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20. Januar

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Wohin könnte ich schon gehen, um deinem Geist zu entkommen, wohin fliehen, um deinem Blick zu entgehen? Psalm 139,7

Kinder haben so eine (für uns Erwachsene) lustige Phase, in der sie sich die Augen zuhalten und dann glauben, so werden sie nicht gesehen! Bis sie Subjekt und Objekt klar unterscheiden können und wissen: Meine Augen sind nicht deine Augen. Man stelle sich das einmal in einer Polizeikontrolle bei einem Erwachsenen vor – urkomisch! Augen zuhalten und rufen: Hier ist niemand!

So unwirklich dieses Beispiel anmutet: Bei Gott machen wir Menschen das oft genug. Sich verstecken und glauben: Hier findet mich Gott nicht. Oder in einer milden Variante: Das persönliche Gebet so gestalten, dass die wirklich wichtigen Themen nicht vorkommen, stattdessen fromme Floskeln und Wahrheiten ohne Ende. Glauben wir, Gott kennt unsere wirklichen Themen nicht? Oder: Gott findet uns nicht?

Der Psalmist geht sogar bis ins Totenreich und bis an den Horizont hinter dem Meer – dabei ist das Meer ein für Juden unheimlicher Ort, in dem sich das Böse aufhält. Beides also nicht gerade heimelige Orte. Und trotzdem: Gott ist da und hält bei der rechten Tat-Hand. So besingt es der Psalmist. Selbst da, wo Gott nicht vermutet wird.

Zu oft gilt auch bei uns: Na, mit diesem Thema wird sich Gott nicht abgeben. An diesem Ort bin ich nun endgültig allein. Da macht sich Gott nicht die Finger schmutzig. Doch – macht er. Wenn du ein krummes Gottesbild hast, wird diese Tatsache für dich eher bedrohlich sein. Wenn Gott aber der liebende Vater für dich ist, ist das eine befreiende Tatsache. Kein Ort, kein Gedanke, keine Schuld, kein Schmutz, keine kaputte Lebensgeschichte kann Gott davon abhalten, seinen Menschen an die Hand zu nehmen.

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