Читать книгу Verwandle mein Herz - Dallas Willard - Страница 18

Eine der hilfreichsten Darstellungen zum Verständnis des derzeitigen kirchlichen Lebens, die ich kenne, stammt von Leith Anderson. Er schreibt:

Während das Neue Testament häufig von Gemeinden spricht, ist es überraschend schweigsam, wenn es um Dinge geht, die wir mit Gemeindestruktur und -leben verbinden. Architektur, Kanzeln, die Länge einer typischen Predigt, Regeln für die Sonntagsschule werden nicht genannt. Wenig wird über den Musikstil, den Gottesdienstablauf oder den Zeitpunkt für Zusammenkünfte gesagt. Es gab keine Bibeln, Konfessionen, Lager, Pastorenkonferenzen, Protokolle von Leitungstreffen. Die Gemeinden, die Gemeinde im Sinne des Neuen Testaments sein wollen, müssen danach streben, seine Prinzipien und unverrückbaren Grundsätze zu verwirklichen, und nicht die Details zu reproduzieren.4

Diese Details sind uns einfach nicht vorgegeben.

Man kann sich nun die Frage stellen, warum das Neue Testament nichts über all die Dinge sagt, denen die Durchschnittsgemeinde den Großteil ihrer Gedanken und Anstrengungen widmet. Die Antwort ist: Diese Dinge stehen nicht an erster Stelle und werden sich ohne großes Aufhebens von selbst regeln, solange das, was wirklich an erster Stelle steht, angemessen behandelt wird. Man muss sich um die „Prinzipien und Grundsätze“ der neutestamentlichen Gemeinde kümmern und alles andere wird sich regeln – zum Großteil schon deshalb, weil „alles andere“ wirklich keinen Unterschied macht. Wenn wir es andererseits aber versäumen, unser Augenmerk auf diese „Prinzipien und Grundsätze“ zu legen, werden wir uns verzetteln und vom Weg abkommen. Und genau das ist der Punkt, an dem viele unserer Gemeinden heute sind. Sie legen den Schwerpunkt auf die Nebenfächer und lassen es zu, dass die Hauptfächer, aus der Perspektive des Neuen Testaments, aus dem Blickfeld verschwinden.