Читать книгу Winterloh. Bragolins düstere Legende - Danise Juno - Страница 12
ОглавлениеKapitel 8
Christie fühlte sich wie von der Welt entrückt. In Begleitung ihrer Schauspielkollegen und des Regisseurs hatte sie die Uraufführung genossen und war nach der Vorstellung in das berühmte Hotel Adlon chauffiert worden, um an der Gala teilzunehmen. Als sie schließlich am Arm ihres Filmpartners Eduard den großen Saal betrat, hätte sie schwören können, dass sich die Augen aller Anwesenden nur auf sie richteten. Eduard bestätigte ihr Gefühl, denn noch auf dem oberen Treppenabsatz wisperte er ihr ins Ohr: »Du stiehlst allen hier die Schau.«
Daraufhin musste sie lachen, was er postwendend mit der Bemerkung kommentierte: »Und mit diesem Lachen hast du sie im Sturm erobert, meine Liebe. Inklusive mir.« Er sah ihr in die Augen und lächelte charmant.
Als er sie die Treppe hinunter geleitete, fühlte sie sich, als würde sie schweben. Das war ein Moment, den sie ihren Lebtag nie wieder vergessen würde.
Sie mischten sich unter die Menschen, nahmen Gratulationen entgegen und tranken erlesenen Champagner aus Bleikristallgläsern. Christie wurde mit Komplimenten überschüttet. Das Kleid, der Pelz und die Libelle im Haar, die nach der Fotositzung in Vergessenheit geraten war. Sie hatte das Schmuckstück daraufhin kurzerhand im Haar belassen und würde es am morgigen Tag zurückgeben. Erstaunt darüber, wie beliebt sie mit einem Schlag geworden war, genoss sie jede Sekunde dieser Gala und machte sich doch keine Vorstellung davon, wie schnell der Ruhm wieder verfliegen könnte. Sie schlug sämtliche gut gemeinte Warnungen in den Wind und gab sich weltgewandt, offen und charmant.
Eduard führte sie von einem Tisch zum nächsten, stellte sie vor, geleitete sie weiter und brachte sie schließlich zu Nappach, um auch ihm ihre Aufwartung zu machen.
Er lächelte freundlich und bot Christie seinen Arm, was sie gerne annahm, und er tätschelte ihre schmale Hand, die sich blass von seinem schwarzen Frack abhob. »Meine hochverehrte Christie«, begann er. »Ist dieses Fest nicht prachtvoll?«
»Oh ja, Herr Nappach. Das ist es.«
»Sehen Sie all die polierten Menschen?« Er lachte. »Ja, sehen Sie genau hin.« Nappach senkte seine Stimme zu einem Raunen. »Die Herren poliert vom Scheitel bis zur Sohle. Umgeben von glänzenden Damen. Geblendet von den Klunkern, die sie sich um die Hälse gebunden haben. Aber nicht Sie. Nein, nicht Sie.«
Christie war erstaunt über diesen offenkundigen Zynismus. Doch hatte sie bereits gehört, dass er manchmal eigenartig sein konnte.
»Sie tragen keine Halskette, nicht einmal Perlen, obwohl Sie ihnen gut zu Gesicht stünden. Nein, Sie geben sich mit einer einfachen Schmucklibelle ab. Vorzüglich, meine Liebe.«
Irgendwie war sie sich in diesem Augenblick unsicher, ob sie seine Anmerkung wirklich als Kompliment auffassen sollte.
Eduard war es, der ihr zu Hilfe eilte, indem er Nappach an seine besonderen Gäste erinnerte. »Ich weiß aus zuverlässiger Quelle, dass Christie sich über alle Maßen auf die Begegnung mit dem Ensemble gefreut hat, nicht wahr?« Er zwinkerte Christie zu. »Wann werden die Comedian Harmonists denn erwartet?«
»Oh, jaja, die Harmonists«, sagte Nappach und nickte. »Ja, sie sind bereits hier. Möchten Sie den Herren vorgestellt werden?«
»Liebend gern«, gab Christie zur Antwort. »Es wäre mir eine unglaubliche Ehre.«
»Nun, Madame. Gehen wir sie suchen. Da sie gleich auftreten werden, habe ich eine gute Vorstellung davon, wo sie sich derzeit aufhalten.« An Eduard gewandt, sagte er: »Folgen Sie uns. Und nicht abschütteln lassen.«
Was er damit sagen wollte, erfuhr Christie sehr schnell. Als sie sich einen Weg durch die Menschen bahnten, wurden sie immerzu angesprochen im Versuch, sie in ein Gespräch zu verwickeln, doch Nappach winkte jedem ab, um zu bedeuten, dass dafür später noch Gelegenheit bestünde. »Wir sind in wichtiger Mission unterwegs, die keinen Aufschub duldet«, gab er an und setzte ihren Weg unbeirrt fort. Eduard jedoch hatten sie schon nach kürzester Zeit verloren.
»Nappach, mein Freund«, sagte ein Mann mit geschmeidiger Statur, als er sie entdeckt hatte.
Sie erreichten die Gruppe junger Männer, allesamt polierte Erscheinungen, wie Nappach die Männer dieser illustren Gesellschaft genannt hatte. Christie würde auch diese Bemerkung ihren Lebtag nicht vergessen. Es war zu köstlich.
»Harry, darf ich dir meine neueste Endeckung, Christie Weiß, vorstellen. Sie hat unsere Mary gespielt und wie mir zu Ohren kam, ist sie ein besonderer Fan der Harmonists.« An Christie gewandt sagte er: »Harry Frommermann.«
»Sehr erfreut, Fräulein Weiß«, sagte Frommermann und gab ihr einen formvollendeten Handkuss.
Nacheinander nannte Nappach auch die Namen der anderen Herren. Roman Cycowski, Erich Colline, beide vollführten einen akkuraten Bückling – höchst galant. Ari Leschnikoff fiel ihr im besonderen Maße durch seine überaus schmeichlerischen Bemerkungen auf. Erwin Booz schien eher der etwas stillere Mensch zu sein, doch tongebend war eindeutig Robert Biberti, gerade so, wie sie sich diesen Mann vorgestellt hatte. Ihr Erfolg kam definitiv nicht von ungefähr. Sicher trafen sie den Nerv der Zeit, aber sie hatten allesamt etwas Besonderes an sich und in Kombination waren sie offenbar ein unschlagbares Gespann.
Ein weiterer Mann gesellte sich zu ihnen. Zunächst unauffällig im Hintergrund bleibend, bis Biberti ihn als besonderen Freund der Truppe vorstellte, da er sie schon so manches Mal sicher über die Ozeane dieser Welt geschippert hatte. »Kapitän Konrad Ockenfels aus Remagen am Rhein.«
Christie folgte der Geste und wandte sich zu dem Kapitän um, da sie auch ihm die Hand reichen wollte. Sie stand da, wie vom Donner gerührt, spürte, dass sie rot anlief und hoffte inständig, dass dieser ausgesprochen gutaussehende Mann es nicht bemerken würde. Konrad Ockenfels, Kapitän zur See, dessen Augen von einem solch tiefen Blau waren, dass man meinen könnte, sie bestünden aus dem dunklen Wasser des Ozeans. Für ihn galt der Begriff ›polierter Mann‹ auf keinen Fall. Die Ausgehuniform eines Kapitäns verlieh ihm eine besondere Würde, das vom Wetter gegerbte Gesicht zeugte von einer Lebenserfahrung, die auf Christie unglaublich anziehend wirkte.
Ihre Knie wurden weich. Das musste er sein. Der eine Mann, für den sie bestimmt war. Dem zu begegnen jede Frau nur träumen kann. Manche begegneten ihm nie. Sie jedoch, da war sie sich vollkommen sicher, hatte ihn gefunden. Er war es. Ihr einziges, perfektes Gegenstück.
Er nahm ihre Hand und auch er beherrschte den Kuss par excellence. Christie zwang sich zur Ruhe und hoffte, dass er nicht bemerken würde, wie ihre Finger bebten. Der Kapitän nickte freundlich, ließ jedoch nicht erkennen, ob er sie ebenfalls anziehend fand oder nicht. Da er den Rhein bei Bonn als seine Heimat betrachtete, interessierte er sich brennend für die Drehorte, die der Regisseur für den Film ausgewählt hatte und erkundigte sich, ob es Probleme mit den Genehmigungen gegeben habe. Dann sprach er sie direkt an: »Wie hat Ihnen die Gegend gefallen, Fräulein Weiß?«
Ihr stockte der Atem, dann rang sie sich zu einer Antwort durch, bevor das Schweigen peinlich wurde. »Beeindruckend. Die Schlösser und Ruinen entlang des Flusses sind zauberhaft.« Sie hatte sich schnell gefasst und trieb die Konversation voran, sie musste unbedingt weiter mit ihm sprechen. Seine wohlklingende, tiefe Stimme hören … »Mir kam eine Erzählung zu Ohren, bei der es um die Loreley und den gleichnamigen Felsen geht. Sie kennen sie sicherlich.«
»Keine Frage«, sagte er. »Die Loreley liegt allerdings weiter flussaufwärts, zwischen Koblenz und Bingen.«
»Oh«, entfuhr es ihr und augenblicklich kam sie sich unglaublich dumm vor.
»Es gibt allerlei Sagen entlang des Rheins. Haben Sie auch vom Rolandsbogen gehört?«
»Nein, tut mir leid«, gab sie zerknirscht zu.
»Dann möchte ich Ihnen davon gerne berichten. Es geht die Sage um, dass die liebliche Hildegunde vor langer, langer Zeit in ein Kloster eintrat, das auf der Insel Nonnenwerth im Rhein gelegen ist. Dies tat sie, weil sie glaubte, ihr geliebter Ritter Roland sei zu Tode gekommen.«
Christie lauschte gebannt, hing an seinen Lippen.
»Doch sie war einem Irrtum aufgesessen, und als der Ritter erfuhr, was sie getan hatte, erbaute er auf dem gegenüberliegenden Felsen die Burg Rolandseck. In einer Wand, die zum Kloster hin gelegen war, ließ er ein bogenförmiges Fenster errichten und fortan hielt er von dort aus getreu nach seiner Liebsten Ausschau, die nun unerreichbar für ihn war.«
»Eine tragische Liebesgeschichte. Doch irgendwie romantisch«, sagte Christie.
»Sie waren sich so nahe, wie es ihnen nur möglich war. Von des Ritters Burg ist allein dieses Fenster erhalten geblieben und trägt den Namen Rolandsbogen.«
Eduard mischte sich ein. »Sie verstehen sich gut aufs Geschichtenerzählen.«
»Wie alle Seebären«, scherzte der Kapitän. Das Thema war damit beendet, sie wandten sich anderen Dingen zu. Christie hätte Eduard am liebsten zum Teufel gejagt.
Die Unterhaltung nahm ihren Lauf, doch Christie fühlte, wie abgelenkt sie war. Ihre Gedanken kreisten unaufhörlich um den Kapitän. Himmel bewahre, dass er verheiratet ist, dachte sie. Unwillkürlich wurde ihr bewusst, dass er älter sein musste als sie selbst. Ihre beinahe neunzehn Jahre waren leicht zu überbieten. Er musste etwa dreißig sein. Dazu passten Ehefrau und womöglich auch Kinder.
Sie hatte den Eindruck, als höre sie die Stimmen der anderen wie durch Watte. Bewusst hatte sie sich von ihm ein Stück weit abgewandt, da sie ihn nicht anstarren wollte. Doch aus den Augenwinkeln beobachtete sie ihn, soweit es ihr möglich war.
Schließlich trat Nappach ans Mikrofon und gab offiziell bekannt, dass in wenigen Minuten der Auftritt der Comedian Harmonists beginnen würde. Er bedankte sich bei seinem Freund Biberti, dass sie es hatten einrichten können, ihn hier mit ihrer Anwesenheit zu beehren und dass er sich freue …
Wiederum wurde Christie abgelenkt, da Konrad Ockenfels sich zurückzog. Wo wollte der Mann hin? Mit den Augen folgte sie seinen Schritten, sah, wie vermessen er voranging, als wäre jeder Tritt ein wohldurchdachtes Kalkül. Ob diese Art zu gehen ein Merkmal derer war, die seit Jahren zur See fuhren? Gewohnt, dem Schwanken eines Schiffes zu trotzen, an Land nicht weiter von Nöten, doch unbewusst in Fleisch und Blut übergegangen? Vermutlich.
Als Nappach seine kleine Ansprache beendet hatte, worin er nochmals allen beteiligten Schauspielern und dem Regisseur für die fruchtbare Zusammenarbeit gedankt und auch seine Gäste mit Beifall bedacht hatte, gab er die Bühne für das Ensemble frei und bedeutete den Anwesenden, sich auf ihre Plätze zu begeben. Wie durch Zauberhand hatten fleißige Bedienstete den Saal bestuhlt, die Menschen schlenderten durch den Mittelgang und wandten sich dann zu beiden Seiten in die Reihen, um Platz zu nehmen. Eduard geleitete Christie zu den Tischen, die nach wie vor an den Rändern des Saals für die Ehrengäste bereitstanden. Sie fanden ihren Tisch und setzten sich. Ein Kellner brachte Getränke, der Beifall toste, als die Gesangstruppe die Bühne betrat. Der Kapitän war zu Christies Bedauern verschwunden.
Jetzt, da sie wusste, dass niemand auf sie achtete, reckte sie den Hals, um nach ihm Ausschau zu halten, doch vermochte sie ihn nirgendwo zu entdecken. Sie begegnete Eduards Blick, der sie urplötzlich angrinste. Erneut fühlte sie die Röte auf ihren Wangen, senkte die Augen und musterte eingehend das Tischtuch. Dann nahm sie ihr Glas zur Hand, nippte einen Schluck und tat unberührt. Die Harmonists begannen zu singen.
Über den Tisch hinweg flüsterte Eduard leicht vorgebeugt: »Wo mag er nur sein …?« Er lehnte sich in den Stuhl zurück, legte einen Arm auf die benachbarte Rückenlehne und ließ die Hand baumeln. Dann sah er sich um.
Christie fühlte sich ertappt. Er hatte ihre Gefühlslage erkannt. War das so offensichtlich gewesen, obwohl sie sich betont zurückhaltend gegeben hatte? Hatte sie genau das verraten?
Nach einer Weile gab Eduard seine lässige Position wieder auf und raunte ihr zu: »Sechste Reihe, etwa in der Mitte.«
Christie biss verlegen auf ihre Unterlippe und schlug die Augen nieder.
»Ich gebe zu …«, sagte er leise, »… du beweist einen exzellenten Geschmack. Gegen den Kapitän kann ich nicht an.« In seinen Augen stand der Schalk.
»Du bist verlobt, lieber Eduard«, sagte Christie.
»Ich weiß«, entgegnete er betont. »Und er ist es nicht.«
»Weißt du das sicher?«
Er nickte. »Keine Verlobte, keine Frau, kein Anhang.«
Freudiges Kribbeln zuckte durch Christies Magen. Er war noch frei. Unglaublich. Sollte sie tatsächlich solches Glück haben? Augenblicklich wandelte sich die spontane Freude in ein unruhiges Grimmen. Mehr zu sich selbst sprach sie die Befürchtung aus: »Aber wenn er nun kein Interesse an mir hat.«
»Doch, hat er«, widersprach Eduard.
Überrascht sah Christie ihm in die Augen, suchte nach einer Regung, die ihr verraten würde, ob Eduard sie vielleicht versuchte, auf den Arm zu nehmen, doch er lächelte nur freundlich.
»Mehr werde ich dir aber nicht verraten. Warte es ab, Christie. Geduld ist nicht deine Stärke, wird aber allgemein als Tugend anerkannt.« Er schnaubte amüsiert.
Unter dem Tisch gab Christie ihm einen leichten Fußtritt für seine Impertinenz.
Ungerührt nahm er sein Glas zur Hand, trank einen Schluck und lauschte dann betont der Darbietung der Sänger. Er bedachte sie mit einem schiefen Seitenblick, dann raunte er: »Du solltest zuhören. Unbedingt.«
Christie runzelte die Stirn, wollte er sie von Kapitän Ockenfels ablenken? Zugegeben, es fiel ihr schwer, die Gedanken an den stattlichen Mann zu verdrängen. Doch Eduard hatte Recht. Im Augenblick sollte sie wirklich der Darbietung lauschen, sonst würde sie später bereuen, den Auftritt verpasst zu haben. Voller Hingabe lauschte sie dem Konzert. Nun ja, sie versuchte es zumindest.
»Wir kommen nun zum Ende unserer Darbietung«, sagte Frommermann. »Mit unserem letzten Lied sprechen wir nun alle Liebenden und frisch verliebten Paare an …«, er modulierte seine nächsten Worte mit besonderem Nachdruck, »… und solche, die es werden wollen. Irgendwo auf der Welt wartet die Liebste auf euch, ihr wisst nie, wo sie euch überrascht, doch wenn ihr sie findet, dann zaudert nicht.«
Er hob die Arme, deutete nach rechts und links neben die Stuhlreihen. »Wir haben Rosenkörbe für euch aufgestellt. Zögert nicht, eurer Liebsten eine zum Geschenk zu reichen. Denn ihr wisst: Irgendwo auf der Welt – vielleicht sogar hier …«
Die Harmonists stimmten ihr letztes Lied an und sangen:
Irgendwo auf der Welt
gibt’s ein kleines bisschen Glück …
Christie glaubte, von einem elektrischen Schlag getroffen zu sein. Rosen wurden durch die Stuhlreihen weitergereicht. Manch einer der polierten Herren stand auf und holte selbst eine der edlen Blumen aus einem der Körbe und trug sie zur Dame seines Herzens. Augenblicklich suchte sie nach Konrad Ockenfels. Der Platz, auf dem er gesessen hatte, war leer.
»Das war sein Einfall«, sagte Eduard leise und in dessen Augen glitzerte die pure Freude über die Überraschung, die ihr ganz offensichtlich ins Gesicht geschrieben stand.
Wenn ich wüßt’, wo das ist,
ging ich in die Welt hinein …
»Haben Sie mich etwa verraten, Eduard?«, fragte eine angenehm tiefe Stimme hinter Christie und eine purpurrote Rose tauchte seitlich in ihrem Blickfeld auf. Sie wandte sich auf dem Stuhl um und sah dem Kapitän geradewegs in seine tiefblauen Augen.
Er verbeugte sich akkurat und bot ihr dann seine Hand.
Christie legte ihre vor Aufregung zitternden Finger hinein und stand auf. Sie nahm die Rose entgegen und hauchte ihren Dank, vollkommen überwältigt von dieser galanten Geste.
»Und nun, meine Liebe …«, begann er, »… würde ich mich freuen, den echten Namen meiner Rose zu erfahren, damit ich sie offiziell an den Rhein nach Remagen einladen kann.«
»Oh, laut werde ich ihn hier auf keinen Fall sagen«, meinte Christie und in ihren Augen blitzte der Schalk. Stattdessen beugte sie sich vor und flüsterte ihm die gewünschte Information ins Ohr.
»Nun denn, geliebtes Fräulein, dann scheint mir ein Kosename passend, da ich Sie nicht mit aller Welt teilen möchte.«
Unverhohlen musterte er sie vom Kopf bis zu den Fußspitzen. Sein Blick erhellte sich und er sprach: »Ich habe einen Namen für Sie gefunden, wenn Sie gestatten?«
»Bitte«, sagte sie, neugierig geworden.
»Flöckchen. Ich werde Sie Flöckchen nennen, wenn es Ihnen beliebt.«
Christie lächelte, suchte mit der anderen Hand nach der seinen, sie standen sich gegenüber und versanken in ihren Blicken. Langsam näherten sich ihre Lippen und kurz bevor er sie küsste, hauchte sie: »Ja, es beliebt mir, mein Seebär.«
»Flöckchen«, flüsterte er und ihre Lippen trafen sich zum ersten Kuss, auf den noch viele folgen sollten.