Читать книгу Gesamtausgabe der "silent sea"-Trilogie - Christiane Weller / Michael Stuhr - Страница 21
Оглавление17 TEEN-MISS-PORT-GRIMAUD
Mein Vater stoppt unseren Peugeot vor dem Les Sables. „Denk dran. Halb Zwölf hier vor dem Haupteingang!“
„Ja, ja!“, brummele ich und will die Tür öffnen, als ich seine Hand auf meiner Schulter spüre.
„So nicht!“, sagt er. „Versuchen wir es nochmal: Um halb Zwölf genau hier! Verstanden?“
„Ja, entschuldige“, murmele ich kleinlaut und versuche ein Lächeln. „Versprochen!“
„Hab Spaß, Kleines.“ Er beugt sich zu mir herüber und gibt mir einen Kuss auf die Wange. „Pass auf dich auf!“
„Mach ich!“ Ich bin entlassen und klettere aus dem Wagen. Während Papa weiterfährt, steuere ich auf den Eingang zu und sehe, dass sich da ein Riesenpulk gebildet hat. Alles Leute, die da reinwollen.
Ich umgehe die Menge seitlich und sehe, dass es noch einen kleinen, abgeteilten Eingang gibt, der nur mit einem Seil abgesperrt ist. Allerdings steht da so eine Art Bodybuilder mit Headset, der mir grimmig entgegenschaut.
„Ich bin Lana Rouvier und muss zur Misswahl“, erkläre ich ihm und warte darauf, dass er das Seil ausklinkt.
Der Typ denkt gar nicht daran. „Netter Versuch!“, meint er und grinst. Natürlich weicht er keinen Schritt zur Seite. Der glaubt doch ernsthaft, dass ich mich hier reinmogeln will, um die zwanzig Euro Eintritt zu sparen. „Stell dich hinten an, da biste richtig!“ Er zeigt auf das Ende der Schlange.
„Mann, ich muss da rein! Ich gehöre zur Show!“, zische ich. Ich bin total nervös und es klingt viel aggressiver, als ich wollte.
„Jetzt verschwinde!“ Er greift hinten unter der Jacke an seinen Gürtel und ich sehe mich schon, wie ich mich mit Pfefferspray eingenebelt auf dem Bürgersteig krümme. Eigentlich bin ich ja hier, um den Hauptpreis zu holen, aber den habe ich mir etwas anders vorgestellt.
„Mann, ich lüge nicht! Mindestens ein Mädchen fehlt noch. Rufen Sie doch hinten an. Ich bin Lana. – Lana Rouvier!“
Der Mann sieht mich mit hochgezogenen Augenbrauen an. Er glaubt mir kein Wort, aber dann lässt er sich doch dazu herab, sein Funkgerät zu aktivieren. „He, Paul“, spricht er in das Headset. „Sieh doch mal im Hühnerstall nach, ob da ein Küken fehlt! Hier vorne steht so’n Chick, das noch rein will.“
Ich könnte platzen vor Wut. Am liebsten würde ich dem Kerl eine scheuern, aber der Gedanke an das Pfefferspray hält mich zurück.
Wir warten eine Minute, zwei Minuten und starren uns an. Der Kerl lässt mich hier am langen Arm verhungern. Mein Innendruck steigt in gefährliche Höhen. Gleich platzt mir die Schädeldecke weg. Ich habe keine Zeit, verdammt. Ich bin sowieso schon viel zu spät.
Plötzlich kriegt der Kerl so einen seltsam versonnenen Gesichtsausdruck als würde er sich gerade genüsslich in die Hose machen. Seine Augen drehen sich nach oben links. Offenbar lauscht er auf etwas, das aus dem Stöpsel in seinem Ohr kommt. „Wie war der Name?“ will er dann von mir wissen.
„Lana Rouvier!“, sage ich zum dritten Mal. Ganz langsam, damit er es auch verarbeiten kann.
„Okay!“ Endlich klinkt er das Seil aus. „Die Tür zum Hühnerstall ist rechts neben der Bühne.“
Mann, ist der witzig. Ich könnt mich wegschmeißen vor Lachen. Mit einem Fauchen gehe ich an ihm vorbei.
„Brauchst dich nicht zu bedanken“, ruft er mir hinterher. „Gehört alles zum Service!“
Ich könnte ihm vielleicht zum Dank den Tritt zeigen, den ich beim Selbstverteidigungskurs gelernt habe, aber ich verwerfe den Gedanken wieder. Keine Zeit.
Ich orientiere mich erst mal in dem Riesensaal, steuere auf die Bühne zu, gehe daran vorbei und finde hinter einem Vorhang eine Stahltür. Dahinter ist eine kurze Treppe, von deren Podest aus drei Türen abgehen. Ich wähle die, die hinter die Bühne führen muss und plötzlich bin ich mittendrin.
Als Erstes sehe ich einen Jungen im Harlekinkostüm, der auf einer Bank sitzt und verdrießlich guckt. Er scheint ziemliche Probleme zu haben, denn er tupft mit einem Kleenex auf einer dicken Blase an seiner Oberlippe herum. Es riecht ein wenig angekokelt.
„Lana!“ Pauline kommt mir entgegengestürmt. „Kommst du endlich? Wo hast du denn gesteckt?“
„Ich bin durch den Haupteingang“, versuche ich zu erklären. „Das hat gedauert.“ Aber Pauline hat mich schon bei der Hand genommen und zerrt mich im Laufschritt zu einem der vier Schminktische, die an der Wand stehen.
Felix ist schon fertig, aber zupft noch ein wenig an ihren Haaren rum. Sie hat den Stuhl besetzt gehalten und macht jetzt Platz, damit Pauline mich mit Schwung draufklatschen kann. Sofort fängt sie an, mir mit einem feuchten Tuch über das Gesicht zu wischen.
„Ausziehen!“, kommandiert Felix. Sie steht plötzlich mit einem Einteiler-Badeanzug hinter mir, an dem schon eine Laufnummer hängt.
Ich schaue durch den Spiegel nach dem Harlekin, aber der ist nur mit seiner Lippe beschäftigt, also schlüpfe ich halb im Sitzen blitzschnell aus den Klamotten raus und in den Badeanzug rein, wahrend Felix und Celine mir ein wenig Deckung geben. Pauline bearbeitet mein Gesicht mittlerweile mit einem trockenen Tuch und macht sofort mit einem Make-up-Pad weiter.
Celine hat sich den heißen Lockenstab vom Tisch genommen und will damit auf meine Haare losgehen. Ich zucke zurück.
„Stillhalten!“, schnauzt Pauline. „Lass sie! Die kann das.“
Ich bleibe misstrauisch und beobachte Celine genau, während Pauline mir mit einem dicken Pinsel Puder auf das Gesicht aufträgt. Ich schließe die Augen und spüre plötzlich, dass da ein paar Hände zuviel sind. Ich blinzle vorsichtig und sehe, dass Felix von der anderen Seite aus meine Lippenkonturen nachzieht, während mir Pauline Rouge unter die Wangenknochen pinselt.
Ein Fineliner flitzt über meine Augenbrauen und ich traue mich wieder, die Augen zu öffnen. Mein Spiegelbild schaut etwas verdattert aus, aber es hat sich schon was verändert.
Felix verpasst mir zwei Striche Lipgloss und ich rolle die Lippen, um das Zeug zu verteilen.
„Smokey eyes?“, fragt Pauline und ich will nicken, aber Celine und ihr Lockenstab sind dagegen, also sage ich „Ja!“
Schnell stellt sich Pauline die beiden Näpfchen mit dem grauen und dem beigefarbenen Puder zurecht und verpasst meinen geschlossenen Augenlidern die passende Kur. Jetzt heißt es, das Vertrauen nicht zu verlieren. Wenn sie es versaut, können wir wieder von vorn anfangen.
Tut sie nicht, und als ich die Augen wieder öffne, ist sie sofort mit dem Eyeliner an mir dran. Jetzt schnell noch mit dem Mascara durch die Wimpern und voilà: ich habe die tollsten Smokey eyes, die man sich denken kann.
Im Spiegel sehe ich das Gewusel der anderen Mädchen hinter mir. Mindestens fünf verschiedene Parfüms kitzeln in meiner Nase. - Wollen die Kolleginnen sich bei den Juroren auf den Schoß setzen?
Celine hat mir inzwischen ein paar Wellen ins Haar gemacht und packt den Lockenstab weg. Pauline nimmt noch schnell eine Puderquaste und betupft mir Oberarme, Schultern und den Hals bis zum Dekolleté hinab. Dann sagt sie „Puh!“ und ich bin fertig. Nur noch schnell die neuen Schuhe anziehen und es kann losgehen. Wie lange wird das jetzt gedauert haben? Fünf oder sechs Minuten vielleicht. Das nenne ich mal ein Turbo-Make-up.
„Danke, Mädels!“, sage ich. „Ich könnte euch alle knuddeln!“
„Wag es nicht!“, knurrt Pauline. „Wenn du irgendwas verwischt, lasse ich dich so rausgehen!“
„Du! Diego ist da!“, sagt Felix plötzlich.
„Wo?“ Ich schaue mich um.
„Vorne!“ Sie zeigt auf den Bühnenausgang und muss grinsen. War aber auch ne selten dämliche Frage, das gebe ich ja zu.
Plötzlich habe ich jede Menge Zeit. Die Wahl beginnt frühestens in einer Viertelstunde. Ich hätte nie gedacht, dass wir das auf die Schnelle so gut hinkriegen. „Wo ist denn hier die Toilette?“
„Da, die Tür.“ Celine zeigt mir die Richtung.
Auf dem Rückweg fängt mich die Garderobenfrau ab. Diesmal ist sie jünger und total überschminkt. Mit eingefrorenem Verkäuferinnenlächeln fragt sie mich nach meiner Größe und hält mir einen Safarianzug mit halblangen Hosen vor den Körper. „Passt!“ stellt sie fest und klebt schnell einen Zettel mit meiner Laufnummer an den Kleiderbügel. Ehe ich es begreife, habe ich ein türkisfarbenes Abendkleid aus hauchdünnem Stoff vor mir, das unten zipfelig ausläuft. So wirkt es lang, aber wenn ich gehe, wird der halbe Oberschenkel zu sehen sein. „Passt prima!“, meint sie und auch das Kleid bekommt einen Zettel.
Türkis ist genau meine Farbe und das Ding ist ultrasexy. Ich bin sofort verliebt. Schnell schaue ich auf das Etikett und verabschiede mich von meiner neuen Liebe. Meine Eltern lassen mich einweisen, wenn ich sie frage, ob sie mal gerade fünfhundert Euro für ein Kleid übrig haben.
„Das war’s“, teilt meine Stilberaterin mir mit und ich kann gehen.
Auf dem Boden steht eine Kiste Wasser, auf der eine Rolle in Folie eingeschweißter Pappbecher liegt. Zwölf Fläschchen für fünfzehn Leute. Großzügig! Ich nehme mir eine und einen Becher dazu.
Als ich zu meinen Leuten zurückkomme, finde ich Felix in eifrigem Gespräch mit Pauline vor. Sie sieht mich kommen, hangelt nach meinem Becher und nimmt erst mal einen kleinen Schluck. „Wir haben beschlossen“, sagt sie, „diesmal machst du die erste Platz und ich die zweite. Und peng, sind wir die Doppelmiss von die Disco.“
„Und ich?“, fragt Celine, die plötzlich neben uns steht, wie es so ihre Art ist. Sie hört immer das, was sie nicht hören soll.
„Du gehörst auch dazu!“ Trotz Paulines Warnung nehme ich sie kurz in den Arm. „Das wäre doch was, wenn die drei Neptune-Girls alle anderen schlagen.“
Felix dreht sich weg und zieht sich zum Schein die Nase lang, aber so, dass Celine es nicht sieht. Dabei habe ich gar nicht gelogen. Es würde mich wirklich freuen, aber Felix sieht das immer noch irgendwie anders.
Die Tür zu dem Gang hinter der Bühne öffnet sich und laute Musik dringt herein. Einer der Wachleute steckt seinen Kopf durch die Tür und brüllt: „Macht euch fertig! In fünf Minuten geht’s los!“
Die Tür schließt sich wieder und wir schauen uns an. Ist ja toll, dass wir hier dabei sind, aber bei der Wahl am Strand war es doch schöner. Im Moment kommen wir uns wohl wirklich alle wie im Hühnerstall eingesperrt vor. Gleich geht die Tür wieder auf und wir werden rausgetrieben. Plötzlich bin ich mir gar nicht mehr so sicher, dass ich das alles hier auch wirklich will, aber für solche Einsichten ist es jetzt wohl ein wenig zu spät. Vielleicht ist es aber auch nur das Lampenfieber.
Felix scheint da ähnlich zu denken. Sie beißt sich so fest auf die Unterlippe, dass man Angst um die Konturlinie haben muss. Mit ihren etwas zusammengekniffenen Augen sieht sie aus wie eine Kriegerin, die einen Angriff plant. Nur an Celine geht das ganze ziemlich vorbei. Sie ist zwar auch nervös, aber ihr Blick sagt mir, dass sie im Grunde genommen voll in ihrem Element ist. Im Moment beneide ich sie fast dafür. So cool müsste man sein.
Ich schaue mir meine beiden Mitstreiterinnen und die anderen Mädchen im Raum an und betrachte mich selbst kurz im Spiegel. Wir sehen gut aus, ganz ohne Frage, richtig toll sogar, aber im Badeanzug mit High Heels? Das sind nicht wir. Wir stehen hier rum, wie die mühsam auf Hochglanz gequälten Models in der Vogue oder sonstigen Magazinen. Wirklich prima! Erlebt man nicht alle Tage, aber wo bleiben wir bei diesem Zirkus, in dem B – H - T wichtiger sind als alles andere?
Zwei junge Frauen, kaum älter als wir, kommen herein und übernehmen das Kommando. Die eine von ihnen habe ich doch eben in der Disco als Serviererin gesehen? „Zuerst alle nacheinander auf den Catwalk, bis zum Ende, links rum wenden und wieder hinter den Vorhang!“, bekommen wir mitgeteilt. „Im Einzeldurchgang dann sofort zurück hierher zum Umziehen.“
Zeit für Fragen bleibt nicht, denn da öffnet sich auch schon wieder die Tür und der Typ von eben schreit in die Garderobe: „So, raus mit euch! In der Reihenfolge der Nummern. Hopp, hopp!“
Charmant! Genauso hatte ich mir das vorgestellt. Trotzdem hopphoppele ich brav mit den anderen in den Gang hinter der Bühne. Ich habe die Laufnummer Elf, während Felix die Acht hat. Celine marschiert mit der Zwei fast vorneweg und als sie sich nach uns umschaut, kann ich an ihrem Gesicht ablesen, dass der Platz ihr gefällt.
In dem schwach beleuchteten Gang hinter dem Bühnenvorhang ist es, wenn möglich, noch stickiger, als in dem Garderobenzelt am Strand. Ich spüre, wie sich ein Schweißtropfen zum Haaransatz herunterarbeitet. Nicht gut! Ich tupfe ihn mit der bloßen Hand weg, bevor er mir eine Furche in das Make-up ziehen kann.
Vorne in der Disco wechselt die Musik, wird leiser und eine Männerstimme ertönt. Zwei, drei Minuten lang erklärt der Moderator dem Publikum, was jetzt kommt, während Schweißtropfen um Schweißtropfen auf meine makellos abgepuderte Stirn zusteuert.
„Bei Missparade geht’s los!“, klären die beiden jungen Frauen uns auf, und da kommt auch schon das Stichwort: „Und hiiier unsere Missparadeee!“, jubelt die Lautsprecherstimme.
Ähnlich wie am Strand geht es im Fünfmeterabstand über die Bühne zum Ende des kurzen Catwalks und zurück. Unwillkürlich kneife ich die Augen zusammen, als ich hinter dem Vorhang hervorkomme. Etwa sechsunddreißigtausend brutal helle Scheinwerfer sind auf die Bühne gerichtet. Der Saal dahinter wirkt tiefschwarz und ich kann noch nicht einmal die Gesichter in der ersten Reihe richtig erkennen. Trotzdem stiefele ich dem Mädchen vor mir tapfer hinterher.
Ups! Das Mädchen vor Celine ist auf dem schmalen Catwalk falsch herum abgebogen, und alle sind ihr gefolgt. Wenn wir hinter den Bühnenvorhang zurückwollen, müssen wir den Gegenverkehr kreuzen. Bei fünf Meter Abstand sollte das eigentlich klappen, tut es aber nicht. Das Mädchen vor mir wird von einer gerammt, die zurückkommt und beide müssen auf ihren hochhackigen Schuhen ein paar höchst ungrazile Schritte machen, um auf den Beinen zu bleiben.
Das Publikum johlt und lacht schadenfroh, aber ich komme unbeschadet wieder hinter den Vorhang. Hauptsache! Nach mir die Sintflut!“
Als alle Mädchen durch sind, quasselt sich der Moderator wieder ’nen Wolf und als er endlich fertig ist, darf die Erste von uns alleine raus. Der Conferencier stellt sie mit Namen und Nummer vor und statt Applaus wie am Strand gibt es Gejohle aus dem Publikum.
In mir krampft sich etwas zusammen. Plötzlich komme ich mir vor, als solle ich splitternackt da rausgehen. Das kann auch nicht viel schlimmer sein.
Celine ist dran und zischt auf die Bühne wie am Band gezogen. Sie ist für so etwas gemacht, ich nicht.
„Und hier die bezaubernde Nummer zwei: Celine!“, tönt der Moderator und die Musik wird wieder lauter.
Die Nummer eins drängt sich an uns vorbei in die Garderobe, um sich umzuziehen, während die drei schon startet. Das geht hier wie am Fließband.
Ich bekomme kaum mit, dass Felix auch schon draußen war und plötzlich gibt mir eine der jungen Frauen einen Schubs. Vollautomatisch wie eine Laufpuppe stakse ich auf die Bühne und auf den Catwalk zu.
„Und hier die bezaubernde Nummer elf: Laanaaa!“, schreit der Conferencier. Er hat bislang alle so vorgestellt. Für den sind wohl alle bezaubernd.
Es läuft hervorragend. Ich knicke nicht um, ich falle nicht hin und sogar der Mittelfinger funktioniert einwandfrei, als ein paar angetrunkene Typen aus der ersten Reihe „Zeig sie uns! Zeig sie uns“ brüllen. Das bringt mir sogar einen echten Zwischenapplaus.
Am Ende des Catwalks nehme ich kurz eine Pose ein, die ich mir ausgedacht habe: Standbein gerade, Spielbein leicht angewinkelt, Hand in die Hüfte und den anderen Arm wie in Siegespose angehoben. Soll sexy aussehen und tut es wohl auch.
„Klasse!“, kommt es aus der Schwärze vor mir und: „Super!“, da sehe ich auf einmal Diegos Gesicht direkt unter mir in der ersten Reihe. Er lächelt mir aufmunternd zu und applaudiert.
Nein, ich lasse mich nicht irritieren. Mit einem hoffentlich elegant wirkenden Schritt drehe ich mich um und schwebe von dannen. Der Applaus gibt mir Recht. Zumindest dieser Auftritt ist gelungen.
Der Harlekin hat sich mittlerweile aus der Garderobe verzogen.
Jetzt aber flink! Raus aus den High Heels, raus aus dem Einteiler, Slip an, rein in den Safarianzug, Turnschuhe an. Fertig! Die Garderobenfrau hilft mir, die Preisetiketten zu verstecken und die Laufnummer da anzubringen, wo sie die Optik nicht stört. Da kommt auch schon das nächste Mädchen rein.
Hektik pur! Beim Umziehen reißt meine Konkurrentin sich einen Träger vom Badeanzug ab und heult sofort los. Wir zupfen schnell ein paar Papiertücher aus der Box und raten ihr, die zerknüllt auf die Augen zu pressen, bevor die Tränen das ganze Make-up ruinieren. Pauline zaubert eine Sicherheitsnadel aus ihrem Köfferchen und wir befestigen damit den Träger so gut es geht. Solange ich kann helfe ich dabei, sie umzuziehen. Sie selbst kann ja nichts machen. Jetzt bin ich auch noch Mutter Theresa von die Disco, wie Felix wohl sagen würde, wahrscheinlich mit einem „Crazy!“ garniert.
Die wird übrigens gerade angesagt und ich muss los. Nur noch zwei Mädchen vor mir. Ich flitze durch die offene Tür in den Gang und stelle mich an.
Diesmal sehe ich Diego sofort. Er steht immer noch an derselben Stelle und applaudiert schon, als ich die Bühne erst halb überquert habe. Seine Nachbarn fangen an, es ihm nachzumachen und die Welle setzt sich durch die ganze Halle fort.
Danke, Diego! Ich schwebe ihm förmlich entgegen.
„... bezaubernde Lana in diesem bezaubernden Safarianzug von ...“, kommt es aus den Lautsprechern und ich nehme wieder kurz meine sexy Pose ein. Von den Schreihälsen von eben ist nichts mehr zu hören und was mir entgegenschlägt ist ehrlicher, begeisterter Applaus.
Diego zwinkert mir zu und ich zwinkere zurück. Dann lege ich einen Abgang hin, der sich bestimmt sehen lassen kann. Der Safarianzug macht nämlich einen schönen Po und ich kann die Blicke in meinem Rücken förmlich spüren.
Noch besser wird der Auftritt in dem Abendkleid. Diesmal muss Diego gar nicht nachhelfen. Meine Oberschenkel blitzen zwischen den Zipfeln hervor, der Funke springt sofort über und donnernder Applaus schlägt mir entgegen.
Siegerpose, Diego zuzwinkern und wieder zurück. Ich komme mir vor, wie ein Profimodel. Bin ich ja eigentlich auch schon.
So! Fast Feierabend. Jetzt wieder rein in den Einteiler und dann die Entscheidung der Jury abwarten. Ich hocke mich in die Garderobe und ziehe mich in aller Ruhe um.
Ein Blick in den Spiegel sagt mir, dass das Make-up gar nicht so sehr gelitten hat, aber Pauline besteht darauf, es nachzubessern. Ich bin so gut drauf, dass ich ihr spontan ein Küsschen auf die Wange gebe, als sie sich zu mir herabbeugt. „Danke!“
Felix hat sich selbst mit einer kleinen Gesichtsauffrischung versorgt und macht den Platz vor dem Spiegel nun für ein anderes Mädchen frei. Sie trägt auch schon wieder ihren Einteiler und hohe Schuhe; nur das Haar wartet noch auf das Krönchen, das jemand von der Jury gleich darauf setzen wird. Sogar ich rechne mir diesmal ganz gute Chancen aus. Die Sache lief doch prima für mich.
Applaus, Blitzlichtgewitter, Trommelwirbel. – Nun macht schon! Ich will zu Diego! Da stehen wir nun wieder in einer Reihe auf der Bühne und mittendrin, fast einen halben Kopf größer als alle anderen, ich. Ungeduldig warten wir darauf, wer nun die Krönchen wirklich kriegt.
„Den dritten Plaaatz vergeben wir an die bezaubernde Felicitaaas mit der Startnummer acht!“, jault der Moderator und winkt Felix zu sich heran. - Schade! Ich hätte ihr den ersten Platz gegönnt. Na, dann liegt für mich wohl nicht mehr viel drin. Der Applaus für Felix verklingt.
„Der zweite Plaaatz geht an die bezaubernde Laaanaaa mit der Startnummer elf“, schreit der Typ ins Mikrofon und macht mit dem anderen Arm ein paar weitausholende Bewegungen in meine Richtung. Er wedelt so wild herum, dass es ihn fast von den Zehenspitzen hebt.
Ich? Mal wieder kalt erwischt! Ich hätte nie gedacht, dass ich vor Felix lande. Ich gehe nach vorne und da steht es wieder, das Dreamteam vom Neptune: sie gut einsechzig und ich knapp einsachtzig groß.
Das Publikum scheint einverstanden zu sein. Mein Applaus ist ein wenig länger, als der von Felix.
„I sayed so!“ Sie knufft mich in die Seite. „Ich habe dich so gesagt!“
Gesagt hatte sie zwar was anderes, aber egal, wir sind mit dabei und das reicht.
Der bezaubernde Moderator ruft die bezaubernde Siegerin nach vorne, deren Namen ich jetzt versäumt habe. Es ist das Mädchen mit dem gerissenen Träger, und vor lauter Freude hampelt sie so herum, dass ich immer an die Sicherheitsnadel denken muss, die jetzt die ganze Verantwortung trägt. Sie kriegt eine Schärpe mit ihrem Titel und einer Eins drauf umgelegt und noch ein goldfarbenes Pappkrönchen dazu. Auch mit einer Eins.
Ich bekomme das Set in Silber mit der Zwei und kann es kaum erwarten, dass Felix ihre Trophäen auch entgegennimmt. Ich will runter von der Bühne, hin zu Diego, der bei jeder Preisvergabe applaudiert. Bei meiner aber ganz besonders, wie ich mit Freude feststelle.
Wieder prasseln die Blitzlichter auf uns ein, und diesmal sind gleich zwei Leute mit großen Profikameras dabei. Das müssen die Reporter von den örtlichen Zeitungen sein. Morgen also zum Kiosk und beide Blätter kaufen, nehme ich mir vor.
Wir nehmen die Siegerin in die Mitte und lächeln in Richtung der Kameras. Teen-Miss-Port-Grimaud ist total aufgedreht und zappelt in einer Tour herum.
„Denk an die Sicherheitsnadel“, zische ich ihr zu.
Sie macht: „Oh!“, und steht plötzlich stocksteif da.
Endlich dürfen wir gehen. Wir drei Siegerinnen machen den Anfang und gehen an der Reihe der Nichtplatzierten vorbei. Celine schaut ein wenig säuerlich, aber für ihre Verhältnisse hat sie die Schlappe vorerst gut weggesteckt. Aber da kommt noch was nach, da bin ich mir ganz sicher.
Kaum hinter dem Vorhang, will ich lossprinten, um mich schnell umzuziehen, aber in diesen Schuhen geht das nicht. Also stakse ich gemessenen Schrittes in die Garderobe und kicke die ungeliebten Dinger unter die Bank. Das letzte der Mädchen ist noch nicht im Raum, als ich schon wieder aussehe wie Lana. In meinen eigenen Klamotten fühle ich mich doch am wohlsten, stelle ich fest. Nur noch die Turnschuhe schnüren.
Felix ist auch fast schon fertig und ich nehme mir vor, noch ein paar Sekunden zu warten. Bestimmt will sie auch gleich nach vorne in die Disco. Sie bemerkt meine Ungeduld und sagt: „Geh ruhig schon mal vor. Ich muss noch ...“ Sie zeigt in Richtung der Toilettentür.
„Das war ja wohl ne ganz miese Veranstaltung!“, beschwert sich Celine, als sie in unsere Nähe kommt.
„Nur der Anfang war schrecklich!“, wende ich ein. „Die Schreihälse waren widerlich.“
„Bei euch vielleicht“, meint Celine mit hoch erhobener Nase. „Mich hat das Publikum sofort gemocht. Aber die Jury war völlig inkompetent!“
Aha! Ja, so wird’s gewesen sein.
Felix hat es auch mitgekriegt und grinst. „Zuerst es war ein big piece of shit, aber ich fand’s trotzdem great!“, behauptet sie mit strahlenden Augen, und ich glaube ihr das auch. Sie ist nun mal eine Kämpfernatur.
„Mädels, ich muss euch verlassen“ Pauline hat ihre Sachen zusammengepackt und steht mit ihrer Tasche vor uns. „Wenn ich um elf nicht draußen bin ...“ Sie spricht nicht weiter.
Wir nehmen sie alle schnell noch mal in den Arm. „Danke, Pauline!“
„Ohne dich hätten wir’s nicht geschafft, Pauline.“
„Thank you Pauline, du bist great!“
Pauline ist ganz gerührt und ich sehe, dass ihre Augen kurz vorm Überlaufen sind. „Bis morgen“, sagt sie und dreht sich schnell weg. Wir sehen ihr nach, bis die Stahltür hinter ihr zuschlägt.
Ein Serviermädchen kommt herein und stellt ein großes Tablett mit gefüllten Champagnergläsern auf einen der Schminktische. „Bedient euch!“, ruft sie uns zu und verschwindet wieder.
Wir bedienen uns und heben die Gläser. „Auf uns Neptune-Girls!“, sage ich und nehme einen großen Schluck.
„Auf uns Neptune-Girls!“, wiederholen Felix und Celine.
„Und auf unsere Chefkosmetikerin!“ setze ich noch hinzu.
„Ja!“, sagen die beiden.
Während Celine nur nippt, schafft Felix fast ihr ganzes Glas in einem Zug. Ich nehme einen zweiten Schluck und stelle das Glas ab.
Ich bin fertig, und ich will zu Diego. „Bis nachher, Mädels!“, rufe ich ihnen zu und reiße die Tür zur Treppe auf.
Das Erste, was ich sehe, als ich die Disco betrete, ist Diego. Nicht die Jungs, die um ihn herumstehen, nicht die Tanzmädchen auf der Bühne, nur ihn. Er steht da, wie der wahrgewordene Inbegriff aller meiner Träume. Alles Andere nehme ich nur verschwommen wahr.
Langsam gehe ich auf ihn zu und genieße den Anblick. Er bemerkt mich, dreht sich um und hebt leicht die Hände. Er lächelt. Gleichzeitig ist sein Gesichtsausdruck sehnsüchtig, erwartungsvoll und ein wenig unsicher. Er nimmt mich bei den Oberarmen und zieht mich ganz langsam zu sich heran.
„Herzlichen Glückwunsch zu deinem Titel“, sagt er.
„Schön, dass du da bist.“ Mehr kriege ich nicht heraus.
Sein Gesicht kommt näher. Erst gibt er mir einen Küsschen auf die Wange, dann tasten sich seine Lippen in Richtung Mund vor. Ich komme ihm etwas entgegen und plötzlich stehen wir ganz allein mitten in dem Trubel und hören und sehen nichts mehr. Er drückt mich leicht an sich. Mir wird ein wenig schwindlig. Es ist wie Versinken. Ein lustvolles Eintauchen in seine Zärtlichkeit, in seinen Körper. Ich will gar nicht mehr aufhören.
Plötzlich merke ich, wie er stockt. Sein Körper versteift sich und er schiebt mich ein kleines Stück weit zurück. Unsere Lippen trennen sich.
Was ist los? Habe ich etwas falsch gemacht?
„Komm, gehen wir auf die Empore“ sagt er und geht auch schon voraus, ohne eine Antwort abzuwarten. Plötzlich wirkt er total unsicher, fast ablehnend. Immer wieder schaut er sich nach mir um, ob ich auch folge. Er geht schnell und es sieht fast wie eine Flucht aus.
Verdammt, was ist los? Wir klettern die Stufen empor und erreichen eine Sitzgruppe die frei ist. Er wartet, bis ich Platz genommen habe und setzt sich – nein, nicht neben mich, sondern über Eck auf eine andere Couch. Was soll das denn jetzt?
Wir schauen uns ein paar Sekunden lang schweigend an. Die Musik wummert aus den Lautsprechern unter uns auf die Tanzfläche. Der Bretterboden vibriert leicht und farbige Scheinwerfer streichen durch den Saal. Eben noch war ich froh, ja glücklich, aber das ist vorbei. Im Moment fühle ich mich einfach nur einsam. Zwischen uns ist plötzlich eine Wand aus Panzerglas, und ich weiß nicht, woher sie kommt.
Diego schenkt mir ein schüchternes Lächeln und ich grinse zurück, obwohl mir gar nicht danach ist. Ich spüre den Champagner. Er hat mir Appetit gemacht. In meinem Bauch kollert es und ich lege mir eine Hand auf den Magen.
„Was ist? Geht’s dir nicht gut?“ Er beugt sich vor und sein Gesicht sieht plötzlich besorgt aus.
„Ist blöd, ich hab ziemlichen Hunger, aber hier gibt’s ja wohl nichts.“
„Bleib sitzen. Ich hol dir was.“ Er steht auf.
„Woher denn?“, will ich wissen.
„VIP-Lounge“, grinst er. „Ich hab da so Verbindungen.“ Er zwinkert mir zu, dreht sich weg und geht mit schnellen Schritten davon.
Ich sehe ihm nach, wie er die Treppe hinabgeht und aus meinem Blickfeld verschwindet. VIP-Lounge? Das ist doch nur was für die Superreichen. Hoffentlich erwischen sie ihn nicht, wenn er da einen Snack für mich abgreift.
Während ich warte, schaue ich mich um. Ist schon ein gigantisch großer Laden, das Les Sables. Auf der Bühne sind immer noch die Tanzmädchen. Sie tanzen einzeln auf dem Catwalk und dann wieder in der Gruppe. Da unten habe ich eben gestanden und der ganze Saal hat mir applaudiert. Ein seltsames Gefühl. Wenn ich ganz ehrlich mit mir selbst bin, war es wie ein Rausch. Ich will da wieder hin. Kann so was süchtig machen?
Es dauert. Ich halte Ausschau nach Diego. Er kommt nicht zurück. Vielleicht hat er jemanden getroffen, den er kennt? Dafür entdecke ich jemand anderen: Mein Paps kommt die Treppe herauf. Unwillkürlich ducke ich mich etwas, aber er hat mich schon gesehen. Schon sein Gang verrät mir, dass er schlechte Laune hat und auch sein Gesicht lässt nichts Gutes ahnen. „Warum gehst du nicht ans Telefon?“, fragt er, als er vor mir steht.
„Hab ich in der Tasche, in der Garderobe. Hast du versucht, mich anzurufen?“
„Weshalb frage ich wohl?“
Ja, weshalb fragt er wohl? „Entschuldige, ich hab nicht dran gedacht!“
„Hol dein Zeug und komm!“, fordert er.
„Aber ich kriege gleich was zu essen“, wende ich ein und schaue wieder nach Diego, aber der ist nirgends zu entdecken.
„Du kriegst gleich einen ganz gefährlichen Anpfiff, wenn du nicht sofort mitkommst!“
„Ach, Papa!“
„Keine Diskussion! Hol deine Sachen und komm. Ich warte am Ausgang.“
Den Ton kenne ich. Jetzt heißt es schnell werden, wenn er sich heute noch beruhigen soll. Ich flitze die Treppe hinab, durch die Halle, reiße die Stahltür auf und stürme die paar Stufen empor. Auf dem Treppenabsatz steht Felix mit einem schwarzhaarigen Typen und einer Frau. Ich winke Felix hektisch zu und rase weiter in die Garderobe. Schnell schnappe ich mir die High Heels und will sie in den Leinenbeutel stecken, den ich mitgenommen habe. Etwas fehlt!
Ich glaub das nicht! Jemand hat meine Schärpe und mein Krönchen geklaut! Rasch greife ich in den Beutel. Ein Glück, das Handy ist noch da. Ich schaue auf das Display und werde blass. Fünf Anrufe von meinem Vater! Kein Wunder, dass er sauer ist. Schließlich hat er gerade zwanzig Euro Eintritt bezahlt, nur um mich hier rauszuholen.
Eilig verlasse ich die Garderobe. „Ich werde abgeholt!“, rufe ich Felix zu, die immer noch mit diesen Leuten auf dem Treppenabsatz steht.
„Jetzt schon?“ Sie schaut mich an.
Der Mann wendet sich ein wenig ab und sieht auf den Edelwecker an seinem Handgelenk, während die Frau ein Taschentuch vor das Gesicht hebt. Die beiden sind todschick in ihren Designerklamotten, aber mir gefallen sie trotzdem nicht sonderlich. Produzenten vielleicht? Talentscouts?
Kurz vor der Treppe schaue ich selbst auf meine Uhr. Fast Zwölf! Mist!
„Mein Vater ist sauer!“, teile ich Felix noch mit und stürme die Stufen hinab. „Bis morgen!“, rufe ich noch, aber die Antwort höre ich schon nicht mehr. Krachend schlägt die schwere Stahltür hinter mir zu und ich sehe zu der Empore hin. Diego ist noch nicht wieder an unserem Tisch und mein Vater kriegt die Krise, wenn ich ihn jetzt suchen gehe. Schweren Herzens schlurfe ich zum Ausgang.
„Nun komm!“, ermuntert mein Vater mich. So richtig sauer scheint er schon nicht mehr zu sein.
Quer vor dem Haupteingang. steht ein riesiges, jeepartiges Auto. Hummer werden die genannt, glaube ich. Die Reifen sind sehr hoch und breit, der tiefschwarze Lack funkelt im Schein der Außenbeleuchtung, und auf die Seite ist mit wenigen Strichen der Umriss eines angreifenden Stiers aufgemalt. Da möchte ich einsteigen, in den Hummer, und nicht in unseren Kombi.
Mein Vater bemerkt meinen Blick und zieht sofort die richtigen Schlüsse daraus. „Schönes Auto!“, stellt er fest.
„Ja!“ Was soll ich sonst sagen?
„Schön, dass es so was gibt, aber man muss es nicht unbedingt haben.“
Manchmal ist er ein richtig anspruchsloser Philosoph, mein Papa. Besonders, wenn es um seine Brieftasche geht.
Die Rückfahrt zum Campingplatz verläuft zuerst schweigsam, aber dann will Papa wissen, wie es denn so war. Ich fange an, zu erzählen und kann plötzlich nicht mehr aufhören.
Im Licht der Armaturen sehe ich, dass er lächelt. Es gefällt ihm wohl, dass ich den zweiten Platz gemacht habe. Ich erzähle auch von Felix und Celine, von dem Mädchen mit der Sicherheitsnadel und dem geklauten Krönchen. Nur Diego halte ich aus der Story raus. Das geht ihn nichts an.