Читать книгу Abenteuer im Odenwald 1+2 - Birgid Windisch - Страница 23
Kapitel 20 Allein in der Höhle
ОглавлениеLene hatte sich ein wenig hingelegt und einen Schluck Wasser getrunken. Viel wollte sie nicht trinken, denn wenn sie zur Toilette müsste, hätte sie ein Problem in der Höhle. Es war nicht gerade das Holiday Inn hier, mit seinen prachtvollen Badezimmern! Wo blieb er nur, so langsam müsste Wernher doch wieder zurückkommen! Ihr war ganz weinerlich zumute. Was, wenn er gar nicht mehr zurückkam, wenn ihm etwas zugestoßen war? Er hatte Feinde, mächtige Feinde sogar. Sie drehte sich herum und stand auf. Drei Schritte in der Breite und sechs in der Länge. Größer war die Höhle nicht. Es war zum Verrücktwerden! Sollte sie noch einmal versuchen, Oma anzurufen? Aber in der Höhle hatte sie sicher noch weniger Chancen auf Empfang. Nein, dazu musste sie heraus aus der Höhle. Wenn sie nur ganz kurz hinausginge und versuchen würde zu telefonieren, könnte doch nichts passieren, oder? Sie machte sich selber Mut. Dann fiel ihr wieder ein, was Wernher gesagt hatte. Er hatte ihr fest eingebläut, in der Höhle zu bleiben, egal wie lange er weg wäre. Ja, klar, aber er musste das ja auch nicht aushalten. Er war schon stundenlang weg! Das konnte doch kein normaler Mensch aushalten! Sie ging jetzt hinaus, koste es, was es wolle! Langsam stand sie auf und nahm das Handy in die Hand. Den Rucksack ließ sie lieber hier. Sie versteckte ihn unter der Decke und ging langsam zum Ausgang. Vorsichtig lugte sie um die Ecke – nichts! Noch ein Stück vor, ganz leise. Oh! Die Sonne schien – wie schön! Sie lächelte. Noch ein Schritt nach draußen. Alles friedlich, keiner da. Na also! Lene schaltete das Handy ein und ging ein Stück, bis zu den Bäumen. Es war ein Balken zu sehen. Oder eher ein halber, denn er war dauernd wieder weg. Sie wählte aufgeregt Omas Nummer. Es tutete, sie hörte es genau. Vor Aufregung kniff sie die Augen zusammen und lauschte angestrengt. Mist, der Anrufbeantworter! „Oma, ich bin in eine andere Zeit geraten, oben auf dem Buchberg. Bitte hilf mir! Ich hab dich lieb!“