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Schmerz-Grade/Schmerz-Qualität(en)

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Das Empfinden und Bewerten „seines“ Schmerzes, also des jeweiligen Schmerz-Grades bzw. der Schmerzstärke ist ein rein subjektives!

Was bei dem einen Patienten bereist ein höhergradiger Schmerz ist, das empfindet eine andere Patientin noch als erträglichen Schmerz.

Dennoch ist das subjektive Erfassen und Bewerten der gerade bestehenden wie der im Tages- bzw. Wochenverlauf durchschnittlich vorliegenden Schmerzen – besonders von chronischen – für die Therapie wichtig und unerlässlich.

Eine wertvolle Hilfe stellt die sogen. „Visuelle Analog-Schmerzskala (VAS)“ dar. Anhand dieser Skala wird der Schmerzgrad/die Schmerz-Stärke/-Intensität erfasst. Dabei wird bewertet nach folgenden Schmerz-Graden (SG):

Schmerz-Grad [SG]-Einteilung

SG 0

kein Schmerz

SG 1-2

leichter Schmerz, der nicht in der Lebensführung beeinträchtigt

SG 3-4

mittelmäßiger Schmerz, v.a. empfunden als nagender, unangenehmer Schmerz,

zeitweise Beeinträchtigung der Lebensführung/-qualität

SG 5-6

mäßiger Schmerz, Schmerz ist aber bereits durchgängig die Lebensführung &

Lebensqualität beeinträchtigend

SG 7-8

starker, intensiver & als „schrecklich“ empfundener Schmerz mit einer deutlichen

Beeinträchtigung der Lebensführung/-qualität

SG 9-10

extrem starker = schlimmst möglicher Schmerz, nahezu unerträglich;

Lebensführung/-qualität hochgradig eingeschränkt

Ein Wort zur Schmerz-Intensität.

Eine wertvolle und aussagefähige Hilfe stellt dabei die Intensitäts- bzw. Schmerz-Stadien-Einteilung nach Gerbershagen dar.

Unterschieden werden dabei 3 Stadien mit zeitlichen Aspekten (Schmerz-Verlauf), räumlichen Aspekten (Schmerz-Lokalisation), Medikamenten-Einnahme-Verhalten (Compliance), Beanspruchung von Einrichtungen des Gesundheitswesens (Ärzte, Psychotherapeuten, Schmerzambulanzen, Masseure/Krankengymnasten, Kliniken, Reha-Einrichtungen u.a.) und psychosoziale Einrichtungen.

Das Schmerzempfinden ist stets subjektiv.

Für jeden stellt sich die Schmerzqualität/Schmerzart anders dar.

Schmerzen lassen sich unterteilen in:

Affektive Schmerzen

[= drücken ein Gefühl/Emotion aus - Qualität: quälend, marternd, lähmend, heftig, schrecklich]

(Hinweis: der affektive Aspekt wird zudem unterteilt in eine unmittelbar emotionale Komponente und eine emotionale Langzeit-Komponente)

Sensorische Schmerzen

[= die Sinnesqualität betreffend - Qualität: stechend, drückend, brennend, hämmernd, klopfend, bohrend, stechend]

Diese Qualitäten werden verschiedenen Hirnarealen zugeschrieben, so die …

Sensorische Komponente

primärer und sekundärer somato-sensorischer Cortex der Großhirnrinde

Unmittelbar emotionale Komponente

Cortex der Insula (= Rinde des 5. Großhirnlappens) und Gyrus cinguli anterior (= gehört zum Limbischen System)

Emotionale Langzeitkomponente

präfrontaler Cortex (= Teil des Frontallappens des Großhirns)

Bleiben noch zu erwähnen:

Die möglichen Begleit-Symptome ausgelöst durch den Schmerz zu erfragen.

Auch Umstände, die Schmerzen beeinflussen oder begleiten, können einen Hinweis auf die Schmerz-Ursache geben.

So weisen z.B. bei heftigen Kopfschmerzen Licht-Empfindlichkeit, Übelkeit und Erbrechen auf eine Migräne hin.

Auch diese Symptome/Beschwerden gilt es zu erfassen und zu dokumentieren (s. später unten).

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