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Schmerz-Chronifizierungs-Stadien
ОглавлениеDie einzelnen Schmerz-Chronifizierungs-Stadien werden nach Schmerz-Verlauf und -Lokalisation, Verhalten bei der Medikamenten-Einnahme, Inanspruchnahme des Gesundheitswesens und psycho-sozialen Risikofaktoren eingeteilt.
Stadium I
Bei diesem Grad der Chronifizierung empfindet der Patient Schmerzen von unterschiedlicher Intensität. Außerdem gibt es auch noch schmerzfreie Intervalle. Der Ort des Schmerzgeschehens kann klar umschrieben werden und es ist auch meist nur ein Schmerzpunkt auszumachen. Die Einnahme der Schmerz-Medikamente erfolgt dem Schmerz angemessen und entsprechend der ärztlichen Verordnung. Meist konsultiert der Betroffene nur einen Arzt und die empfohlenen Spezialisten. Es erfolgten auch noch nicht mehr als eine Krankenhaus- oder Reha-Behandlung aufgrund der Schmerzen oder auch nicht mehr als ein schmerzbedingter operativer Eingriff. Im familiären und psychosozialen Bereich gibt es die üblichen Probleme.
Stadium II
Die Schmerzen werden als lang anhaltend empfunden, die Intensität wechselt wenig. Die Lokalisation des Schmerzgeschehens umfasst größere Areale. In Bezug auf die Medikamenteneinnahme sind vereinzelte Missbrauchs- und Entzugsepisoden zu beobachten. Ein Arztwechsel erfolgte schon zwei- bis dreimal, Spezialisten gleichen Fachs werden häufig gewechselt. Wegen der Schmerzen erfolgten schon 2-3 stationäre Behandlungen und operative Eingriffe. Das Schmerzgeschehen wirkt sich zunehmend auf die Ehe, Familie, soziale Umwelt und den Beruf aus.
Stadium III
Der Patient klagt über Dauerschmerzen. Mehr als 70% der Körperoberfläche sind vom Schmerzgeschehen betroffen, der Schmerz lässt sich an vielen Köperstellen lokalisieren. Ein Arztwechsel erfolgte mehr als 3mal, teilweise sucht der Patient zwanghaft und ziellos immer mehr Ärzte auf (= „Doctor hopping“). Außerdem haben die Betroffenen meist schon mehr als drei schmerzbedingte Behandlungen und operative Eingriffe hinter sich. Es kommt zum Versagen im Bereich der Familie, der Ehe/Partnerschaft und im Beruf/Studium sowie im Gesellschafts- und Sozial-Leben.