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1.4 Die Studie von Maccoby und Jacklin
ОглавлениеWie steht es nun aber wirklich mit der Verteilung »femininer« und »maskuliner« Eigenschaften auf die beiden Personengruppen, die wir im vorwissenschaftlichen Sprachgebrauch als »Mädchen« und »Jungen«, als »Frauen« und Männer« zu unterscheiden pflegen? Werden die in den Stereotypen zum Ausdruck gebrachten Differenzen wirklich nur herbeigeredet, so dass ihre terminologische Abkoppelung vom biologischen Geschlecht oder – wie im Falle der oben erwähnten Studentin – die strikte Weigerung, sie überhaupt beim Namen zu nennen, schon ausreichen könnte, um sie aus der Welt zu schaffen? Sind sie einfach nichts anderes als Vorurteile, die es endlich auszuräumen gilt?
Viele sind noch heute davon überzeugt, dass das in der Tat so ist. Die Annahme, dass die Geschlechter sich in Wirklichkeit überhaupt nicht unterscheiden, wird so selbstverständlich für zutreffend gehalten, dass man es gar nicht für notwendig hält, ihre Richtigkeit nachzuweisen. Sie wird vielmehr als das behandelt, was die Statistiker eine Nullhypothese nennen (s. Kasten).