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4DIE ENTSTEHUNG DES JUDÄISCHEN MONOTHEISMUS
ОглавлениеMit dem Abschied von Mesopotamien haben wir zugleich eine Fülle von kulturellen Erzählungen, von Kunst- und Architekturmotiven sowie von politischen Ideen eingesammelt, die Bausteine für die europäische Kulturgeschichte wurden. Ganz loslassen vom Alten Orient wollen wir aber noch nicht, denn einen solchen Baustein gilt es noch zu ergänzen: den Gott der Juden.
Angesichts der auf den europäischen Kontinent drängenden Scharen von Orientalen und aus einer zweifelhaften Profilierungssucht in der Abwehr eines möglichen Näherrückens der Türkei sehen sich europäische Politikerinnen und Politiker ab und an zu kulturphilosophischen Erörterungen angeregt. Dabei repetieren sie, was ihnen auf ihren politischen Akademien eingebläut wurde: die Standardformel vom jüdisch-christlichen Europa, von der auf Rom und Athen und Jerusalem ruhenden Kultur Europas, die eine solche auch bleiben müsse, basta!
Natürlich ist die Sache erheblich komplizierter. Denn vom Himmelsgott über Sterben und Wiedergeborenwerden bis zum Höllenfeuer schwirrten in den Erzählungen des Orients längst alle Bestandteile des Judentums und Christentums herum. Und das, lange bevor Jerusalem, geschweige denn Athen und Rom, eine Rolle spielten. Wir wollen uns daher die Zeit nehmen und uns genauer ansehen, was es mit diesem jüdisch-christlichen Europa auf sich hat.