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3. Februar
ОглавлениеIch bin der Weinstock, und ihr seid die Reben. Wenn jemand in mir bleibt und ich in ihm bleibe, trägt er reiche Frucht; ohne mich könnt ihr nichts tun. Johannes 15,5
Winter. Ich streiche über die Felder und zwischen den Wolken bricht ein Sonnenstrahl hindurch, der erstaunliche Kraft für Februar mit sich bringt. Ein kleiner unscheinbarer Vogel auf einem Zaunpfahl schüttelt sich und blinzelt in die Sonne, plustert sich wohlig auf und lässt sich wärmen. Nicht lange und die ersten Blüten werden sich drehen und der Sonne hinhalten. Wachstum beginnt. Einfach so. Es ist vorgesehen im Bauplan von Gottes Natur. Die Schöpfung MACHT Wachstum NICHT, sie LÄSST es einfach geschehen …
Wir versuchen es oft zu beschleunigen. Das ist so, als wenn wir auf den Knien über den Rasen rutschten und an den Grashalmen zögen und brüllten: Wachs’! Wachs’! Nein, wir düngen, züchten, beleuchten. Mithilfe von viel Know-how kriegen wir beschleunigtes Wachstum hin. Aber nicht ohne Nebenwirkungen. Das Problem: Wir erwarten diese Form von machbarem Wachstum auch von uns als Menschen. Auch im Glauben. Immer noch kämpfe ich mit der Stillen Zeit. Immer noch hänge ich in dieser Abhängigkeit fest. Immer noch ist dieser Charakterzug nicht verändert …
Kann es sein, dass wir uns weniger um Wachstum als vielmehr um den Wachstumsspender drehen sollten? Die Blume denkt nicht über Wachstum nach – sie dreht sich zur Sonne und es geschieht. Wir sollten nicht über Wachstum nachdenken, sondern wie Reben an und in Christus bleiben – und es geschieht. So ist es vorgesehen. Aber wir zupfen. Und züchten. Und optimieren. Und sind frustriert. Und glauben irgendwann: Ich kann nicht wachsen. Da komme ich nie hin. Der Glaube wird müde. Dabei hätte eins geholfen: Sich der Sonne hinhalten.