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Der Dichter Hermann Bonnus

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Hermann Bonnus, geboren 1504 in Quakenbrück, dessen Vater dort Ratsherr war, lebte bis 1548 und starb in Lübeck.1 Unlatinisiert lautet sein Name Hermann von Bunnen, nach dem Ort Bunnen bei Löningen, dem Herkunftsort des Vaters. Nach einer humanistischen Schulausbildung studierte er von 1523 bis 1525 in Wittenberg und war 1525–27 Lehrer in Greifswald. Weil Herzog Georg von Pommern gegen den evangelischen Glauben eingestellt war, ging er nach Stralsund, war 1528 Prinzenerzieher in Kopenhagen und Gottorf, das zu dem Zeitpunkt dänisch war.

Als Lehrer an der Stadtschule in Treptow an der Rega lernte er Johannes Bugenhagen kennen. Als 1531 in Lübeck die Reformation eingeführt wurde und Bugenhagen eine Kirchenordnung für Lübeck ausgearbeitet hatte, wurde Bonnus erster Rektor der neu gegründeten Lateinschule, des Katharineum, das nach den Räumen des Franziskanerklosters St. Katharinen benannt war, in dem sie angesiedelt worden war.

Als Superattendent in Lübeck führte er die Zusammenarbeit der geistlichen Ministerien von Lübeck, Hamburg und Lüneburg ein (Ministerium Tripolitanum), was zu der Entwicklung des lutherisch-konfessionellen Kirchenwesens in den norddeutschen Städten beitrug.

1543 berief ihn Graf Franz von Waldeck (Bischof von Osnabrück und Münster, Administrator des Bistums Minden) nach Osnabrück zur Ausarbeitung einer Kirchenordnung, um in Stadt und Land (Hochstift Osnabrück, Ämter Cloppenburg und Vechta, auch Grafschaft Delmenhorst) die Reformation einzuführen. Bis 1613 ist die Region schließlich evangelisch geblieben.

Bonnus hat ein lateinisch-niederdeutsche Grammatik verfaßt, eine Übertragung der Bibelübersetzung ins Niederdeutsche (32/33) und einen Katechismus, außerdem hielt er exegetische Vorlesungen. Er bearbeitete das Rostocker Gesangbuch, das ab 1545 zum Gesangbuch der Lübecker Kirche wurde. Hier taucht auch sein niederdeutsches Lied „Och wy armen sünder“ auf.2

Die Passion Jesu im Kirchenlied

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