Читать книгу Die Missionen 151-160 der Raumflotte von Axarabor: Science Fiction Roman-Paket 21016 - Bernd Teuber - Страница 16
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Phasenverschiebung?
Er senkte sich auf die Oberfläche nieder und schloss die Augen. Die Konzentration fiel ihm schwer, weil ihm die ständige Atemnot enorm zu schaffen machte.
Prompt spürte er den festen Boden unter seinen Füßen. Aber das war mit der Gefahr verbunden, dass die niederregnende Säure seinen Körper zerstörte. Er würde dann zu neuem Leben erwachen müssen.
Daomir konzentrierte sich wieder auf das, was die Crew Phasenverschiebung nannte.
Tatsächlich: Er wurde nicht wirklich immateriell, wie vorher angenommen, sondern es verschob sich quasi die Wirklichkeit für ihn. Alles blieb deutlich für ihn sichtbar und im Grunde genommen auch spürbar, doch es entrückte sich ihm.
Es war tatsächlich so, als würde sich die Welt unmittelbar um ihn herum verändern, nicht so, als würde er sich selber verändern. Denn eigentlich... veränderte er sich gar nicht wirklich, sondern er tauchte einfach nur teilweise weg.
Sobald er diesen Zustand erreichte, sträubte sich alles in ihm dagegen, weiter die Phase zu verschieben. Etwas, was ihm jetzt erst bewusst wurde. Nur deshalb war er nicht in der Lage gewesen bisher, tiefer wegzutauchen.
Er wehrte sich gegen dieses Sträuben, zwang sich selber dazu, die Phase weiter zu verschieben, obwohl das in ihm eine Panik erzeugte, die noch stärker war als die permanente Atemnot.
Die vorher deutlich sichtbare Umgebung begann zu verschwimmen. Sie wurde diffus, ungreifbar, um nicht zu sagen: unwirklich.
Und er konnte sogar noch tiefer tauchen, wozu er sich mit aller Macht selber zwang.
Dabei fielen ihm zweierlei auf:
Schlagartig verschwand die Atemnot! Endlich war es ihm möglich, diesen grausamen Atemreflex zu unterdrücken.
Zum Zweiten: Er erreichte ein deutliches Limit, das er nicht unterschreiten konnte.
Er lauschte in sich hinein. Seine Körperfunktionen waren für ihn ganz klar erkennbar. Mit seinen außerordentlichen Sinnen hatte er jetzt seinen gesamten Körper in einem Maße selber im Griff, wie er es niemals für möglich gehalten hätte. Er konnte dadurch nicht nur den Atemreflex überwinden, sondern auch Hunger und Durst und jegliches weitere körperliche Bedürfnis. Weil nichts, was in der Wirklichkeit für ihn und sein Überleben wichtig erschien, mehr von Bedeutung war. Als hätte er für sich eine eigene Wirklichkeit erschaffen, eine Art Dimensionsblase.
Nur durch die Phasenverschiebung bis zu dem ihm selber möglichen Limit!
Ja, so konnte man es nennen: Er hatte sich eine eigene Phase erschaffen, eine Art Beobachtungsphase, die parallel lief zur Grundphase, wie die Crew sie Phase eins genannt hatte.
Er konzentrierte sich auf diese Phase eins, um sie zu erforschen. Das war innerhalb des üblichen Radius von zehn Metern nach wie vor möglich – eben mit der nötigen Konzentration.
Jetzt war er völlig sicher, dass die Supermutanten keinerlei Möglichkeit mehr hatten, ihn überhaupt auch nur wahrzunehmen.
Er musste es ausprobieren, auf jeden Fall. Vielleicht wäre es ja vernünftiger gewesen, er hätte auf die Crew gewartet, bis diese wieder in der Lage war, eine weitere Séance zu starten? Aber die Ungeduld in ihm war einfach zu groß. Er schwebte in seiner eigenen Beobachtungsphase in Richtung Laboranlagen davon.