Читать книгу Lügner küssen besser - Birgit Kluger - Страница 14
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ОглавлениеLex
Ich war eingerostet. Oder Jana hatte meine Einladung als das durchschaut, was sie war: Der Versuch, sie zu einem One-Night-Stand zu überreden. Gut für sie, dass sie mich hatte abblitzen lassen. Und gut für mich, aber das war ein Gedanke, der keine Freude aufkommen ließ. Ihre dunklen Augen ließen mich genauso wenig los wie ihre tolle Figur, ihr Lachen und der Sex-Appeal, den sie ausstrahlte.
Ich hatte mir vorher alles genau überlegt. Eine Einladung in meine Wohnung. Sex. Am besten mit einer Warnung zuvor, in der ich ihr klarmachen würde, es ginge nur um ein bisschen Spaß. Eine einmalige Sache ohne Konsequenzen, ohne Nachspiel.
Sah ganz so aus, als könne sie mich entweder nicht leiden oder hätte kein Interesse.
In Gedanken versunken schloss ich meine Wohnungstür auf. Vielleicht musste ich meine Taktik ändern. Signalisieren, dass ich sie wirklich kennenlernen wollte und es mir nicht nur um das Eine ging. Möglicherweise wäre sie dann eher bereit, sich auf mich einzulassen.
Die Sache hatte nur einen Haken: Eine Beziehung mit mir konnte für sie genauso gefährlich werden wie für mich. Für sie würde es bedeuten, sich auf mehr einzulassen, als einen Freund zu haben.
Nach außen hin sah ich aus wie ein harmloser Softwareprogrammierer. Manchmal, in meiner Freizeit, programmierte ich sogar. Aus Spaß. Und weil ich nicht alles vergessen wollte, was ich während meines Studiums gelernt hatte. Außerdem verging die Zeit in der Computerbranche wesentlich schneller als im normalen Leben. Zwei Jahre lang keine Software zu schreiben bedeutete, man lebte, was den Kenntnisstand anbelangte, in der Steinzeit.
Für mich war es ebenso gefährlich, mich mit Jana einzulassen. Für mich wäre sie eine Schwachstelle.
Niemand weiß, wo ich lebe. Welches Auto ich fahre, oder wie ich wirklich heiße, argumentierte ich mit mir selbst. Bisher hatte ich es geschafft, alle Aspekte meines Privatlebens geheim zu halten. Warum sollte mir das nicht weiterhin gelingen? Warum sollte sich daran etwas ändern, wenn ich eine Freundin hätte?
Weil so etwas immer schlecht endet.
Außerdem wusste ich nicht einmal, ob Jana sich jemals auf mich einlassen würde. Im Moment sah es eher so aus, als könne sie mich nicht schnell genug loswerden.