete.

Es war wie ein gezielt durchgeführter Selbstmord, bei dem er gleichzeitig den Supermutanten mit einbezog. Er tötete dabei also nicht nur sich selber, sondern gleichzeitig auch den Supermutanten.

Gnadenlos, ohne das geringste Zögern, denn jegliches Zögern hätte seinen Plan zunichte gemacht.

Das wusste er.

Die Missionen 151-160 der Raumflotte von Axarabor: Science Fiction Roman-Paket 21016

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