Читать книгу Meine Sprechstunde für Frauen, die mitten im Leben stehen - Christian Matthai - Страница 15
EIN NIEDRIGER SEROTONINSPIEGEL
ОглавлениеWer von Heißhungerattacken geplagt wird, weist oft zu niedrige Serotoninspiegel auf. Serotonin ist ein Hormon und Nervenbotenstoff und wirkt u. a. auch an der Regulation unseres Appetitverhaltens mit. Ein niedriger Serotoninspiegel geht mit einem gesteigerten Appetit auf Kohlenhydrate einher. Und wer zu große Mengen an Kohlenhydraten isst, nimmt oft rasch an Gewicht zu. Zudem führen niedrige Serotoninspiegel häufig zu Schlafproblemen (mehr dazu ab Seite 111) und Studien belegen, dass Menschen mit Schlafstörungen um durchschnittlich 20 Prozent mehr Kalorien zu sich nehmen.
HINWEISE AUS MÄUSEVERSUCHEN
• Völlerei blockiert das Sättigungshormon: In einem Tierversuch zeigte sich, dass der Dünndarm von Mäusen, die zu viel Nahrung aufnahmen, die Produktion des Sättigungshormons Uroguanylin einstellten, obwohl die Anzahl der Andockstellen für das Hormon im Gehirn anstieg. Dabei machte es keinen Unterschied, ob die Nager normal- oder übergewichtig waren. Reduzierte man die Energiezufuhr wieder, so gingen die zuvor beobachteten Veränderungen wieder zurück.
• Dünn durch Enzymaktivität: Ein anderer Tierversuch machte sichtbar, dass Mäuse, die eine gesunde Aktivität des Enzyms Thiosulfat-Sulfurtransferase aufwiesen, dünn waren. Fehlte das Enzym, wurden die Tiere übergewichtig.
Die Studien sollen zeigen, wie komplex diese Thematik ist und dass die Gewichtsregulation an unzähligen kleinen, bislang auch unbekannten Faktoren hängen kann. Ob die Ergebnisse auf den Menschen übertragen werden können, ist bis dato unklar. Die Wahrscheinlichkeit ist jedoch groß, besitzen wir doch z. B. das im zweiten Versuch genannte Enzym ebenfalls.