Читать книгу Erkrankungen im Bewegungsapparat - Dr. Hanspeter Hemgesberg - Страница 39
Ganzheitliche Diagnostik
ОглавлениеVorweg:
Ein ‚akuter unspezifischer Kreuzschmerz‘ benötigt in aller Regel weder einer (eingehenden) Diagnostik noch einer intensive(re)n Therapie!
Sollte der Kreuzschmerz allerdings nicht nach wenigen Tagen ohne größeres Zutun behoben sein bzw. der Schmerz nach einer anscheinenden Remissionszeit – also intermittierend bzw. remittierend – wieder und wieder auftritt oder aber immer dann, wenn der Kreuzschmerz ununterbrochen über 6 und mehr Monate andauert, dann ist es spätestens …
… an der Zeit mit einer eingehenden Diagnostik.
Diese Diagnostik hat dann zum Ziel, ggfls. vorliegende und den Kreuzschmerz verursachende Ursachen (z.B. Bandscheibenschaden) ein- bzw. auszuschließen.
Mein diagnostisches Procedere:
1. eingehende, akribische Anamnese
[allgemeine gesundheitliche Krankengeschichte – spezielle Anamnese zum „Kreuzschmerz“ mit Angaben über Häufigkeit, Schmerzintensität (größte, geringste, mittlere), Schmerzdauer, ‚Art‘ des Kreuzschmerz: z.B. ziehend, bohrend, nagelnd, hämmernd, wie Stromschläge usw., Lokalisierung der Kreuzschmerzen (stets am selben Ort, bzw. ‚wandernd‘) – durch die Schmerzen einhergehende weitere Beschwerden wie z.B. Unruhe, Schlafstörungen (s.o.) - bisherige Therapie – auch Medikamente chemisch- wie biologisch-definiert – wegen Kreuzschmerzen und mit welchem Erfolg? – sonstig bestehende chronische Krankheiten (z.B. Diabetes) und deren Medikation – Berufs-/Schul-/Studium.Anamnese mit Fragen nach Problemen (welchen?, auch zwischenmenschlichen) – Familiäre Anamnese (Ehe- bzw. Partnerschafts-Probleme, Probleme mit Kindern bzw. Eltern, Urlaub) – Sozial-Anamnese (derzeitige Berufstätigkeit, Wechselschicht, auch mit Nachtschicht, oft Überstunden, Stellung/Wertschätzung im Beruf/Studium/Schule, permanenter Leistungsdruck, mehrere Arbeitsverhältnisse parallel) – Sozial-Anamnese (gesicherte/unsichere finanzielle Verhältnisse, Verlust der Arbeit, Finden von Arbeit nach Studium erfolglos, Abgleiten in Sozialhilfe, aber auch Frühverrentung) – Gesellschaftliche Anamnese (Tätigkeit in Vereinen & Verbänden und Akzeptanz? – „Aussenseiter“ im Gesellschaftsleben)
Merke:
Diese akribische Anamnese ist nach meinen langjährigen diesbezüglichen Erfahrungen „mehr als die halbe Saalmiete“!
2. umfassende körperliche Untersuchung
Eigentlich bedarf es hier keiner weiteren Erklärungen, eigentlich …
… enthalten sollte die körperliche Untersuchung allerdings eine gründliche und exakte Begutachtung der „Kreuzschmerz-Areale“.
3. orientierende neurologische Untersuchungen
Nur dann erforderlich, wenn sich aufgrund der körperlichen Untersuchung eine diesbezügliche Notwendigekeit ergibt
Hinweis:
Sollte die orientierende neurolog. Untersuchung Auffälligkeiten (z.B. Minderung der Thermästhesie und/oder des Wibrationsempfindens) zu Tage bringen, dann sollte zügig eine Zuweisung zum Neurologen erfolgen!
4. orientierende psychische/psychosomatische Exploration
Sollte sich aufgrund der Angaben in der Anamnese und im Verlauf der köperlichen Untersuchung der Verdacht auf das Vorliegen von psychischen/psycho-somatischen Störungen ergeben, dann sollte zügig einen Zuweisumg zum Arzt für Psychosomatik oder zum Psychologen erfolgen!
Zum weiteren fakultativen Diagnostik-Procedere:
Sollten sich aus der Anamnese und der körperlichen wie der orientierenden neurologischen Untersuchung Hinweise auf ‚krankhafte Prozesse‘ ergeben, dann muss i.S.v. „Ein- & Ausschluss“ abgeklärt werden:
5. schulmedizinische Labor-Diagnostik
Serologische Untersuchung und zwar ‚step-by-step‘mit:
Großem Differential-Blutbild, CRP/Chrom Reaktives Protein, Serum-Elektrophorese, Immun-Elektrophorese, Rheuma-Serologie, HLA-DR 4 und HLA-B 27 – Tumor-Marker – Blutzucker (nüchtern und ggfls. postprandial bzw. oraler Glukose-Toleranz-Test/oGTT – Elektrolyte (Zink, Calcium, Magnesiumm Kalium)
6. biologischeische Labor-Diagnostik
a. Verfahren der Bioresonanz
(u.a. BICOM®, wegamed®, Oberon®-NLS-Analyse)
b. medizinische Wärmebild-Fotographie
7. Bildgebende Verfahren
a. Röntgen (entsprechende WS-Segmente)
b. Computertomographie
c. Magnetresonanztomographie
und erfoderlichenfalls außerdem:
d. Szintigraphie der Wirbelsäule