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STRESS LASS NACH!

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Bei Frauen, die meine Hilfe beim Abnehmen suchen, ist sehr oft auch chronischer Stress der Grund für Übergewicht und/oder Fehlernährung. Und diese Frauen sind leider in guter Gesellschaft: Bei etwa neunzig Prozent aller Menschen führt ein meist sehr belastendes Ungleichgewicht zwischen Beanspruchung und Entspannung zu einer gesteigerten Nahrungsaufnahme (und zu vermehrtem Alkoholkonsum). Stress fördert dabei nicht nur den Appetit, sondern auch den Wunsch nach Belohnung und Entschädigung für das, was man erdulden musste. Obendrein endet die zu hohe Ausschüttung des Stresshormons Cortisol in nachteiligen Stoffwechselveränderungen, die eine Gewichtszunahme zusätzlich begünstigen. Am Ende des Tages ist es also meist der Alltagsstress, der all das zunichtemacht, was man sich am Morgen noch fest vorgenommen hat.

AUS BRAUN WIRD WEISS

Wir kennen zwei Fettdepottypen, das weiße und das braune Fettgewebe. Braunes Fettgewebe verbrennt mehr Kalorien als weißes. Dies geschieht durch die Oxidation von Fettsäuren und die Wärmeproduktion (Thermogenese), für die das braune Fettgewebe verantwortlich ist.

Die Umwandlung von weißem in braunes Fettgewebe wird durch normal niedrige bis unterdrückte Spiegel des follikelstimulierenden Hormons (FSH) reguliert. Das FSH sorgt bei der Frau für das Heranreifen der Eizellen und die damit verbundene Östrogenproduktion. In den Wechseljahren verlieren die Eierstöcke sukzessive ihre Fähigkeit, Östrogen und Progesteron zu produzieren, was der Körper mit einer erhöhten Ausschüttung des FSH auszugleichen versucht.

Steigt im Rahmen des hormonellen Wechsels das FSH, verschiebt sich das Gleichgewicht zwischen braunem und weißem Fettgewebe zugunsten des weißen. Das führt zu einer Abnahme der Wärmeproduktion und damit verbunden zu einem geringeren Energiebedarf. Wer auf diese Veränderung nicht reagiert, nimmt zwangsläufig zu.

Wie eine Studie der Medizinischen Universität Wien, deren Ergebnisse im „Clinical Journal of Endocrinology & Metabolism“ publiziert wurden, zeigte, kann eine kurzzeitige, moderate Kältezufuhr Menschen mit braunem Fettgewebe helfen, 15 Prozent mehr an Kalorien zu verbrennen. Regelmäßige Wechselbäder oder der Sprung ins kalte Wasser nach einem Saunagang sind also durchaus geeignet, den Stoffwechsel anzuregen. Bedauerlicherweise sind diese Maßnahmen aber aus Mangel an braunem Fettgewebe irgendwann ungeeignet, das Abnehmen voranzutreiben. Ein kleiner Trost bleibt jedoch: Gesund sind sie trotzdem.

Meine Sprechstunde für Frauen, die mitten im Leben stehen

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