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Umfangen vom weiblich Göttlichen

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Die Achtung der Weisheit des heiligen Weiblichen erfordert nicht etwa, irgendeiner Sekte oder Religion beizutreten. Wir müssen uns weder in einer bestimmten Weise kleiden oder bewegen, noch bestimmte Regeln oder Dogmen befolgen. Das heilige Weibliche wohnt nicht in einem Buch oder einem Tempel. Es ist ja im Ausdruck des Lebens an sich gegenwärtig. Möglicherweise vollführst du deinen täglichen Tanz auf Stöckelschuhen entlang der Wall Street, barfuß im Wald, allein in deinem Künstlerstudio oder unter krakeelenden Kindern in der Küche. Wo auch immer du dich aufhältst – die Weisheit des Weiblichen steht dir in jedem Augenblick zur Verfügung.

Glücklicherweise stand die heilige Matrix des Lebens dem Weiblichen stets zur Seite, trotz der Zeitspannen von Unterdrückung und einschüchternder Propaganda. Zeitweilig wurde den Frauen eingeredet, ihre natürliche Weisheit, ihre Verbindung zur Erde und der weibliche Leib seien Werke des Teufels. Zu anderen Zeiten wurde uns sogar eingeredet, spirituelle Freiheit sei nur für Männer vorgesehen und alles, was wir als erhaben betrachten, sei lediglich Zerstreuung.

Einige von uns wurden angewiesen, sich entweder für eine Familie oder ein spirituelles Leben zu entscheiden – und ihnen wurde beigebracht, das abstrakte Prinzip sei wertvoller als konkrete, verschiedenartige Erscheinungsformen. „Sei auf der Hut! Das Fleisch wird dich vom rechten Weg abbringen.“ Andere haben sich bloß zu stark verzettelt, indem sie versuchten, für alle da zu sein, und verzweifelt zwischen selbstgemachten Muffins und Vorstandssitzungen umhereilten. Nachts im Bett – mit dem Gefühl, als ob unser Herz sich zur Faust balle – haben wir Gebete in die Dunkelheit geflüstert, darum gebetet, ein bisschen Zeit zu haben, um nach innen zu lauschen. Währenddessen lächelte die weibliche Seele hinter ihrem Schleier und hütete ihre Schätze – in Erwartung jener Zeit, in der sie wahrlich gesehen werden würden.

Das heilige Weibliche erkennen wir in den funkelnden Augen einer Frau, in der Fürsorge für jene, die wir lieben, in der Empörung gegen Ungerechtigkeit und in der bedingungslosen Liebe für alles. Es ist sowohl in den schwingenden Hüften und im Bauchgelächter anwesend als auch in der abgrundtiefen Trauer um unschuldige Kinder, die missbraucht und verletzt worden sind. Es ist in dem zarten Kuss, der auf dem Nacken des Geliebten landet, in dem klopfenden Herzen, das gerade genügend Vertrauen aufbringt, sich selbst zu offenbaren. Es ist in tobenden Stürmen und im kühlen Herbstmorgen.

Es ist in der Tiefe deiner Sehnsucht, in der stillenden Brust, in moderndem Laub und in der Stimme, die die Wahrheit flüstert. Es schüttelt dich, wenn du dich beschämen lässt, und tanzt dich in Ekstase; die Göttin ist alles: jede Form, wild und bunt, tief und fortwährend ihre Gestalt wandelnd. Sie ist die Stimme, die sich vor allem für die Liebe entscheidet, während sie nichts ausschließt.

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