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Auf das Timing kommt es an!

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Wir Menschen haben uns an den von der Natur vorgegebenen 24-Stunden-Tag angepasst, indem wir einen inneren Rhythmus entwickelt haben, der genauso getaktet ist – den zirkadianen Rhythmus. Auch unser Stoffwechsel wird dadurch beeinflusst.

Erkenntnisse aus der Forschung zeigen, dass sich ein üppiges Abendessen negativer auf die Energiebilanz und den Stoffwechsel auswirkt als ein reichhaltiges Frühstück. Als mögliche Ursachen werden eine durch die Mahlzeit verringerte Wärmeentwicklung, eine verlangsamte Magen-Darm-Passage und ein gesteigerter Appetit am kommenden Tag diskutiert. Letzteres bestätigt die DONALD-Studie (DOrtmund Nutritional and Athropometric Longitudinally Designed) an Kindern und Jugendlichen. Hier zeigte sich, dass diejenigen, die abends mehr gegessen hatten, die Energieaufnahme auch am nächsten Tag steigerten.

Obendrein werden Kohlenhydrate am Abend schlechter verstoffwechselt als am Morgen – dabei geht es vor allem um „ungünstige“ Kohlenhydrate wie Einfachzucker oder Weißmehlprodukte. Aus diesem Grund ist es hilfreich und sinnvoll, abends auf Kohlenhydrate zu verzichten oder zumindest darauf zu achten, ausschließlich komplexe Kohlenhydrate zu konsumieren, wie sie etwa in Vollkornprodukten zu finden sind.


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DER WAHRHEIT INS AUGE!

Erstaunlich viele Frauen, die mich um Rat zum Thema Abnehmen fragen, sind felsenfest davon überzeugt, dass es nicht die Ernährung ist, die das Gewicht auf der Waage nach oben klettern lässt, sondern ein hormonelles Problem. Natürlich könnte das der Fall sein, allerdings viel seltener als angenommen. Wenn ich diesen Patientinnen am Tag der Befundbesprechung dann mitteile, dass mit ihren Hormonen alles in Ordnung ist, sehe ich oft in enttäuschte Gesichter, obwohl dies eigentlich ein Grund zur Freude ist: Hallo!? Es ist alles in Ordnung! Sie haben keine Hormonstörung!

Es liegt wohl in der Natur des Menschen, den einfachen Weg (Hormone zuzuführen) dem steinigen (fasten, sporteln usw.) vorzuziehen – manchmal gibt es aber nur den beschwerlichen. Und so sage ich meinen Patientinnen: „Sind Sie motiviert? Dann gehen wir es an! Wir machen Ihnen einen maßgeschneiderten Ernährungs- und Bewegungsplan, Sie kneifen die Pobacken zusammen und dann kriegen wir das hin!“

VOM RICHTIGEN ZEITPUNKT

FÜR MEDIKAMENTE

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die sich der Chronobiologie widmen, beschäftigen sich mit der Erforschung von Zusammenhängen zwischen Körper, Geist und Zeit („chronos“ kommt aus dem Griechischen und bedeutet „Zeit“). 2017 wurde der Nobelpreis für Medizin in diesem Fachgebiet verliehen.

Eine Frage, die man sich in der Chronobiologie u. a. stellt, ist die nach dem richtigen Zeitpunkt für die Einnahme von Medikamenten – es gibt also auch eine Chronopharmakologie. Die Erkenntnisse dieser Forschungen können dafür sorgen, dass medizinische Behandlungen effektiver werden und obendrein mit weniger Nebenwirkungen verbunden sind.

Wie schnell etwa eine Substanz in unserem Körper ihre Wirkung entfalten kann, hängt auch davon ab, wie schnell sie die Passage durch den Magen-Darm-Trakt „schafft“ und die Leber erreicht. Weil die Durchblutung morgens besser ist, werden z. B. die fettlöslichen Vitamine A, D, E und K am besten aufgenommen, wenn man sie zum Frühstück einnimmt. Zusätzlich sichert die Morgeneinnahme von Substanzen, die am Energiestoffwechsel beteiligt sind, den Energiehaushalt und wir starten kraftvoller in den Tag.

Meine Sprechstunde für Frauen, die mitten im Leben stehen

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