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Kapitel 8 In der Hütte

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Als sie schon langsam müde wurde, kamen sie endlich an der Hütte an. Hütte war eigentlich übertrieben, es war eher ein Schuppen. Nicht einmal gut genug, um ein Fahrrad unterzustellen, befand Lene, aber besser als nichts. Wernher öffnete die Tür und bedeutete ihr, erst einmal draußen zu warten. Nachdem er sich überzeugt hatte, dass es sicher war, zog er Lene zu sich hinein. „Feuer kann ich leider keines machen, aber ich habe ein paar Lebensmittel in der Nähe und etwas zu trinken, sowie eine Decke. Das muss erst einmal genügen!“, beschied ihr Wernher und Lene schloss resigniert die Augen. Die Hütte bestand aus einem einzigen Raum - die Möbel aus einem Strohhaufen in der Ecke, vermutlich das Bett (sie schüttelte sich schon beim Gedanken daran, dort schlafen zu müssen), eine alte Holzkiste und eine Feuerstelle. Sonst gab es nichts. „Äh, Wernher?“ „Ja Lene, was ist?“ „Ich müsste mal aufs Klo.“ sagte Lene mit gesenktem Kopf. „Aufs Klo? Was ist das?“ „Die Toilette, der Abort.“ „Ah, der Abtritt!“ Abtritt? Ieh! Das klang nicht gut, fand Lene. „Ja, ich glaube, so nannte man das früher.“ „Kommt mit, Mädel. Hier ist ein Loch hinter dem Haus, da könnt ihr euer Geschäft hineinmachen und mit der Schaufel, die danebenliegt, Erde darüber häufen.“ „Gibt es keine Wasserspülung?“ „Wasserspülung? Was soll denn das sein? Wenn ihr mögt, könnt ihr euch auch in einen Bach erleichtern, dann habt ihr Wasserspülung, so viel ihr wollt!“ Lene ging seufzend nach draußen und verschwand hinter der Hütte. Sie tat alles wie geheißen und war froh, dass der Druck erst einmal weg war. Zurück in der Hütte, fiel ihr plötzlich etwas ein. „Wernher, ich könnte mit meinem Handy versuchen, meine Oma anzurufen.“ „Hä?“ Er stand sichtlich auf dem Schlauch. „Na, mit dem Ding das leuchtet. Das ist gleichzeitig ein Telefon. Mit einem Telefon kann man Leute, die weit weg sind, anrufen und mit ihnen reden, auch wenn man sie nicht sieht.“ „So einen Blödsinn habe ich mein Lebtag noch nicht gehört! Dann versucht es halt, wenn ihr meint, dass das funktioniert?“ Seiner abwertenden Bemerkung zum Trotz beäugte er das Handy mit Interesse. „Ich stelle es laut, dann hörst du was ich sage und was Oma antwortet, ebenso.“ Lene schaltete das Handy ein. Sie hatte es heruntergefahren, damit der Akku nicht so schnell alle würde, es war jetzt schon nur noch auf 41 Prozent.

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