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Schmerz-„Arten“ bzw. „Schmerz-„Formen“

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Schmerz ist nicht gleich Schmerz!

Es gilt die folgenden drei Arten bzw. Formen chronischer Schmerzen zu unterscheiden, die sich hinsichtlich einmal des Schmerz-Entstehungs-Mechanismus und dann zweitens auch der Therapie unterscheiden:

1. Nozizeptive Schmerzen

2. Neuropathische Schmerzen

3. Mischformen beider

1. Nozizeptive Schmerzen

Zu den nozizeptiven Schmerzen zählen chronische Schmerzen nach Gewebetraumen, bei denen das periphere und zentrale Nervensystem intakt ist. Hierzu gehören z.B. chronische Entzündungsschmerzen, Schmerzen, die von den Eingeweiden ausgehen (viszerale Schmerzen), die meisten Komponenten chronischer Rückenschmerzen und die meisten Komponenten von Tumorschmerzen. Bei Nozizeptor-Schmerzen ist die Signalverarbeitung physikalischer und chemischer Reize durch die sog. Nozizeptoren sowie die zentrale Verarbeitung dieser Impulse verändert und sensibilisiert. Nozizeptoren, umgangssprachlich auch als Schmerz-Rezeptoren bezeichnet, sind verzweigte Enden peripherer sensorischer Nervenfasern, die auf Schmerzreize spezialisiert sind.

2. Neuropathische Schmerzen

Neuropathische Schmerzen, allgemein auch als Nervenschmerzen bekannt, entstehen nach Schädigungen oder Erkrankungen des peripheren oder zentralen Nervensystems. Hierzu gehören Schmerzen, die nach mechanischen, metabolischen, toxischen und entzündlichen Verletzungen peripherer Nervenstrukturen oder nach Läsionen im zentralen Nerven-System auftreten können. Typische Beispiele sind Schmerzen durch Gürtelrose (postzosterische Neuralgie), Schmerzen bei diabetischer Polyneuropathie, Schmerzen nach mechanischen Nervenverletzungen wie Amputation, zentrale Schmerzen z.B. nach Schlaganfall, Rückenmarks-Verletzungen oder bei der Multiplen Sklerose und durch Chemotherapie oder Alkoholmissbrauch verursachte Schmerzen.

Patienten beschreiben häufig Spontan-Schmerzen von brennendem Charakter und einschießende Schmerzattacken.

Als Folge der Verletzungen verändert sich das Nervensystem biochemisch und strukturell. Die plastischen Veränderungen im peripheren und zentralen Nervensystem können mit der Zeit irreversibel werden, d.h., sie bilden sich nicht mehr zurück.

3. Mischformen beider

Häufig treten Überschneidungen zwischen den nozizeptiven und neuropathischen Schmerzformen auf.

Beispielsweise haben viele Tumor-Schmerzen eine neuropathische Komponente, z.B. wenn Tumorwachstum mit der Zerstörung von Nerven-Gewebe einhergeht. Auch chronische Rückenschmerzen können eine neuropathische Komponente haben, z.B. wenn Spinalnerven verletzt sind.

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