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Schritt 6: Die Betazellen geraten in Stress

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Die Betazellen in Ihrer Bauchspeicheldrüse haben die Funktion, Insulin zu produzieren und ins Blut abzugeben. Sie machen weniger als 1 Gewichtsprozent Ihrer gesamten Bauchspeicheldrüse aus, bilden also nur sehr kleine Zellhaufen. Ihr Körper hat keinen Back-up-Mechanismus für die Insulinproduktion. Wenn die Funktion Ihrer Betazellen also beeinträchtigt ist, so ist das eine Stoffwechselkatastrophe für Ihren ganzen Körper. Genau wie Leber und Muskeln empfindlich auf eine Ansammlung von Fett reagieren, sind auch Ihre Betazellen sehr empfindlich: Eine Anhäufung von überschüssigem Fett in den Betazellen führt zu einer gravierenden Funktionsstörung (Lipotoxizität).


Insulinresistenz ist wie eine Art Ziegelmauer, die das Insulin daran hindert, mit den Zellen zu kommunizieren, sodass Glukose in Ihrem Blut verbleibt. Überschüssiges Insulin wirkt wie eine Abrissbirne, die ein Loch in die Mauer schlägt, sodass die Glukose in alle Zellen eindringen kann.

Betazellen reagieren noch empfindlicher auf Fettsäuren als Leber- und Muskelzellen, da sie sich nur begrenzt vor einer Schädigung schützen können. Wenn sie über längere Zeit hohen Fettkonzentrationen ausgesetzt sind, reichen ihre antioxidativen Selbstschutzmechanismen nicht mehr aus – dann verlieren sie ihre Funktionsfähigkeit. Außerdem zwingt der zunehmende Insulinbedarf Ihre Betazellen jetzt, Insulin im Schnellverfahren zu produzieren, wodurch sie noch mehr in Stress geraten, bis sie schließlich kein Insulin mehr bilden können. Bei manchen Menschen läuft dieser Prozess über viele Jahre ganz allmählich ab, bei anderen sehr schnell.

Dieser chronische Betazellstress führt zu einem Ergebnis mit einem genau dazu passenden düsteren Namen: Betazell-Suizid. Irgendwann gerät eine gestresste Betazelle an einen Punkt, wo es für sie besser ist, Selbstmord zu begehen, als am Leben zu bleiben. Dann durchlaufen die Zellen einen Prozess namens Apoptose (programmierter Zelltod). Sie ziehen also gewissermaßen den Schlussstrich: „Das war’s! Wir können nicht mehr!“ Wenn viele Betazellen diese Apoptose durchlaufen, sinkt die Insulinproduktion innerhalb kurzer Zeit schnell unter normale physiologische Werte.

So wie die Spitzeninsulinproduktion von Mensch zu Mensch variiert, so ist auch das Ausmaß dieses Betazellselbstmords sehr variabel. Manche Menschen behalten 60 % ihrer ursprünglichen Betazellmasse, während die Anzahl der Betazellen bei anderen auf bis zu 20 % zurückgeht. Autopsien zeigen immer wieder, dass bei den meisten Patienten mit Typ-2-Diabetes mehr als die Hälfte der Betazellen abgestorben ist. Dann ist nur noch eine kleine Betazellpopulation ganz allein dafür zuständig, dass genügend Insulin ausgeschüttet wird, um den Stoffwechselbedarf des ganzen Körpers zu decken. Wie Sie sich sicherlich denken können, ist das für sie sehr schwer zu schaffen – es sei denn, Sie helfen Ihren Muskeln und Ihrer Leber dabei, ihren Insulinbedarf deutlich zu senken.

Nach dem 20. Lebensjahr bildet der Körper keine neuen Betazellen mehr; daher gilt der Betazelltod als irreversibel. Dann stellt sich die Frage: Wenn Sie Ihre Ganzkörper-Insulinresistenz deutlich senken – kann die restliche Betazellpopulation dann genügend Insulin produzieren, um den Bedarf aller Gewebe zu decken? Glücklicherweise lautet die Antwort darauf fast immer: Ja. Selbst wenn schon viele Betazellen abgestorben sind, ist die verbleibende Betazellpopulation oft noch in der Lage, genügend Insulin für alle Gewebe zu bilden – aber nur dann, wenn Sie etwas tun, um den Insulinbedarf Ihres Körpers zu senken, indem Sie Ihre Insulinsensitivität erhöhen. Es lohnt sich also, dafür zu sorgen, dass Ihr Körper nicht übermäßig viel Insulin braucht, um Ihre Betazellen vor Selbstmord zu schützen. Zum Glück lernen Sie im Rahmen dieses Diabetes-im Griff-Programms, wie Sie die Ansammlung von überschüssigem Fett in Geweben, die eigentlich fettfrei sein sollten, verhindern bzw. rückgängig machen und den Betazell-Selbstmord somit von vornherein verhindern können.

Nie wieder Diabetes

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