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2Organisatorische Binnenstruktur

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Die innere behördliche Organisation der Kreispolizeibehörden folgt dem sogenannten Direktionsmodell.58 Dadurch werden die polizeilichen Kernaufgaben in vier Direktionen („Zentrale Aufgaben – ZA“, „Gefahrenabwehr und Einsatzbewältigung – GE“, „Kriminalitätsbekämpfung – K“ und „Verkehrssicherheitsarbeit – V“) organisatorisch gegliedert. Dem Polizeipräsidenten unterstehen die Direktionen unmittelbar, während in Landratsbehörden ein Abteilungsleiter Polizei zwischengeschaltet ist. Polizeipräsident und Abteilungsleiter Polizei bedienen sich eines Leitungsstabes, der hauptsächlich für die Bereiche Strategie und Öffentlichkeitsarbeit Verantwortung trägt. Das polizeiliche Alltagsgeschäft obliegt den Direktionen. Die Direktionsleiter werden durch Führungsstellen, im Bereich ZA bei Bedarf von einem Direktionsbüro unterstützt.

Dieser „kernaufgabenorientierte“ Organisationsaufbau soll eine Stärkung der Verantwortung der jeweiligen Fachstrategie bewirken. Nachteilig wirken sich jedoch Schnittstellenprobleme bei der Zusammenarbeit der Direktionen aus.59 Gerade solche Schnittstellenprobleme sollten durch die Polizeireformen der 1990er-Jahre beseitigt werden. Bis dahin folgte die nordrhein-westfälische Polizei dem traditionellen Spartenmodell60 mit einer Gliederung in drei Abteilungen (Schutzpolizei, Kriminalpolizei, Verwaltung). Allerdings wurden Reibungsverluste und Doppelarbeit virulent; auch „Spartendenken“ (in den Abteilungen „Schutzpolizei“ und „Kriminalpolizei“) beeinträchtigte die Effektivität und Effizienz der polizeilichen Arbeit.61 Durch Neuorganisation wurde deshalb der Behördenaufbau verschlankt und eine Zweiabteilungsstruktur mit den Abteilungen „Verwaltung/Logistik“ (VL) und „Gefahrenabwehr/Strafverfolgung“ (GS) implementiert, also die – in den meisten Bundesländern noch übliche – Spartentrennung zwischen Kriminal- und Schutzpolizei aufgehoben. Mit Umsetzung des Direktionsmodells im Jahre 2011 wurden aus zwei Abteilungen nun vier.62

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